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Der Q-Faktor

Der Q-Faktor

Titel: Der Q-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzette Haden Elgin
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und wenn es nach mir ginge, dann würden sie sich nicht um dreiviertel der galaktischen Bürgerpflichten drücken, nur wegen ihres sogenannten religiösen Gewissens. Kommen Sie mir nicht mit Makluniten! Trotzdem hat uns ein Bericht von ihnen erreicht. Eine langatmige, blumige und archaische Mitteilung, die trotzdem zu meiner Freude verständlich war.“
    „Welchen Inhalts?“ fragte Tzana durch zusammengebissene Zähne, während sie Kojote mit ganzer Kraft beschwichtigende Bilder zuschickte. Wenn er dem Fisch ein Veilchen schlug, würde dieser Edle zwar möglicherweise wunschgemäß das Zeitliche segnen, dafür aber drohte Kojote Verhaftung und Gefängnis, und dagegen hatte sie etwas. In Anbetracht der Tatsache, daß Kojote die telepathische Fähigkeit der Massensuggestion besaß und jeden Mann im Raum durch einen bloßen Gedanken in tiefe Ohnmacht hätte versetzen können, war es doppelt komisch, daß sie eine Schlägerei fürchten mußte, aber so war Kojote eben gebaut. Sie bemerkte, wie die Muskeln seiner Fäuste spielten.
    „Das will ich Ihnen gerade erzählen.“ Der Fisch ließ sich nicht beirren. „Anscheinend ist die Frau völlig außer sich geraten, sie droht, das Baby aus der Krippe zu teleportieren und ähnliches dummes Zeug. Obgleich ich das nicht für im Rahmen der Wahrscheinlichkeit oder sogar der Möglichkeit halte, informieren mich die Makluniten, daß sie beobachtet haben, wie die Frau einen fünfzig Pfund schweren Felsbrocken einige hundert Meter durch die Luft teleportiert hat. Sie berichten darüber hinaus, daß sie gesehen haben, wie die Frau sich selbst über fünfzehn und zwanzig Meilen, und das wiederholt, teleportiert hat. Ihrem Bericht nach kennen sie die Grenzen der Reichweite ihrer Psi-Fähigkeiten nicht, raten aber zu größter Vorsicht beim Umgang mit ihr.“
    „Das würde aber bedeuten, daß sie sie verraten!“ rief Kojote aus. „Das kommt mir sehr unglaubhaft vor. Makluniten verraten ihre Gruppenangehörigen nicht.“
    „Sie beabsichtigen keinen Verrat“, mischte sich Rubin wieder ein. „Die Meldung beinhaltet die Forderung, alle Anklagepunkte gegen sie fallenzulassen, da sie nicht mehr im Besitz ihrer geistigen Kräfte ist und nicht für ihre Taten zur Verantwortung gezogen werden kann. Die detaillierte Zusammenstellung ihrer Handlungen gilt nicht als Betrug an dieser Frau, sondern als Beweis für ihre Unzurechnungsfähigkeit.“
    „Ich verstehe“, sagte Kojote. „Ich verstehe, was sie vorhaben.“
    „Ich verstehe es auch“, bellte der Fisch. „Und ich gedenke nicht, es ihnen durchgehen zu lassen, mein junger Freund.“
    „Ich bin nicht Ihr Freund, Gott sei Dank“, raunzte Kojote.
    „Welchem Gott?“
    „Suchen Sie sich einen aus, Sie alter Miesmacher. Astarte, Jehova, Icthy 12. Mir ist das gleich. Dem Licht sei Dank, so lange ich Sie nicht zu meinen Freunden zählen muß.“
    „Was haben Sie vor?“ fragte Tzana.
    „Ich möchte, daß die Frau hierher transportiert wird.“
    „Obgleich sie verrückt ist?“
    „Unsinn. Geisteskrankheiten sind in den drei Gala xien seit den 2080er Jahren ausgestorben. Dummes Zeug!“
    „Ganz ausgestorben sind sie nicht“, bemerkte ein stiller Mann am Ende des Tisches. „Elf Fälle wurden seither gemeldet.“
    „Elf Fälle in dreißig Jahren? Kein sehr eindrucksvoller Prozentsatz“, wischte der Fisch beiseite. „Ich will sie hergebracht haben. Wir haben Psychocomputer. Sie werden alle nur möglichen Untersuchungen vornehmen.“
    „Ach, wirklich? Wie wollen Sie das bewerkstelligen?“ fragte Tzana. „Sie wissen ganz genau, daß sie Ihren Psychocomputer und sich selbst halbwegs zur Hölle teleportieren würde, wenn man sie so wach werden läßt, wie die Untersuchung es erfordert. Jedenfalls, wenn die Beobachtungen der Leute aus Chrysanthemenbrück zutreffen. Wie wollen Sie sie also untersuchen lassen?“
    „Es wird uns schon etwas einfallen.“
    „Wie werden sie jetzt mit ihr fertig? Ich meine, in Chrysanthemenbrück?“ fragte Kojote. „Bringen sie sich nicht dauernd in Gefahr?“
    „Die Frau wurde völlig betäubt.“
    „Und in diesem Zustand sollen wir sie herbringen?“
    „Genau.“
    „In diesem Fall brauchen Sie unsere Assistenz nicht. Schicken Sie doch Födroboter.“
    „Unglücklicherweise können wir das nicht“, antwortete Rubin. „Die Makluniten weigern sich, sie einem anderen als einem menschlichen Wesen zu übergeben. Wir wollen keinen intergalaktischen Aufruhr anzetteln, indem wir sie mit Gewalt

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