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Der Puzzlemoerder von Zons

Der Puzzlemoerder von Zons

Titel: Der Puzzlemoerder von Zons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Shepherd
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hellen Vollmondes sehr dunkel.
    „Nehmt sie doch von der Kette herunter !“, rief Bastian der Stadtwache zu.
    „ Wernhart, lauf du hinüber zum Arzt. Sag ihm, dass wir Elisabeth gleich zu ihm bringen. Ich möchte wissen, was mit ihr passiert ist.“
    Er prägte sich den Tatort genau ein und zeichnete eine kleine Skizze vom Opfer und der Kette, an der sie hing, in sein Notizbuch. Es war seine erste Seite. Wieso musste so ein Unglück eigentlich in den ersten drei Monaten seiner Amtszeit geschehen? Sein Job war es doch, die Stadt sicher zu machen und genau solche scheußlichen Taten von vornherein zu verhindern.
    Die arme Elisabeth lag mittlerweile auf dem Karren. Bastian trat näher an sie heran. Genauer konnte er sie sicherlich erst bei Tageslicht untersuchen. Trotzdem leuchtete er ihren Körper mit einer Fackel ab. Ihre Hände und Füße waren schmutzig. Ihre Fingernägel waren schwarz vor Dreck. Die Haare waren ihr komplett vom Schädel geschoren und die Kopfhaut wies grässliche Verletzungen auf. Fast sah es so aus, als hätte jemand mit einem Messer ein blutiges Muster in ihre Kopfhaut geritzt.

III .
    Gegenwart

    Emily konnte es nicht fassen. Tatsächlich hatte sie den Job bekommen. Sie betrachtete den großen grauen Umschlag mit den Vertragsunterlagen und hätte vor Glück laut jubelnd, wie ein kleines Mädchen, umherhüpfen können. Es war zwar nur ein kleiner Job, aber es war ihr erster. Sie studierte im letzten Semester Journalismus an der Universität zu Köln und jetzt durfte sie für die Rheinische Post eine ganze Artikelserie schreiben.
    Und dieses Gebiet war ihr Lieblingsthema: Historische Mordfälle im alten Zons am Rhein. Natürlich wäre es für viele Journalisten aus dieser Region erstrebenswerter gewesen für das Handelsblatt in Düsseldorf zu schreiben, aber Wirtschaftsjournalismus war ihr einfach eine Spur zu trocken; schnöder Kapitalismus; reine Macht- und Geldgier. Das lag ihr nicht. Nein, sie hatte vor ein paar Jahren angefangen Geschichte zu studieren und war dann später auf das Journalismus-Studium umgeschwenkt.
    Sie liebte Geschichten des Mittelalters und hatte sich aus diesem Grund jahrelang mit altdeutschen Schriften beschäftigt. Es war eine dunkle und mystische Zeitperiode der Menschheit und diese zog sie magisch an. Schon als kleines Mädchen spielte sie lieber mit kleinen Ritterfiguren als mit Barbie und Ken. Ihre Großeltern stammten aus Italien und Emily besuchte sie jeden Sommer für ein paar Wochen. Sie lebten direkt neben einem Franziskanerkloster in Assisi und gingen oft zum Beten in die kleine Klosterkapelle. Von ihrer Urgroßmutter hatte Emily gelernt, mit Kräutern umzugehen. Zumindest konnte sie die Wirkung der wichtigsten Kräuter heute immer noch zuordnen.
    Emily war ein sehr hübsches Mädchen mit tiefbraunen Augen und dunklen Locken. Ihr Lächeln und ihre Herzlichkeit konnten einen dunklen Raum zum Strahlen bringen. Sie musste gleich Anna von der guten Nachricht erzählen. Zwar ging es ihrer besten Freundin im Moment nicht ganz so gut, aber sicher würde sie sich mit ihr freuen.
    Die arme Anna hatte sich vor ein paar Monaten dazu durchgerungen, ihrem Freund Martin einen Heiratsantrag zu machen. Doch mit diesem Antrag ging eine riesige Katastrophe los. Nicht nur, dass Martin sich drei Tage Bedenkzeit von ihr erbeten hatte. Nein, am Ende dieser drei Tage offenbarte er der völlig überraschten Anna, dass er auf Männer steht. Und um die Katastrophe noch schlimmer zu machen, stellte sich der Mann seiner Träume als Annas und auch Emilys bester Freund Christopher heraus.
    Mit Christopher war sie eigentlich immer ein Herz und eine Seele, nur in den letzten Monaten hatte er sich immer mehr von Anna und auch von Emily zurückgezogen. Früher waren sie stundenlang shoppen, verbrachten fast ganze Tage in Cafés und konnten herrlich über alles und jeden lachen, doch mit einem Mal wurde es immer weniger. Beide Freundinnen glaubten zunächst an Liebeskummer, aber so oft sie es auch versuchten, mit ihm zu sprechen, schwieg sich Christopher über sein Problem aus. Am Ende entschieden sie, ihm erst einmal eine Auszeit zu geben und ihn in Ruhe zu lassen.
    Immer öfter zogen sie alleine los und hofften, dass Christopher irgendwann wieder an ihrem Leben teilhaben würde. Aber leider kam alles ganz anders. Die arme Anna war wochenlang am Boden zerstört und auch wenn sie sich in Emilys Gegenwart sehr zusammen nahm, war ihr Lachen doch nicht mehr dasselbe wie früher. Emily konnte

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