Der Preis -Thriller (German Edition)
Rotoren und zog den Heli dann in einer kurzen Kurve über den Fluss hinweg in Richtung Eiffelturm und Louvre.
Noldes Partner, dieser Bodyguard, knöpfte sein Jackett zu und blickte dem davonfliegenden Heli nachdenklich hinterher.
In Milenas Hirn drehten sich so viele Fragen durcheinander, die sie Nolde und dem Bodyguard stellen wollte, dass sie vor lauter Verwirrung und Erstaunen nicht fähig war eine davon auch auszusprechen.
Nolde nahm sie am Arm und sah ihr einen Moment geradeheraus in die Augen.
„Ich weiß, dass Ihnen ein unglaublich viele Fragen auf den Nägeln brennen müssen, Milena. Ich versichere Ihnen, dass man sie Ihnen alle beantworten wird. Aber zunächst müssen Sie mir einfach weiterhin vertrauen, okay? Sie sind absolut sicher bei meinem Partner und mir. Aber jetzt tun Sie einfach, was ich sage , und kommen mit uns nach unten. In Ordnung?“
Nolde drängte Milena sanft in Richtung einer Metalltür, bei der bereits ein weiterer Mann in einem Anzug auf sie wartete. Auf Milena wirkte er wie ein Kollege von Noldes Partner Hammer. Nur fehlte es ihm an dessen Klasse und gutem Aussehen.
Hammer behandelte den Mann dann auch ziemlich herablassend, sowie sie bei ihm angelangt waren , und von ihm zu einem Aufzug geführt wurden.
„Messieurs, Mademoiselle“, sagte der Mann im Anzug und wies ihnen mit einer Geste den Weg.
Hammer konterte mit einen kantigen Blick und ein em bösen Lächeln.
„Pfftt ...“, machte er, begleitet von einem Geräusch das deutlich an einen Furz erinnerte.
Nolde ließ Hammers etwas kindisches Verhalten sichtlich kalt. Im Gegensatz zu Milena, welche die Aversion der beiden Männer recht beängstigend fand.
Der Aufzug war ein Privataufzug. Da war ein Pinpad neben den automatischen Türen, das mit einem Code gefüttert werden wollte, bevor der Aufzug sich mit einem melodiösen Klingeln öffnete.
Nolde schob Milena als erste in den holzgetäfelten Aufzug und folgte dann selbst, bevor endlich auch Hammer eintrat.
Hammer deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger und erhobenem Daumen eine Pistole an und zielte damit auf den Mann im Anzug.
„Ehne mehne Muh – raus bist Du!“, grinste Hammer und machte dann ein Geräus ch, das an einen Schuss erinnerte .
Dem Mann im Anzug schien Hammers kindische Geste ganz und gar nicht egal zu sein. Sein Gesicht war eine einzige Maske von mühsam im Zaum gehaltenem Zorn.
Sowie sich die Türen des Aufzugs schlossen, nestelte Hammer an seinem absolut perfekt sitzenden Schlips herum und warf Milena dabei belustigte Blicke zu.
„Der Typ arbeitet für die Konkurrenz. Der mieseren Sorte von Konkurrenz. Schon komisch, man sollte glauben, dass Leute, die sich diese Hütte hier leisten können, mehr Feingefühl bei der Auswahl ihrer Leibwächter beweisen würden.“
„Hammer?“, flüsterte Nolde.
„Ja?“
„Halt einfach den Rand.“
Hammer zuckte die Achseln und grinste Richtung Milena.
Milena war sich ganz und gar nicht sicher , ob er sich dabei nicht in derselben Art und Weise über seinen Partner lustig machte, wie zuvor über diesen Leibwächter.
Der Aufzug stoppte.
Seine T üren öffneten sich zu einem großzügigen Vorraum hin.
In einer Nische erkannte Milena eine Giacometti Skulptur , und an den Wänden, dem Aufzug direkt gegenüber, hingen ein Braque, ein Monet und – ein Delaques. Da dies definitiv nicht die Gegend von Paris war, in der man es nötig hätte, die Wände seiner Vorhalle mit Kopien zu demütigen, konnte Milena nur schlussfolgern, dass die Kunstwerke echt seien.
Und noch etwas hätte man hier eher nicht zu sehen erwartet: Nämlich Madame Danielle Vaux, Vorstand eines der größten Versicherungs- und Technologiekonzerne Europas und in dieser Eigenschaft Milenas Arbeitgeberin.
„Wie schön, dass Sie es so rasch geschafft haben, Mademoiselle Fanu“, sagte Madame Vaux und streckte Milena ihre Hand zur Begrüßung entgegen.
21 .
Letztlich war es gar nicht darauf angekommen, dass Nolde Milenas Entführer identifizierte. Denn die Karten in diesem Spiel waren vom ersten Zug an gezinkt gewesen. Man hatte Nolde und dessen Firma auf zynische Art und Weise benutzt.
Was ihm dabei besonders bitter aufstieß war, dass es ihm selbst erst in al lerletzter Minute bewusst wurde. N ämlich erst dann, als er bereits schachmatt gesetzt war und die Gegenseite daher sichergehen durfte, dass ihm nichts weiter übrig blieb , als fortan nach ihren Regeln zu spielen. Es sei denn er wollte nahezu alles, was er sich in den
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