Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
werden die neuen Kriegsschiffe der Ikonischen Regierung bezeichnet. Zur Klasse 1 gehören die großen Mutterschiffe, die jeweils zwölf Klasse-2-Schiffe aufnehmen können.«
»Ich habe während des Uploads den Kontakt zur feesischen Station auf Proy-Drei verloren!« Schmitts Finger hämmerten auf der ikonischen Bedieneinheit des Kampfkreuzers. Nedal Nib war sofort bei ihm.
»Visuelles Signal auf den Hauptschirm!«, rief er.
Das Bild der Mondoberfläche wurde erkennbar. Doch war lediglich ein qualmender Krater zu sehen.
»Die Ikonier haben die Station gewissermaßen, quasi vernichtet! Anna ist ...« Thomas Schmitts ließ sich rückwärts in einen der großen Sitze fallen. »Wir kommen zu spät«, flüsterte er.
»Ich habe unseren Kurs mit den Koordinaten des Notsignals von Speelz abgeglichen. In wenigen Sekunden tauchen wir in die Atmosphäre ein«, verkündete Nedal Nib. Er lächelte den M’baganianer an, der wortlos herumstand. »Der Notruf trägt die Signatur von Tobobo. Wie es scheint, hat wenigstens dein Thronario überlebt, Fau Holl.«
»Es ist mir ein schwacher Trost zu wissen, dass ich nicht mehr von der Kaiserin angepöbelt werde. Ein außerordentlich schwacher Trost«, stellte der M’baganianer fest. »Um es deutlich zu sagen: Ihre überhebliche Art fehlt mir bereits.«
Vierter Aufzug
»Die Sitzung des Gesundheitsausschusses findet am 4. Tabo 7129 in einem Nebengebäude des Rates statt. Norana wird auf jeden Fall anwesend sein. Das habe ich gesagt. Und das wissen unsere Verfolger wahrscheinlich.« Amabo betrachtete sein Gegenüber, als erwarte er einen Vorschlag.
Der künstliche Lecoh-Legionär, der zu einer Truppe gehörte, die alle möglichen ungesetzlichen Maßnahmen durchzusetzen in der Lage war, ohne dass ihre Mitglieder unter Gewissensbissen litten, machte keinerlei Anstalten, eine Antwort zu geben.
»Wie erreiche ich Faraa Oh?«, fragte Amabo stattdessen. Faraa Oh war der glorreiche menschliche Anführer der »Legion galaktischer Widerstreit«, einer Terroristengruppe, bestehend aus künstlichen Lecoh-Legionären und Kampfthronarios.
Der Lecoh-Legionär, ein den Lecohranern nachempfundener Kampfroboter, verarbeitete die Frage nur mühsam. »Faraa Oh ist kein Freund der modernen Techniken«, sagte er schließlich. Er hasst die holografischen Übertragungen auf das Ärgste. Wenn du etwas von ihm willst, dann musst du ihn schon persönlich aufsuchen.«
»Dazu ist keine Zeit!« Amabo schlich um den Legionär herum. »Teile deinem Herrn mit, dass der Anschlag nicht am 4.18.7129, sondern bereits am Zweiten des Monats Tabo stattfinden wird. An diesem Tag wird ein Sonderausschuss zusammentreffen, und zwar auf Wunsch der Präsidentin. Auch ich bin geladen, doch mir wird eine Entschuldigung einfallen.«
»Zwei Universustage früher als geplant? Das wird Faraa Oh nicht erfreuen und erhebliche Kosten verursachen.«
Bevor sich der Lecohraner versehen hatte, griff Amabo in einen Kabelstrang an dessen Hals und brüllte: »Hör mir zu, du überheblicher Schrotthaufen! Es ist mir völlig egal, was es kostet! Mich interessieren ausschließlich die Ergebnisse! Hast du mich verstanden?«
Der Lecoh-Legionär rührte sich nicht. Ein Zerreißen der Kabel hätte zweifelsfrei sein Ende zur Folge gehabt. »Ich habe dich sehr wohl verstanden und werde Faraa Oh persönlich instruieren. Er wird dich kontaktieren, was die Nachzahlung angeht.«
Mit einem hasserfüllten Gesichtausdruck ließ Amabo die Kabel los. »Ausschließlich die Ergebnisse interessieren mich!«, wiederholte er. »Und nun verschwinde zu deinem Herrn!«
Der Legionär kannte keine Gefühle. Ihm war das Auftreten des Beraters egal. Er wandte sich ab und verschwand kurz darauf aus dem Orbit von Seido.
Amabo hingegen ließ sich hinunter transportieren, musste wieder die Sicherheitskontrollen passieren und kam schließlich im Büro von Xulk an.
Der künstliche Riesenikonier nahm Amabo mit unschönen Worten in Empfang: »Der Sicherheitsscan hat in deinem Körper ein unkalkulierbares Risiko festgestellt. Jeden anderen als dich hätte ich pulverisieren lassen. Sollte von dir eine Gefahr für ZECK ausgehen, werde ich das unverzüglich nachholen, Berater Amabo.«
Amabo war verunsichert, seine Hände zitterten. »Das Risiko ... Ist es lokalisierbar?«
»Wenn es das wäre, Berater Amabo, dann würde es nicht mehr existieren. – Der Nachbau der EUROPANIA ist fast beendet. Sie wird schon bald ihren getarnten Jungfernflug bestreiten können.« Xulk
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