Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
nächsten transportiert, bis es schließlich in einem Lager verblieb und sich dort in den Hauptrechner der NIRAGAG einklinkte.
In deren Zentrale herrschte erhebliche Hektik. »Es scheinen mehrere Eindringlinge zu sein!«, rief ein Offizier.
»Berater Amabo, Ihr werdet auf einer gesicherten Frequenz gerufen!«, rief ein anderer.
»Die Eindringlinge wechseln ständig ihre Position!«
Amabo stand hilflos zwischen seinen Offizieren. Der Anruf hatte Vorrang. Sollte Inastasia das Gefühl haben, er würde sie ignorieren, könnten unvorhersehbare Dinge geschehen! Der Berater hetzte in den Übertragungsraum und kontrollierte die Abschirmung. Inastasias Hologramm tauchte auf. Dieses wandte sich von ihm ab, während Inastasia sprach: »Es ist alles geschehen, wie ich es mir gedacht habe. Du warst nicht in der Lage, die Zwillinge festzunehmen. Mit deiner Unfähigkeit habe ich fest gerechnet. – Flieg nun zum Planeten Seido zurück und kümmere dich um die fristgemäße Fertigstellung des EUROPANIA-Doubles! Dann leite die Stufe zwei unseres Planes ein; die gleichzeitigen Anschläge auf mehreren Planeten, vor allem auf Universus, und die Vernichtung von Präsidentin Norana.«
Amabo verbeugte sich, als die Ikonierin ihn anblickte. Dann jedoch begriff er den Sinn dieser Wiederholungssequenz. »Sie führen uns in die Irre! Ein Ablenkungsmanöver!«, schrie er. Es dauerte mehrere Sekunden, bis sich die Schleuse vom Übertragungsraum öffnete. Das Hologramm der Ikonierin brach währenddessen zusammen.
Amabo hetzte durch den Flur und versuchte, den Raum zu erreichen, in dem die Geiseln untergebracht waren. Bereits auf dem Weg dorthin erfuhr er von deren Verschwinden. »Die Kraftfelder wurden durch unsere eigenen Systeme abgeschaltet! Jemand hatte sich eingeloggt! Die Gefangenen wurden mit unserem IMT von Bord transportiert! Der Transport lässt sich jedoch nicht verfolgen! Und ... Es sind definitiv keine Eindringlinge mehr an Bord!«
Niemand auf der NIRAGAG hatte das winzige Schiff bemerkt, das wie aus dem Nichts im Weltall aufgetaucht war und dann mit Höchstgeschwindigkeit den Sektor Richtung Speelz verlassen hatte.
In der ROOKATOR waren To Zu Fan, Daana Fan, Nedal Nib und Fau Holl gleichzeitig aufgetaucht. Fau Holl stürzte zu Boden und wurde sogleich in den medizinischen Bereich transportiert. Seine Ohnmacht war jedoch nur von kurzer Dauer.
Hannsen klopfte Komsomolzev auf die linke Schulter. Der Kandare umarmte derweil Daana Fan und küsste die Feesin sanft. »Wir haben den Umständen entsprechend schnell gehandelt. Dem kleinen Thronario sei gedankt.«
*
Der Kampfgleiter, der für Ikonier konzipiert war, flog lautlos durch den Raum.
Anna starrte auf die winzigen Bildschirme. »Scanne die Oberfläche des Mondes Proy-Drei!«, verlangte das Mädchen vom Steuer-Thronario.
Sekunden später erhielt sie die Meldung: »Es sind keine Lebensformen erkennbar.«
»Ich suche Thronarios, Grooritter, keine Lebensformen!«
»Es sind keine Aktivitäten von Thronarios zu erkennen.«
Unwirsch rief das Kind: »Sie müssen dort sein! Such alles noch einmal ab!«
»Ich habe eine unbenutzte, ungetarnte Kuppelstation feesischer Bauart entdeckt«, erwiderte das Thronario.
»Dann bring mich dorthin!« Anna erhob sich aus dem Sitz. »Gibt es einen Außenanzug für Menschen?« Der Gleiter gehörte zum Ikonischen Kampfkreuzer, der Nedal Nibs Zuhause war. Es hätte Anna sehr gewundert, wenn der in seinem einzigen Fluchtfahrzeug keinen Außerbordanzug versteckt hätte.
Ein Fach öffnete sich und ein zusammengerollter Anzug fiel heraus. Sogleich schlüpfte Anna hinein, zog sich die Maske über den Kopf und verschloss die Segmente. Sauerstoff wurde dem Gesichtsteil zugeführt.
»Verbindungstest!«, rief das Mädchen.
»Test positiv«, antwortete das Steuer-Thronario des Gleiters. »Wir nähern uns Proy-Drei! – Landung in sechzig Sekunden!«
Ungeduldig wartete Anna die Landung ab. Eine kurze Erschütterung signalisierte ihr, dass der Gleiter auf dem Mond vor Anker lag.
»Druckausgleich! Luke öffnen! Startbereitschaft herstellen!«, befahl das Mädchen.
Kurz darauf stand Anna auf der Oberfläche des dritten Mondes von Speelz. Sie blickte um sich, entdeckte die grüne Kuppel in der kargen Landschaft. Die Anziehungskraft war gering, mit wenigen Sprüngen hatte das Mädchen den Zugang zur Kuppel erreicht. Die Schleuse war geöffnet. Faarii hatte von einem permanent getarnten Versteck der Grooritter gesprochen! Was war hier
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