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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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bisher nur hypothetisch beantwortet werden können. Wird das Objekt direkt oder ferngesteuert? Kommt es überhaupt aus dem KL-System oder ist es gerade dort für uns sichtbar geworden. Handelt es sich vielleicht lediglich um eine etwas größere Sonde, die alle Planeten untersucht, die einen habitablen Zustand aufweisen? Handelt es sich um ein automatisches Sicherungssystem, das der Sonde den Weg freischießt?«
    Tämmler klopfte unruhig mit den Fingernägeln auf dem Schreibtisch herum. »Du hast gesagt, Komsomolzev sei einer der begnadetsten Wissenschaftler. Und doch vertraust du ihm nicht.«
    »Na ja, immerhin hat er kandarisches Blut in sich.« Simon zwang sich ein Lächeln ins Gesicht.
    Eine kurze Pause entstand. Tämmler wendete sich an den Chef. »Ich wollte eigentlich ...«
    »Was?«
    »Ich wollte nur sagen, dass ich dabei bin, falls ...«
    Der Professor erhob sich und klopfte dem Schüler auf die Schulter. »In Ordnung, Emma. Gut, das zu wissen.« Er wandte sich um und wollte gehen. »Aber zu niemandem ein Wort. Verstanden?«
    Tämmler nickte und doch errötete sein Gesicht, was Simon selbstverständlich nicht entging.
    »Emma! Wer weiß schon davon?«, fragte der sofort.
    »Ein Mädchen ..., meine Freundin ..., sie ist ...«
    »Sag ihr, wir haben einen Fehler gemacht. Sag ihr, dass nichts von dem wahr ist, was du erzählt hast. In Ordnung?« Ohne weitere Worte zu verlieren, verließ Samuel Simon den Raum.
    Simon lief ununterbrochen hin und her. »Die OSAS scheint Wind von der Sache bekommen zu haben. Die Westland-Medien sind dem Alienalarm verfallen. Die WUK hat den turnusmäßigen Start der Fähre bis auf Weiteres ausgesetzt.«
    WUK-Fähren starteten im Durchschnitt einmal pro Monat ins All. Der neue Raumhafen südlich von Sariena-Stadt hatte sich längst profiliert. Als Trägerraketen für die Shuttles wurden seit einigen Generationen die Feststoffbooster-Trägerraketen vom Typ Zentane genutzt.
    Komsomolzev schaute keinen der Anwesenden an. Es schien, als würde er mit einer Wand reden. »Das Sternstraßenschiff wir uns nicht nehmen können?«
    Tämmler, Simon und Müllermann versuchten, mit ihren Blicken Löcher in den Körper des Kandaren zu brennen, der sich allmählich umdrehte.
    »Du willst der WUK eine Raumfähre klauen? Noch dazu das SSS? Das Schlachtschiff?«, fragte Simon erschrocken.
    »Verstanden du mich fehlerlos hast. Die Zentane C44, gefüllt sie ist.«
    »Das ... das ...«, stotterte Müllermann.
    »Halt den Mund!«, befahl Simon.
    »Deinen Schüler du reden lassen solltest. Als du viel mehr er weiß, vielleicht«, schimpfte der Kandare.
    »Von mir aus, Josef, rede!« Der Professor bat Müllermann mit einer Handbewegung, nun zu sprechen.
    »Das ist vielleicht weniger kompliziert, als die meisten denken. Ich war im Programmiererteam, das die Steuersoftware für das Sternstraßenschiff entwickelt hat. Man kann problemlos die Startsequenz aus der Mannschaftskabine senden.«
    »Und ... wie willst du an die Software rankommen?«
    Einen Moment zögerte Müllermann und schob sich eine blonde Strähne aus der Stirn. »Das ist einfach.«
    »Einfach?«, fragte Simon erstaunt.
    »Ja. Einfach. Weil ich sie zu Hause habe.«
    »Du hast ... was?«
    »Nur ein Update – sicherheitshalber.«
    Simon schüttelte den Kopf. »Du stehst mit einem Bein in der Strafkolonie.«
    »Wer – bitte schön – tut das nicht?«, wagte Müllermann zu fragen. »Wir benötigen jedoch die Aktivierungscodes.«
    »Und wo finden wir die?«
    »Natürlich im Speicher des Hauptrechners der Raumbasis. Was denkst du, wo sonst?«
    Simon bewegte langsam den Kopf. »Darf ich dich daran erinnern, dass der Hauptrechner in Sariena ein Hochsicherheitsrechner ist?«
    »Natürlich darfst du, so denken schließlich die meisten. Weil es so beabsichtigt ist.« Müllermann beschäftigte sich erneut mit seiner Haarsträhne. »Doch viel komplizierter ist es, den Müll in Nachbars Tonne zu entsorgen, als da hineinzukommen.«
    Tämmler mischte sich ein: »Nur für den Fall, dass wir darüber nachdenken würden, es tatsächlich zu tun – ich meine damit, eine Raumfähre zu klauen –, braucht man dann nicht so etwas wie Raumanzüge, wenn man einen Ausflug ins All unternimmt? Ich meine ja nur ...«
    »Die luetischen Anzüge werden online angeboten«, antworteten Simon und Müllermann gleichzeitig.
    »Kannst du die gesamte Startsequenz updaten?«
    Josef Müllermann schaute seinen Chef argwöhnisch an. »Das müssen wir nicht. Ich brauche nur die Codes.

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