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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Berater Amabo?«
    Der Kommandant ließ sich in seinen Sitz gleiten. »Nehmen wir an, einem Universen wird eine mikroskopische Sprengkapsel aus MAM injiziert. Wir haben die Mikrokameras durch den Austausch der gesamten Gase in der NIRAGAG gefunden. Könnte man durch den Austausch des gesamten Blutes auch die Sprengkapsel entfernen?«
    Faktor 27, ein sehr moderner und äußerst gelenkiger Roboter, kuppelte sich an den zentralen Prozessor der neuen EUROPANIA an. »Die Masse des Blutes darf nicht vermindert werden, Berater Amabo. Das Blut vermischt sich unablässig, daher ist es schwer, die Sprengkapsel zu entfernen. Trotzdem könnte sie gefunden werden, so sie nicht mit organischem Zellmaterial verwachsen ist, sich also noch nicht allzu lange im Körper des Universen befindet. Man könnte sie entfernen, indem das Blut in gewissen Mengen abgeschöpft und ersetzt wird. Das abgeschöpfte Blut wird sogleich in einem Testraum einem Allfrequenz-Signal ausgesetzt, so dass eine eventuell vorhandene Materie-Antimaterie-Sprengkapsel detonieren würde. Der Austausch wird so lange fortgesetzt, bis eine entsprechende Explosion ersichtlich ist.«
    »Ist das an Bord der neuen EUROPANIA möglich?«
    »Der Patient müsste sich dazu in den medizinischen Trakt begeben. Dort sind die notwendigen Bedingungen vorhanden, Berater Amabo.«
    »In Ordnung, Faktor 27. Ich bin der universe Patient. Wir beginnen sofort. Ein Thronario wird unablässig bei mir sein und meine Befehle an dich weiterleiten. Uns bleiben vier Stunden Zeit.«

    *

    Malte saß am Bett des selig schlafenden Freundes Baba, der endlich die medizinische Abteilung der ROOKATOR verlassen und in das Quartier, das sich die beiden Jungen teilten, zurückkehren durfte. Die Einrichtungsgegenstände im Raum wirkten roh und gewaltig, die alten Ikonischen Kampfkreuzer waren für Kriege geschaffen worden und dienten den Menschen nicht als Luxusreiseschiffe.
    Tobobo lag auf Maltes Schoß. Das Thronario schwebte absichtlich nicht, um die Betriebsgeräusche so gering wie möglich zu halten. Lediglich die Lüfter seiner Prozessoren summten leise.
    Malte betrachtete Tobobo, als gingen ihm viele Gedanken durch den Kopf.
    »Anna hat mich besucht«, flüsterte er schließlich. »Ihr synusisches Abbild war bei mir, als ich schlief.«
    »Sie hat unsere List also aufgedeckt?«, stellte das Thronario fest und verringerte die Lautstärke, so gut es ging.
    »Ich gebe es ja ungern zu, aber Anna ist sehr klug. Meiner Schwester entgeht fast nichts.«
    »Und doch ist sie in die Falle gegangen. Konnte sie dir mitteilen, wo sie sich befindet?«

    *

    Tobobo hatte Malte mehrfach umkreist und schwebte schließlich regungslos vor dem Jungen. »Es gibt da etwas, über das wir reden sollten.«
    »Etwas?«, hatte Malte erstaunt gefragt. »Was gibt es für ein Etwas?«
    »Fau Holl würde längst nicht mehr leben, wenn er nicht in undurchsichtigen Situationen sein Double vorgeschickt hätte«, hatte das Thronario erklärt. »Ich habe berechnet, dass für deine Mission, Faarii aufzusuchen, eine hohe Wahrscheinlichkeit für gefährliche Situationen besteht.«
    Malte hatte sich gewundert. »Wie konntest du das berechnen?«
    »Deduktive Logik. Wir sind auf einem fremden Planeten, wir haben es mit unbekannten Menschen zu tun und wir wissen nichts über Faarii.«
    »Du bist ein Thronario und machst dir Sorgen um mich?«
    »Sorgen?«, hatte Tobobo gefragt. »Es ist, wie ich bereits erklärte, reine Logik, die mich zu dem Entschluss führte, dich auf die Gefahr hinzuweisen. Es sind keine Sorgen.«
    Der Junge hatte auf dem Boden der FUGBUG gelegen. »Und was schlägst du vor?«
    Tobobo hatte sich zu einer Apparatur in der Zentrale des m’baganianischen Schiffes begeben. »Der F’paf funktioniert.«
    »Der F’paf?«, hatte Malte verwundert gefragt und sich nun der Apparatur genähert.
    »Die Bezeichnung für die Geräte, die in der Lage sind, nach einem biogenetischen Scan innerhalb kurzer Zeit das synthetisches Double einer lebenden Person herzustellen, das weitestgehend dem Original gleicht. Die Doubles existieren bis zu zweihundert m’baganianische Stunden, dann ist ihre biochemische Energie verbraucht. Sie besitzen die Erinnerungen und auch spezifische Eigenschaften der Originale, können diese also perfekt simulieren.«
    Einige Augenblicke hatte Malte nachgedacht. »Wenn das Double aber Fehler macht?«
    »Es wird die gleichen Fehler machen, die auch das Original in derselben Situation begangen hätte. Der Einsatz des

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