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Der Q-Faktor

Der Q-Faktor

Titel: Der Q-Faktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzette Haden Elgin
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Konzentration beeinträchtigen. Das verstehe ich natürlich. Aber trotzdem tut es mir leid, daß ich nicht in ihrer Nähe bleiben konnte, denn ich mache mir Sorgen, wenn ich sie nicht sehe. Es ist natürlich dumm von mir, weil sie selbstverständlich ihren so voll Drogen gepumpten Körper nicht teleportieren kann, aber das eine Mal, als ich sie verschwinden sah, machte mich unsicher und ich fürchtete, sie könnte wieder weg sein, wenn ich sie nicht mit eigenen Augen sehen kann.
    Valya hat sich seit ihrer Rückkehr nur Anne-Charlotte gewidmet, außer kurzer Pausen, während derer ihr Mann Johan die Wache übernahm, damit sie ein wenig schlafen konnte.
    Es ist friedlich, wie ich schon schrieb. Alle sind von den Feldern heimgekehrt, und eine leichte Brise ist erwacht, und sieben Meter von mir entfernt tanzt eine mobile blaßlila Blüte ungefähr in Kniehöhe mit gemessenen Bewegungen im Kreis herum. Ganz friedlich und still, aber so traurig.
    Was wird noch alles geschehen?

 
IX
     
    Ich weiß, wer ich bin. Niemand sonst weiß es. Aber ich weiß, wer ich bin. Ich bin nicht BABY . Eine Frau kommt. Eine Frau kommt und nennt mich BABY , und sie sagt zu mir, Hallo BABY ! Sie bringt Sachen. Sie legt mich in ein Bett und um mich herum sind Farben. Ich mag Farben. Ich mag die Fische, die da herumschwimmen. Aber ich bin nicht BABY .
    Da ist noch eine Schachtel, die herkommt. Anne-Charlotte sagt, die Schachtel heißt C OMPUTER . Das ist ihr NAME . Ich mag die Farben. Ich mag Fische. Ich mag Namen. Der Computer nennt mich auch BABY , aber so heiße ich nicht. Ich bin nicht BABY . Ich bin jetzt S USANNE .
    Ich bin SUSANNE;
    Jetzt erscheint ein goldenes Licht an der Wand. Es ändert sich mit jedem neuen Lied. Es kommt ein neues Lied, weil ich es herrufe. Ich kann auch die Musikmaschine in eine andere Richtung gehen lassen. In der Musikmaschine sind kleine Rollen, und sie ist weit weg. Sie ist so weit weg wie die Frau. Die Frau, die meinen Namen nicht weiß. Und sie hat einen Knopf, und wenn sie den drückt, dann werden die Lieder anders und die Farben auch. Aber sie ist zu langsam. Ich mag es, wenn sich die Farben verändern. Gold ist langweilig. Ich will jetzt Rot sehen, Rot auf meinen Wänden und dem Boden und meinem Bett. Leute reden in der Luft. Sie reden über mich. Sie nennen mich BA BY . Sie wissen nicht, daß ich nicht BABY bin. Sie wissen nicht, daß ich SUSANNE bin.
    Jetzt. Jetzt. Jetzt ist das Licht rot. In einer Minute mache ich es blau. Jetzt. Weit weg bewegen sich silbri ge Dinge in der Dunkelheit, aber ich weiß jetzt, daß ich nicht mit ihnen spielen darf. Ich weiß es, weil der Computer es mir gesagt hat, und weil ein Mann gekommen ist und es mir gesagt hat. Die Silberdinge fallen sonst herunter, wenn ich sie mir zum Anschauen herhole, und das darf ich nicht. Ich darf sie nicht anfassen und muß mit ihnen vorsichtig sein. Die Leute, die in der Luft reden, können auch verletzt werden … sie haben viel zu tun, und ich darf sie nicht stören. Ich darf ihnen keine Bilder schicken und darf nicht mit ihnen reden. Ich mag die vielen DARF NICHTS nicht.
    Jetzt ist das Licht blau und die Frau kommt. Sie wird sagen BABY LASS DIE MUSIK IN RUHE . BABY . Warum soll ich die Musik in Ruhe lassen? Niemand wird hinfallen oder sich verletzen, wenn ich mit ihr spiele. Wenn sie aufhört, mich BABY zu nennen, dann gehorche ich ihr vielleicht.
    Anne-Charlotte spricht heute nacht nicht mit mir, und ich habe Angst. Warum redet sie nicht mit mir? Ich kenne ihre Gedankenstimme. Sie ist wie der braune Sand, den sie über mein Obst streuen, ZIMT . So heißt der braune Sand. Es wäre sehr nett, wenn mein Mund alle die Namen sagen könnte, die mein Gehirn weiß, aber ich bringe es nicht fertig. Aber die Farben kann ich verändern. Und die Lieder kann ich verändern und mir andere vorspielen lassen. Ich ändere die Farben und die Musik. Ich kann ZIMT sagen. Und S USANNE kann ich auch sagen, wenn ich es versuche. Ich versu che es jetzt. S USANNE . Warum redet meine Mutter heu te nacht nicht mit mir?
    Es ist ihr aber nichts Böses passiert. Das weiß ich. Wenn ihr etwas geschähe, würde ich es wissen. Ich würde es wissen und mir Sorgen machen und Sorgen machen und Sorgen machen und alle stören, bis sie meiner Mutter helfen. Ich würde die silbernen Dinge herunterholen, und ich würde die Leute, die in der Luft reden, anbrüllen und ihnen schreckliche Bilder schicken.
    Aber Anne-Charlotte schläft nur. Sie schläft, aber irgendwie hat sie

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