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Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Titel: Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Doyle , James D. MacDonald
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mehr allzu viel Zeit haben.«
    Als Commodore Gil und Lieutenant Jhunnei ihren Tisch im Blue Sun Cantina verließen, war Mitternacht Ortszeit bereits verstrichen, ohne dass Merrolakk sich gemeldet hätte. Der selvaurische Captain hatte die Bar nicht lange nach ihrem Gespräch verlassen, und Gil und Jhunnei hatten auf ihre Rückkehr so lange gewartet, wie sie es gewagt hatten. Aber sie konnten nicht übermäßig lange an dem Tisch sitzen bleiben, ohne verzweifelt zu wirken und folglich schwach … Beides war immer eine schlechte Idee, wenn man mit einem der Waldlords oder Waldladys Geschäfte machen wollte. Schließlich schob Gil sein leeres Glas mit einem Seufzer zurück.
    »Zeit zu gehen, Lieutenant«, erklärte er. »Warten wir ab, ob unsere Freundin Merro morgen früh möglicherweise hilfsbereiter ist.«
    Er ließ zwei Zehncredit-Scheine auf dem Tisch liegen, um ihre Rechnung zu begleichen, und drängte sich zwischen den vollbesetzten Tischen hindurch zur Tür. Lieutenant Jhunnei folgte ihm auf dem Fuß.
    Nach der feuchten, stickigen Luft in der Cantina war die Nachtluft draußen kühl und trocken. Das Shuttle der Karipavo befand sich in Landebucht 358-A, einen Fußweg von etlichen Minuten von dem belebten Strip entfernt. Sobald sie den Lärm hinter sich gelassen hatten, zog Gil ein KommLink aus seiner Manteltasche und schaltete es an.
    »Hier spricht Commodore Gil. Wie sieht es bei den Neuankömmlingen aus?«
    Die Stimme des Shuttlepiloten drang mit einem leicht blechernen Klicken aus dem Lautsprecher. »Die Karipavo meldet, dass die ganze Flottille im Orbit kreist und auf Befehle wartet.«
    »Ausgezeichnet«, erwiderte Gil. »Wie lange dauert es, bis die Schiffe für den Hyperraum-Sprung bereit sind?«
    »Sie melden, sie wären schon bereit.«
    »Noch besser. Gibt es noch etwas zu berichten?«
    »Nein, nichts, Sir.«
    »Gut. Machen Sie sich für den Start in den Orbit bereit; wir sind in etwa zehn Minuten bei Ihnen.«
    Er schaltete das Kommunikationsgerät ab und schob es wieder in die Tasche. »Beeilen wir uns«, wandte er sich an Jhunnei. »Ich will bei Tagesanbruch Ortszeit den Orbit verlassen haben und zum Hyperraum-Absprungpunkt unterwegs sein … Falls sich Merrolakk bis dahin nicht mit uns in Verbindung gesetzt hat, muss sie warten, bis wir wieder in die Stadt zurückkommen.«
    »Jawohl, Sir«, antwortete Jhunnei.
    Ihre Stimme klang jedoch seltsam zerstreut und unbeteiligt; sie hatte sich nicht gerührt, seit Gil sich mit dem Piloten des Shuttle unterhalten hatte. Das flackernde Licht eines Holozeichens beleuchtete ihr Gesicht. Sie hatte die Augen halb geschlossen und den Kopf ein wenig auf die Seite gelegt, so als würde sie auf etwas lauschen.
    Gil betrachtete sie beunruhigt. »Stimmt was nicht?«
    »Möglicherweise«, gab sie zurück. Sie zögerte noch einen Moment und schien dann zu einem Entschluss gekommen zu sein. »Commodore, ich glaube, wir sollten dieser Straße nicht weiter folgen. Falls wir es doch tun, wird etwas sehr Übles passieren.«
    Ari fand Llannat Hyfid auf der Ladeplattform der Müllschlitten, in einer abgelegenen Ecke, wo zwei aneinanderstoßende Gebäude einen etwas kühleren Schatten auf den glühenden Tarmac warfen. Sie trug immer noch die formale Kleidung der Adepten, die schwarze Hose und das einfache weiße Hemd. Das steife Brokatwams hing fein säuberlich gefaltet über dem Handlauf der Ladeplattform. Sie hatte ihren Stab in der Hand, jenen kurzen ebenholzschwarzen Stab, den sie von dem Überfall auf Darvell mitgebracht hatte, und übte die Bewegungen des SchattenTanzes – allein.
    Ari hatte den Tanz schon einmal gesehen. Da er einen jüngeren Bruder hatte, der schon von Kindesbeinen an für die Gilde bestimmt gewesen zu sein schien, war es auch schwer möglich, dem zu entgehen. Deshalb wusste er, dass die Bewegungen, wie Llannat sie ausführte, nicht der üblichen Form entsprachen, ebenso wenig war der Stab, den sie benutzte, der Stab eines Adepten.
    Wäre ich ein Adept , dachte er , würde ich wegen dieser eigenmächtigen Änderungen wahrscheinlich ausflippen.
    Aber er war kein Adept, also konnte er sich einfach gegen die Laderampe lehnen und es genießen, Llannat dabei zu beobachten, wie sie die Positionen und Sequenzen ausführte; zuerst langsam, dann jedoch scharf und entschlossen. Sie schwitzte in der warmen Mittagssonne, ihre braune Haut schimmerte. Aus dem Knoten ihres schwarzen Haares im Nacken lösten sich vereinzelte Locken.
    Ari wartete, wie ein Jäger warten

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