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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Die befinden sich in einem einzigen winzigen Ordner von zweihundertvierzig Kilobyte – mehr nicht. Ich mache mir größere Sorgen über unser Gewicht.«
    »Was denn, sind wir zu fett?« Simon klopfte sich auf den Bauch.
    »Normalerweise reisen fünf Astronauten im SSS. Die nehmen noch ein bisschen Forschungszeug mit, was bereits an Bord sein dürfte. Das Gepäck besteht fast ausschließlich aus Nahrungs-, Wasser- und Sauerstoffvorräten für die Orbitalstation. Wir können uns für eine gewisse Zeit selbst versorgen. Juri sagt, es wäre gut, wenn wir uns hinter dem Mond verstecken würden. Keiner weiß, wie lange wir das tun müssen.«
    Müllermann hatte längst den Zugang zum Hauptcomputer des Raumflughafens der Weltraum-Untersuchungs-Kommission (WUK) in Sariena gefunden. Er nutzte das private Datenbuch, ein fünf Millimeter starkes ePaper mit aufgebrachtem Touchscreenfeld.
    »Ich bin jetzt drin.« Seine Finger zappelten auf dem Bedienfeld, die Anzeige des Datenbuches wechselte unablässig. »Hier! – In Ordnung, die Codes habe ich.«
    »Dann schnell wieder raus, bevor jemand Wind von der Sache kriegt.« Dem Professor lag ein flaues Gefühl im Magen.
    »Momentchen noch!« Müllermanns Finger zappelten weiter. »Hier! Die Gewichtsangaben wollen wir mal schnell ändern. Die haben bisher vierhundert bis fünfhundert Kilogramm toleriert.« Er gab andere Zahlen ein. »So, jetzt können wir sogar Tämmler mitnehmen.« Eine Sekunde später leuchtete wieder das Desktopbild. »Ich habe die Toleranz deutlich erhöht. Nun kann fast nichts mehr passieren.«
    »Bist du dir da so sicher?« Simon lehnte sich zurück. »Wenn du mich fragst, mir gehen Tausende Dinge durch den Kopf.«
    »Und die wären?«
    »Zum Beispiel frage ich mich, ob wir überhaupt in den Raumhafen kommen. Und wie die Raumfähre gesichert sein wird ...«
    »Das Reinkommen ist kein Problem. Ich war ja schon drin und habe mir die Signatur gespeichert. Unsere Personenscan-Daten habe ich bereits in das Sicherheitssystem des Überwachungscomputers in Sariena integriert. Die Schleuse der Raumfähre wird zweiseitig gesichert: Von einem Wachmann diesseits der Schleuse, vor dem Start über die Startsequenz, deren Codes ich gerade gespeichert habe und nach dem Start durch den Bordcomputer und einen zusätzlichen mechanischen Schalter.« Müllermann schien auf jede Frage eine Antwort zu haben. »Interessanter erscheint mir die Frage, ob wir alle mit der Schwerelosigkeit und dem hohen Beschleunigungsdruck klarkommen. Die Ausbildungsstunden an der Uni sind in Bezug auf die tatsächlichen Anforderungen verhältnismäßig lasch.«
    »Wie funktioniert das Ganze?« Simon zeigte auf das Datenbuch. »Woher soll die Fähre wissen, dass sie auf das Ding da hören muss?«
    »Sie wird es tun. Ich simuliere mit meinem Datenbuch den Hauptrechner des Hafens. Ich melde den Hauptrechner ab und mich an seiner Stelle mit der gleichen ID an. Dann bin ich der Hauptrechner. Da der aber überwacht wird, habe ich einen virtuellen Rechner auf meinem Datenbuch geschaffen, der wiederum die auf dem Boden stehende, abflugbereite Raumfähre simuliert. Erst in dem Moment, da wir abheben, wird der Wachmannschaft bewusst werden, dass sie nicht mit der realen Fähre verbunden ist. Damit wir beim Einsteigen unsichtbar bleiben, laufen auf den Bildschirmen im Raumfahrtzentrum Wiederholungen des jetzigen Zustands. Das ist gar kein Problem, weil die Typen die Bilder öffentlich ins Netz gestellt haben. Wir müssen lediglich einsteigen und losfliegen. Mehr nicht. Und das Timing ist so – das hat mir Komsomolzev versichert –, dass unser Start von den Kalanern nicht gesehen werden kann, da sie nicht durch unseren Planeten hindurchblicken können.«

    *

    »Oh lala«, gab Komsomolzev von sich. »Geblendet meine Augen sind sehr.«
    »Spar dir deine sexistischen Kommentare, Kandare!«, zischte Tämmler und umfasste Sonja Esthers Hüfte. »Sie gehört mir!«
    »Ich gehöre keinem, mein Freund!«, erwiderte die junge Frau.
    Fünf Personen hatten sich zu einer abschließenden Veranstaltung in einem öffentlichen Café verabredet. Tämmler und Esther waren die Letzten, die eintrafen, da sie zuvor in Tämmlers Sanitärtrakt noch etwas Wichtiges hatten erledigen müssen.
    »In Ordnung, Jungs und Mädchen«, sagte Simon, der als Einziger noch aufrecht stand. »Das ist Sonja Esther, eine Biologin, die uns begleiten wird. Damit wären wir komplett. Das Paket mit den Anzügen liegt bei mir zu Hause. Josef, wie weit sind

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