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Der Q-Faktor

Der Q-Faktor

Titel: Der Q-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzette Haden Elgin
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ihre Gedankenstimme abgeschaltet. Wie kann sie das?
    Jetzt ist die Frau da. Wenn ich die Worte wüßte, dann würde ich sie fragen, wie sie das kann. Sie berührt mich. Ich könnte ihre Hand ansengen, wo sie mich angefaßt hat, aber ich mache es nicht, weil sie mich gut behandelt. Aber ich will nicht, daß sie mich BABY nennt. Ich bin nicht BABY. Ich bin SUSANNE.
    Jetzt ist das Licht grün. Die Frau hat die Musikschachtel abgeschaltet, aber es ist leicht, sie wieder anzuschalten.
    Wenn ich nicht müde werde, werde ich die ganze Nacht lang die Farben verändern. Jetzt ist es orange. Ich weiß nicht, wie man es nennt, aber ich weiß, wie es aussieht.
    Ich will Anne-Charlottes Gedankenstimme hören ohne sie habe ich Angst.
    Jetzt ist die Farbe wieder blau.
    Ich werde nicht einschlafen.
    Ich will die ganze Nacht wach bleiben und warten, bis meine Mutter zu mir spricht.
    Ich bin S USANNE , und ich werde nicht schlafen.
    Ich will nicht …
    Ich …

 
X
     
    „Wir möchten Ihnen danken, daß Sie so schnell gekommen sind“, sagte der hochgewachsene Mann in dem braunen Überwurf, und die anderen, ebenfalls die offizielle Arbeitskleidung des Dreigalaktischen Nachrichtendienstes tragenden Männer nickten zustimmend. „Das war sehr freundlich von Ihnen.“
    Er hatte den Spitznamen Fisch, weil die Legende erzählte, daß er noch nie in all den Jahren seines Berufslebens ein Anzeichen dafür gegeben hatte, daß in seinen Adern menschliches Blut floß. Die Männer in seiner Gesellschaft hatten ähnliche Codenamen, und wer sie gut genug kannte, konnte sie mit ihnen anreden oder sonst die DGND-Nummer benutzen, die auf einem Schild an den Schultern der Überwürfe stand.
    Niemand drängt sich danach, ein DGND-Mann zu werden; für den Nachrichtendienst wurden die Agenten jedes Jahr wie bei einer Lotterie aus der Kartei der Fähigsten gezogen, und das traf Männer und Frauen, Menschen und Andersrassige. Einmal ausgewählt, mußte ein Agent zehn Jahre lang Dienst tun. Oft geschah es allerdings, daß ein Agent auch nach der obligatorischen Dienstzeit weitermachte, weil er sah, wie dringend er gebraucht wurde. Alle im Raum versammelten Männer hatten sich freiwillig weiterverpflichtet, einige unter ihnen bereits seit zwanzig Jahren. Der Fisch stand im vierunddreißigsten Dienstjahr.
    „Nichts zu danken“, wehrte Tzana schnippisch ab. „Ich habe soeben zwei unangenehme Aufträge für Sie erledigt, und Kojote kam von einem der gräßlichsten überhaupt zurück, und außerdem sind wir beide müde. Wir brauchen beide eine lange Ruhepause.“
    „Mein Herz blutet“, konterte der Fisch.
    „Es tut uns wirklich leid, trotz seiner Ironie“, misch te sich ein anderer Mann ein. „Es handelt sich aber um eine Sache von großer Wichtigkeit, sonst hätten wir Sie nicht so bald wieder hergerufen.“
    „Es ist immer wichtig, wenn Sie etwas wollen“, sag te Tzana. „Fassen Sie sich also kurz, damit wir es schnell hinter uns bringen. Wir wurden im unpassendsten Augenblick unterbrochen.“
    Der Fisch lächelte und öffnete den Mund, aber Kojote reagierte schneller.
    „Wir wissen es schon“, sagte er. „Ihr Herz blutet.“
    „Was gibts denn diesmal?“ drängte Tzana. „Rauschgifthändler? Ein kaputter Roboter, der in der Kantine Amok läuft? Der verlaufene Lieblingshund des Khadilha von Abba? Ein Mutant, der auf seinen Bürgerrechten besteht? Welche immens wichtige Angelegenheit ist von solcher Bedeutung, daß Sie unserer Hilfe bedürfen, anstatt sie einem anderen Agenten anzuvertrauen?“
    „Miß Kai, Sie sprühen förmlich Gift “, herrschte sie der Fisch an. „Sparen Sie sich Ihren Sarkasmus.“
    „Ich denke nicht dran“, entgegnete Tzana. „Also raus mit der Sprache.“
    „Es handelt sich wieder um den Freibeuter-Telepathen.“
    „Was?“ Kojote riß es vom Sessel und er brüllte den anderen Mann an. „Ich habe ein für allemal genug von diesem armen, kleinen Kind – diesem kleinen sogenannten Freibeuter-Telepathen, der in meiner Handfläche bequem Platz hatte –, das habe ich doch deutlich genug gesagt. Ich denke nicht daran, noch einmal einer Mutter ihr Kind zu entreißen, auch nicht, wenn Sie mich mit einer Laser-Pistole dazu zwingen wollen. Ist das klar?“
    „Na, na, welch jugendliche Hitze“, murmelte der Fisch. „Darum dreht es sich diesmal auch nicht.“
    „Nein, Bürger Jones“, mischte sich ein Mann zur Linken ein, der Rubin genannt wurde, weil er von Kopf (falls es sich um einen Kopf handelte) bis Fuß

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