Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
Schiff nicht mehr orten.«
Alarmiert schauten die Mitglieder der Besatzung auf. Schlagartig herrschte Stille in der Kommandozentrale der ROOKATOR. Nedal Nib führte wieder sein Schiff und hatte Hannsen und Komsomolzev bereits in die wichtigsten Funktionen eingewiesen.
»Wir wissen, dass Amabo nach Seido fliegen will«, unterbrach To Zu Fan die Ruhe. »Wir wissen, dass dort ein Ebenbild der EUROPANIA produziert wird, mit dem er Anschläge auf verschiedene Planeten plant, um den Bewohnern unserer Distrikte zu suggerieren, dass die Erdenmenschen diese kriegerischen Handlungen begehen. Wir wissen, dass Amabo einen Anschlag auf die Präsidentin des Rates der Planeten plant. Und wir wissen, wann dieser Anschlag stattfinden soll. Wir haben die Aufzeichnungen über den vernichtenden Angriff auf die EUROPANIA und weitere Beweismittel gespeichert.« To Zu Fan schwebte von einem zum nächsten, während er seine Erklärungen abgab. »Wir haben die Gefangenen von der FUGBUG befreit. Was also hält uns davon ab, nach UNIVERSUS zu fliegen und dort den Rat der Planeten von Amabos Plänen zu unterrichten?«
Nedal Nib wandte sich von der Steuerung ab. »Der Rat ist ein verlogener Haufen machtgieriger Ignoranten, die all unsere Beweise nicht wahrhaben wollen.«
»Wir wissen nicht, wer noch in diesem Komplott steckt«, sprach Fau Holl. »Zudem wird Nedal Nib vom Rat gesucht. Angeblich ist er ein Schwerverbrecher.«
»Wie auch immer. Gewissermaßen, quasi müssen wir den gleichen Weg zurück, den wir gekommen sind«, warf Thomas Schmitts ein. »Da es auf jeden Fall ein Vorteil wäre, wenn wir Anna auf Universus dabeihätten, sollten wir vorerst zu Speelz zurückkehren. Vielleicht benötigt das Mädchen auch unsere Hilfe?«
»Recht er hat, unser Ingenieur«, sagte Komsomolzev. »Dem Mädchen wir helfen sollten, dann nach Universus wir fliegen können. Thomas meine Zustimmung völlig erhält.«
»Auch ich bin seiner Meinung«, flüsterte Nedal Nib und blickte sich um, als erwarte er Einwände. Da niemand etwas sagte, gab er den Kurs zurück in den Dritten Distrikt ein. »Nun lasst mich endlich nach meinem Jungen sehen!« Er verließ ohne ein weiteres Wort die Kommandozentrale des Ikonischen Kampfkreuzers.
Kaum hatte er den Raum verlassen, meldete sich ein Thronario: »Wir erhalten einen dringenden Notruf von Proy-Drei!«
*
Tobobo entfernte das Geflecht von Maltes Kopf und weckte den Jungen. Dann übergab er ihm eine Nahrungsration, einen Letonator, den Navigator und eine Kommunikationshilfe, mit der Malte und die FUGBUG in Kontakt bleiben konnten.
»Viel Glück wünsche ich dir. Ich werde den ersten Teil deines Weges verfolgen.«
Malte nickte dem Thronario wortlos zu, kroch aus dem Notausstieg und lief am Strand entlang bis zu jenem Landschaftseinschnitt, wo sich ein Fluss ins Meer ergoss. Von dort aus kletterte er eine Steilküste hinauf und fand einen befestigten Weg, dem er folgte.
Mitunter begegnete der Junge einem Yaos, einem Bewohner des nördlichen Kontinents von Speelz. Die Menschen betrachteten das fremde Kind argwöhnisch, die Kleidung und die Gegenstände, die Malte mit sich führte, waren ihnen unbekannt.
Die ersten der pyramidenförmigen, einfachen Hütten tauchten auf, nachdem der Junge eine hölzerne Brücke überwunden hatte, die über einem unheimlichen Abgrund gespannt war.
Inzwischen wurde Malte von vielen Kindern begleitet, die in respektablem Abstand hinter ihm liefen und dabei mächtigen Krach machten. Erwachsene Yaos schauten erstaunt aus ihren Hütten oder versteckten sich darin.
An einem zentralen Platz hielt Malte inne. Noch immer tobten die Kinder in der Nähe. Ein tiefes Brummen war zu hören, es kam aus mehreren Richtungen. Maltes Augen suchten den klaren blauen Himmel ab.
Ganz plötzlich ertönte lautes Gekreische. Erwachsene Yaos ergriffen ihre Kinder, rannten davon und versteckten sich.
Malte zog den Letonator aus der Halterung. Staub wirbelte auf. Schmerzhaft wurden die Muskeln des Kindes strapaziert. Der Junge wurde auf den Boden gepresst, als laste eine tonnenschwere Granitplatte auf seinem Körper. Sein Gesicht wurde fest auf den Untergrund gedrückt; er schmeckte den Staub und die Trockenheit.
Als das Kraftfeld endlich nachließ, war Malte entwaffnet und von mehreren Ikoniern umringt. Sie trugen weiße Uniformen mit großen Rangabzeichen unterhalb der Öffnungen für die vier oberen Tentakel.
»Jeder Widerstand ist zwecklos!«, rief einer der Ikonier.
Ein Thronario schwebte
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