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Der Prinz von Astrilandis

Der Prinz von Astrilandis

Titel: Der Prinz von Astrilandis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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den Hüften reichte. Mita begleitete ihn und an einem kleinen Zulauf des Flusses setzten sie sich in das hohe Gras.
    „Nun wissen alle, dass es Krieg geben wird“, sagte Hero zu Mita, die den kleinen Wolf auf den Schoß genommen hatte. Mita sah ihn mit ihren großen blauen Augen erstaunt an. Sie schüttelte den Kopf, dass ihre Zöpfe flogen. „Das glaube ich nicht! Sie sprechen immer vom Krieg. Männer sprechen von nichts anderem.“ Dabei sah sie Hero herausfordernd an. Hero vermied es, Mitas Blick zu erwidern. Er kannte ihre kämpferische Art. Sie wollte immer Recht behalten. Es hatte keinen Sinn, ihr diese Meinung ausreden zu wollen. Doch er wusste es besser. Schließlich hatte er die Versammlung des großen Rates selbst gehört und war mit seinem Vater in den Grotten gewesen. Mit Überzeugung in der Stimme sagte er: „Mein Vater macht schon Pläne für die Schlachten und ich werde mit in den Krieg ziehen.“ Mita sah Hero zweifelnd an. Er, der keiner Fliege etwas zu leide tun konnte, sollte als Krieger kämpfen? Sie lächelte Hero an und drehte eine seiner Locken um ihren Zeigefinger. „Vielleicht hast Du Dich getäuscht“, sagte sie, wie um ihn zu necken. Doch Hero war es nicht nach Späßen zu Mute. Er riss Blumen ab, die er dann achtlos von sich warf. Er wandte sich von Mita ab und entgegnete: „Es wird Zeit, dass Du Dich daran gewöhnst, mit mir wie mit einem Mann zu sprechen.“ Mita verschlug es fast die Sprache, am liebsten hätte sie laut herausgelacht, aber sie wollte ihren Freund nicht noch mehr kränken. Als Tochter des Schmieds hatte sie die Männer schon oft über den Krieg reden hören. Sie kannte die Geschichten der Soldaten und die Schwerter, die bei ihrem Vater an der Wand hingen, wurden oft heruntergenommen und prüfend durch die Luft geschwungen. Das war schließlich ihr Handwerk und die Geschichten, die sie erzählten, waren schrecklich, dass sie nicht daran glauben wollte. Je mehr Wein sie aus den Schläuchen getrunken hatten, desto grausamer wurden die Geschichten, die sie erzählten. Von abgeschlagenen Köpfen, herausquellenden Eingeweiden und ausgestochenen Augen war dann die Rede. Mita hoffte, dass so etwas niemals Wirklichkeit werden würde. Sie konnte nicht verstehen, warum Hero so erpicht darauf war, in den Krieg zu ziehen.
    Er saß noch immer neben ihr, die Arme über der Brust verschränkt und den Blick in die Ferne gerichtet. Aus den Augenwinkeln betrachtete sie ihn unauffällig. Gut, er hatte starke Arme und Beine und wenn er seinen Umhang ablegte, waren auch auf seiner Brust kräftige Muskeln zu sehen. Seine Haut war glatt, nur an den Beinen und Armen zeigte sich ein blonder Flaum. Er war nicht so stark behaart wie ihre Brüder und seine Haut war bronzefarben. Seinen Duft, den sie immer nur dann wahrnahm, wenn Hero so dicht bei ihr saß, faszinierte sie. Die Öle und Tinkturen, die Hero jeden Abend von Amira einmassiert wurden, sorgten dafür, dass er den ganzen folgenden Tag vor der Sonne geschützt war und obendrein noch verführerisch roch. Mita wandte ihren Blick wieder ab, damit Hero nicht bemerkte, wie sie ihn anstarrte. Einen Moment war sie verwirrt und hörte nicht zu, was Hero ihr erzählte.
    Hero stand auf, um den kleinen Wolf wieder einzufangen, der im Dickicht am Flussufer verschwunden war. Mita sah ihrem Freund nach, wie er sich in wiegendem Gang von ihr entfernte. Sie wollte ihn nicht als „Mann“ sehen, für sie war Hero noch immer ein Junge, der gerne herumbalgte, aber dabei nie so grob wie ihre Brüder wurde. Die Übungen mit Holzschwertern, die Hero unter Krotos Aufsicht ausführte, fand bei den Männern nur ein müdes Lächeln. Ob er wirklich gut kämpfen konnte, wusste niemand. Noch nie hatte er seinen Mut oder seine Kampfeskraft unter Beweis stellen müssen. Vielleicht hatte er recht, dass er ab jetzt zu den Kriegern zählte. Sie konnte sich ihn nicht als Kämpfer in einer Schlacht vorstellen, der andere tötete. Sie wusste, dass Hero in einer anderen Welt lebte, die sie nur durch seine Erzählungen kannte. Aber wie gerne lag er neben ihr im Gras, an einen Halm kauend und sah den Wolken zu. Sie träumten sich dann weg auf einen fernen Stern und Heros Fantasie kannte keine Grenzen.
    Obwohl sie nur wenig jünger als Hero war, musste Mita viele Aufgaben in Haus und Hof übernehmen. Sie buk Brot, versorgte ihre kleineren Geschwister und wenn der Vater etwas zu essen wollte, schlachtete sie auch mal ein Huhn. Davon hatte Hero wirklich keine Ahnung. Wie

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