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Der Problemmann (German Edition)

Der Problemmann (German Edition)

Titel: Der Problemmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sigrun Misselhorn
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170 cm geradezu klein vor. Im Grunde passten die beiden Frauen kaum zueinander. Gegen Melanie wirkte Anna wie eine graue, langweilige Raufasertapete. Melanie legte großen Wert auf ihr Äußeres, Anna hingegen glaubte es wäre bei ihr ohnehin zwecklos, sie sei eben eine öde Person und es würde nichts ändern. Pausenlos versuchte Melanie ihrer Freundin in Stylingfragen zu helfen, was Anna regelmäßig verweigerte anzunehmen. Trotz allem waren sie sich sofort sympathisch gewesen, als sie sich bei einer Betriebsfeier der Versicherung kennenlernten, in der beide arbeiteten. Melanie war Assistentin eines der Geschäftsführer, während Anna ihr Dasein in der Antragsabteilung fristete. Melanie wusste augenblicklich, dass Anna ihre Fähigkeiten verschwendete. Was darin begründet lag, dass Anna diese Arbeit lediglich ausübte um Geld zu verdienen. Sie war Kinderbuchillustratorin. Als Anna ihr Studium antrat hatten ihr alle davon abgeraten ausgerechnet Illustration zu belegen. Das sei eine brotlose Kunst und Anna würde es niemals schaffen ihren Lebensunterhalt damit zu verdienen. Annas trotziges Wesen gestattete ihr nicht, auf diese gut gemeinten Ratschläge zu hören. Leider musste sie nach herben Niederlagen feststellen, dass alle Recht behielten. Sie blieb jedoch hartnäckig und fand tatsächlich einen Verlag, der ihr Talent entdeckte. Was leider trotz allem nicht reichte, um sie zu ernähren. Mit Gelegenheitsjobs hatte Anna sich über die Runden gebracht, bis sie endlich die Versicherung gefunden hatte, in der sie längerfristig arbeiten und sich den Luxus leisten konnte, sich für einige Monate zurückzuziehen, um sich einem neuen Buch zu widmen. Anna fühlte sich von Anfang an unwohl in der Antragsabteilung und trotz des durchaus großzügigen Angebots ihres Arbeitgebers, glaubte sie nicht lange dort bleiben zu können. Einzig die Bekanntschaft zu Melanie ließ sie ihre trostlose Arbeit ertragen und die Aussicht auf eine Zeit, in der sie tun konnte, was ihr am liebsten war.
     
    Anna leerte in einem Zug ihr Glas und schenkte sofort nach. Unterhaltungen über Stylingfragen hasste sie. Was war so falsch an ihrem Outfit? Jeans passten doch immer.
    „Du hast doch auch Jeans an. Was ist also an meinen nicht richtig?“
    „Anna, darauf willst du keine Antwort. Wenn du endlich mal mit mir shoppen würdest, dann wüsstest du das selbst.“
    „Dafür gebe ich eben kein Geld aus. Ich muss sparen.“
    „Ach, das leidige Thema wieder. Ist es schon wieder soweit?“
    „Im nächsten Frühjahr. Hab gerade mit meiner Lektorin gesprochen.“
    „Erstaunlich, dass die dir immer noch treu bleibt. Du könntest dieses Mal doch hier bleiben.“
    „Du weißt, dass ich hier nicht arbeiten kann. Ich brauch die Inspiration einer anderen Umgebung.“
    „Ja, ne, schon klar. Hast du denn diesmal wenigstens einen Plan?“
    „Als ob ich immer planlos wäre?“
    „Anna, wie lange kennen wir uns jetzt?“
    „Schon gut, ich weiß noch nicht, wo ich bleiben werde. In das schreckliche Haus vom letzten Mal will ich jedenfalls nicht noch mal.“
    Ihre letzte Auszeit hatte sie bei einer von Melanies Freundinnen verbringen dürfen. Bereits nach wenigen Tagen war Anna klar, dass sie an diesem Ort nicht gut aufgehoben war und es besser gewesen wäre, auf Melanie zu hören, die nie müde wurde zu versuchen Anna von einer Reise abzubringen. Das Haus war alt, morsch und vor allem sehr feucht. Das Papier fing an Wellen zu schlagen. Im Nachhinein war es Anna ein Rätsel, wie sie es überhaupt zu Stande brachte ein ansatzweise anständiges Buch zu kreieren.
    „Siehst du. Alles spricht dafür endlich mal hier zu bleiben.“
    „Auf gar keinen Fall. Ich werde eben noch sparsamer sein, dann kann ich irgendwo in den Süden fahren.“
    „Anna, irgendetwas stimmt in deiner Rechnung nicht. Sollte es nicht so sein, dass du Geld mit deinen Büchern verdienst? Das ist doch alles kein Zustand.“
    „Nein, das ist kein Zustand, da gebe ich dir Recht. Aber was soll ich machen? Auf ewig in der Antragsabteilung stumpfe Daten in den Rechner hacken? Wer weiß, vielleicht werde ich ja doch noch irgendwann reich und berühmt.“
    Melanie fing an zu lachen.
    „Ja sicher, davon habe ich ja auch schon ganz oft gehört, dass Kinderbuchautoren im Reichtum schwimmen.“
    „Sei doch nicht so negativ. Warum sollte es mir nicht gelingen? Ich muss eben hart daran arbeiten. Stell dir mal vor, wenn aus einem meiner Bücher einmal ein Film gemacht werden würde.“
    „Ich will

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