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Der Prinz von Astrilandis

Der Prinz von Astrilandis

Titel: Der Prinz von Astrilandis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maya Trump
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vorhanden.
    Die Salsivaren hatten sich dem Befehl ihrer Königin gebeugt und waren zu dieser Versammlung gekommen, aber sie fühlten sich in Pantheers Nähe unbehaglich und unsicher. Ihre Königin Laonira hatte es vorgezogen, auf Miatris zu bleiben. Sie wollte Pantheer nicht gegenübertreten, allein der Gedanke an ihn ließ sie erzittern. Zu lange hatte er sie in seinem Palast wie eine Gefangene gehalten. Wenn diese schreckliche Zeit auch lange zurücklag, so hatte Laonira keinen Augenblick davon vergessen können. Er hatte sie zu seiner Lieblingsfrau gewählt und sie über alle anderen gestellt. Ihre ungewöhnliche Schönheit, die selbst von den Frauen von Astrilandis bewundert wurde, hatte Pantheers Leidenschaft geweckt. Er hatte sie mit Geschenken überhäuft und sie wie eine Königin behandelt. Aber seine Welt war ihr so fremd geblieben wie am ersten Tag. Die hohen Mauern des Palastes und die strengen Regeln, die den Frauen auferlegt waren, erschienen ihr wie eine Strafe. Erst als sie erkannt hatte, dass es ihm nur um die Festigung des Bundes mit Miatris ging und er sie nur wegen ihrer Schönheit bewunderte, hatte sie beschlossen, ihn zu verlassen. Er brauchte dringend einen Nachfolger, denn keine der Frauen hatten ihm einen Sohn geboren. Diese Erkenntnis kam Laonira aber zu spät. Sie war schwanger und bereits während dieser schweren Zeit, hatte sich Pantheer wieder seinen Nebenfrauen zugewandt.
    Aber es kam noch schlimmer. Ihr Leib wurde immer größer und die anderen Frauen tuschelten hinter vorgehaltener Hand, dass das ein schlechtes Zeichen war. Als die Geburt der Zwillinge vorüber war und sich im Palast herumsprach, welches Unglück sich über dem Herrscher zusammenbraute, wurde Laonira in die Grotten verbannt. Von dieser Stunde an hatte sie der ganze Mut verlassen und von Schwermut auf ihr Lager gefesselt, musste sie die Kinder einer Amme übergeben. Erst als sie wieder genesen war, konnte sie sich um die Säuglinge kümmern. Über die Amme erfuhr sie von dem Urteil, das die Hohen Priester über sie gesprochen hatten. Die Zwillinge mussten getrennt werden und das Mädchen würde über die Palastmauer ins Meer geworfen werden. So war es in der Vergangenheit allen Zwillingen ergangen, um Astrilandis nicht dem Zorn der Götter zu auszusetzen. Der heilige Kristall hatte das Todesurteil über Laoniras Tochter gesprochen und keine Macht der Welt durfte diesem Urteil widersprechen.
    Pantheer hatte Laonira diesen Rechtsspruch nicht mitgeteilt, um zu verhindern, dass sie das Kind in Sicherheit brachte. Doch die Amme hatte das Kleinkind unter ihren Gewändern aus dem Palast geschafft und einem Bootsmann übergeben, der Myadne nach Miatris brachte. Als Pantheer kam, um das kleine Mädchen zu holen, fand er nur noch Hero vor. Er ließ seinen Sohn aus den Armen der Mutter reißen und warf Laonira eigenhändig in das tiefe Verlies von Astrilandis. Dort verbrachte sie viele Monde, ohne eines ihrer Kinder wieder zu sehen. Erst als Hero die ersten Worte sprach, lies Pantheer Laonira gehen. Als sie Astrilandis auf einem kleinen Boot verließ, wusste sie nicht, ob ihr Sohn noch lebte und ob sie ihn jemals wieder sehen würde.
    Nach vielen Monden war ihr durch Seefahrer mitgeteilt worden, dass ihr Sohn im Palast von Astrilandis lebte und Pantheer ein stolzer Vater war. Obwohl Astrilandis keine Feindseligkeiten gegenüber Miatris hegte und Laonira wusste, dass es Hero gut ging und er eine große Zukunft vor sich hatte, konnte sie die Sehnsucht nach ihrem Sohn und den Verlust dieses Kindes nicht verwinden. Sie hatte Heros Freiheit gegen die ihre eingetauscht. Das konnte sie sich selbst nicht verzeihen. Deshalb war sie auf Miatris geblieben, um die alten Wunden nicht wieder aufzureißen. Sie ahnte, dass sie Pantheer nicht gleichgültig gegenübertreten konnte, sie würde seine Gegenwart nicht ertragen, ohne ihn anzuklagen.
    Mit Astrilandis Frieden zu halten, war für ihr Volk so wichtig, und ein Krieg mit den Völkern im Norden war der Preis dafür. Diese Völker würden nicht über das Meer kommen, sie besaßen keine Flotte, wie Astrilandis. Sie hoffte, dass sie eines Tages Hero wieder sehen und ihn in ihre Arme schließen würde. Deshalb hatte sie ein paar Abgesandte geschickt, die zwar unwillig aber doch neugierig auf den Palast und Pantheer waren. Es waren die Ältesten ihres geheimen Rates und Laonira war sicher, dass diese alten Männer unbeschadet zurückkommen würden.
    Dieser Rat hatte sie nach ihrer Rückkehr von

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