Der Ramses-Code
jedoch darauf, daß er es gewesen sei, der ihm den Schlüssel für sein Entzifferungswerk geliefert habe.
Die Faszination für Ägypten verließ den Physiker bis an sein Lebensende nicht mehr; noch auf dem Totenbett arbeitete er an einem demotischen Wörterbuch. Young starb am 10. Mai 1829.
Im Alter von 37 Jahren erfüllte sich Champollions sehnlichster Wunsch: Er reiste in das Land seiner Träume. Am 18. April 1828 betrat er erstmals ägyptischen Boden. An den Originaldenkmälern fand Champollion seine Theorie glänzend bestätigt. »Jetzt, wo ich dem langen Lauf des Nils von seiner Mündung bis zum zweiten Katarakt gefolgt bin, darf ich Ihnen mit einigem Stolz versichern, daß in unserem Briefüber das Alphabet der Hieroglyphen nichts geändert werden muß«, schrieb er am 1. Januar 1829 vom zweiten Nilkatarakt an Dacier, den ständigen Sekretär der »Akademie der Inschriften und der Belletristik«. Erst im Dezember 1829 kehrte er nach Frankreich zurück.
Seine Lebensarbeit, seine politischen Abenteuer und die anderthalbjährige Forschertätigkeit in Ägypten hatten Champollions Gesundheit untergraben. Zur allgemeinen Entkräftung gesellten sich Tuberkulose und Diabetes. Am 4. März 1832 erlag er, 41jährig, einem Schlaganfall.
Jacques-Joseph Champollion-Figeac überlebte den Bruder um 35 Jahre und setzte dessen Arbeit fort.
Champollions Entzifferungswerk ist bis heute die Grundlage der ägyptologischen Forschung.
Danksagung
Zwei Berliner Gelehrten (was für ein antiquiertes, aber passendes Wort) schulde ich Dank für Recherchehilfe und Fehlerkorrektur: dem Historiker Jan von Flocken und dem Ägyptologen Dr. Karl Jansen-Winkeln.
Weiterhin zu danken habe ich meiner Lektorin Dr. Angela Drescher, die meine Voreingenommenheit gegen ihren Berufsstand in schiere Affinität verwandelt hat.
Zu danken habe ich gewissermaßen auch Herrn Janus Gurth für die durch ihn ausgelöste Forcierung meines Schreibtempos.
Informationen zum Buch
»Ich werde diese Zeichen lesen!« ruft das elfjährige Wunderkind Jean-François Champollion, als er zum erstenmal Hieroglyphen sieht. Fortan ist er besessen von dieser Idee. Der Stein von Rosette, eine Platte mit drei Inschriften in griechischer und demotischer Schrift sowie den rätselhaften Hieroglyphen, die 1799 während des Ägypten-Feldzuges Napoleons gefunden wurde, scheint den Schlüssel für eine Entzifferung zu bieten.
Diese Idee verfolgen allerdings auch andere; allein in Paris behaupten Dutzende Gelehrte, dem Geheimnis auf der Spur zu sein. Besonders beharrlich arbeitet Thomas Young an dem Problem, ein Londoner Universalgelehrter und unkonventioneller Denker. Zwischen dem exzentrischen Engländer und dem Sprachgenie Champollion, der mit 18 Jahren bereits Professor wird, entbrennt der eigentliche Wettstreit. Im Hintergrund zieht ein seltsamer ägyptophiler Baron die Fäden. Nachdem Young seine Lesart publiziert hat, gilt Champollion als der »Verrückte aus Grenoble«, weil er die Entzifferung nicht akzeptiert. Zu allem Übel mischt er sich in die politischen Händel seiner Zeit, wird als Hochverräter verurteilt und muß in die Verbannung ...
Michael Klonovsky hat einen spannenden Roman geschrieben, der fundiert recherchiert ist und auf historischen Fakten gründet. Vor dem Panorama der napoleonischen Kriege schildert er das jahrelange verzweifelte Ringen eines genialen Mannes um die Lösung eines der großen Menschheitsrätsel.
Informationen zum Autor
Michael Klonovsky , geboren 1962 in Berlin, Journalist (seit 1994 beim Focus), lebt in München. Herausgeber des autistischen Autors Birger Sellin »ich will kein inmich mehr sein« (1993) und »ich deserteur einer artigen autistenrasse« (1995). »Der Ramses-Code« ist sein erster Roman.
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