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Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition)

Titel: Der Preis der Sterne 3: Zwischen Ehre und Treue (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debra Doyle , James D. MacDonald
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Überraschungsangriff ausführen können, indem sie das Hyperraum-Kommunikations-Netzwerk lahmlegten, auf dem der größte Teil der Strategie und Taktik der SpaceForce beruhte. Angeblich war so etwas unmöglich, jedenfalls bei einem vielfach abgesicherten System wie diesem, das auch noch die Fähigkeit zur Selbstreparatur hatte. Trotzdem war es den Magierlords gelungen. Und selbst jetzt noch, während das Netzwerk allmählich wieder online ging, waren die Kommunikationsverbindungen in den Außensektoren unzuverlässig und funktionierten nur mit Verzögerung.
    Etliche Minuten verstrichen. Die Gäste im Blue Sun wurden allmählich betrunkener und lauter. In der stickigen Luft waberten graue Wolken von Weihrauch und Rauchkräutern, und diese scharfen, süßlichen Gerüche kämpften mit dem Gestank von Schweiß und verschüttetem Bier um die Vorherrschaft. Das Klimasystem des Blue Sun war bereits überlastet, versuchte aber der Lage Herr zu werden, indem es Strom von den Lichtleisten und den Notausgangsleuchten abzog. Unter den Bemühungen des Systems flackerte das Licht in der Kantine beunruhigend.
    »Also, was glauben Sie, Sir?«, fragte Jhunnei schließlich. »Wird dieser Captain Merro auftauchen oder nicht?«
    »Ich hoffe sehr, dass er kommt«, antwortete Gil. »Ist er erst einmal auf unserer Seite, wird es uns leichter fallen, auch den Rest der Leute zu bekommen.« Er trank vorsichtig einen Schluck des scharfen Branntweins. »Bedauerlicherweise sind die Leute, die wir jetzt brauchen, genau die Leute, die unter angenehmeren Umständen ganz oben auf unseren Steckbriefen stehen würden. Und glauben Sie nur nicht, dass sie das nicht ganz genau wüssten.«
    »Handelsschiffkapitäne mit schnellen, bewaffneten Raumschiffen, die noch ein bisschen schneller und giftiger sind, als sie eigentlich sein sollten.« So hatte Gil es dem Barkeeper vom Blue Sun beschrieben, als er die Nachricht unter die Leute gebracht hatte. Der Mann hatte ihn sofort verstanden. »Dann wollen Sie mit Cap’n Merro sprechen. Wenn Sie Merros Glückswurf auf Ihre Seite bekommen, werden ihm die meisten anderen folgen.«
    Weitere fünf Minuten verstrichen. Gerade als Gil aufgeben und schon aufbrechen wollte, tauchte eine große Gestalt neben dem Tisch auf. Sie warf einen riesigen Schatten.
    *Ich bin Merrolakk. Sie sind dieser Baronet D’Rugier, der angeblich nach mir sucht?*
    Er sprach kein Standard-Galcenianisch, sondern eine dröhnende, grollende Sprache, die für die meisten menschlichen Stimmbänder eine unüberwindliche Herausforderung darstellte. Gil jedenfalls beherrschte diese Sprache nicht; und er hätte sie auch nicht verstanden, hätte er nicht während seines Dienstes als General Metadis Adjutant einen Crashkurs in Selvaurisch besucht. Der General hatte die erste sichere Allianz zwischen der Republik und den Selvauren geschmiedet und war an die großen Saurier durch hochkomplizierte Bande geschworener Bruderschaft und eines Austauschs von Pflegekindern gebunden. Die Waldsprache zumindest zu verstehen war zwar keine offizielle Bedingung, wenn man für Metadi arbeiten wollte, aber manchmal dachte Gil, dass man es ruhig in die Stellenausschreibung hätte mitaufnehmen können.
    Captain Merro trug eine Weste mit vielen Taschen, von denen die meisten fest geschlossen und prall gefüllt waren; an seinem Gürtel hing ein schwerer Blaster im Halfter. Wenigstens hatte er kein Messer; die Waldlords betrachteten solche Arten von Hieb- und Stichwaffen als Ersatz für Reißzähne und Krallen und erlaubten sie nur Kindern und altersschwachen Sauriern. Gil bemerkte ebenfalls die hellgrünen Schuppen von Merro und seinen kammlosen Schädel. Ersteres wies den Captain als einen Angehörigen der kleineren selvaurischen Unterrassen aus, und Letzteres markierte ihn – beziehungsweise sie – als ein Weibchen. Das letzte Detail hatte der Barkeeper nicht erwähnt; entweder, weil er den Unterschied nicht kannte oder weil er ihn nicht interessierte.
    Gil nickte herzlich. »Ich bin D’Rugier, in der Tat. Setzen Sie sich bitte, Captain. Möchten Sie einen Schluck Brandy?«
    Die Selvaur setzte sich an die andere Seite des Tisches. *Nein, danke. Sie haben also ein geschäftliches Angebot für mich?*
    »Sozusagen. Sind Sie interessiert?«
    *Kommt darauf an. Ist die Sache lukrativ?*
    Gil zuckte mit den Schultern. »Wie Sie selbst sagten, das kommt darauf an. Mit etwas Glück ja. Und je mehr Schiffe daran teilnehmen, desto besser.«
    Merrolakks gelbe Augen weiteten sich

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