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Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera

Titel: Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tino Hemmann
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Hauptmonitor der Kommandozentrale war lediglich ein dunkler Brei zu sehen.
    Adam schloss die Augen und konzentrierte sich. Allmählich entfernte sich das Abbild seiner selbst aus seinem Körper, durchquerte eine dunkle Substanz und gewahrte schließlich einen leuchtenden Schein im Zentrum einer gallertartigen, glänzenden Masse. Nur ein Hauch der Zeit verging, dann flog der Junge über weißem Nebel, während eine durchsichtige weibliche Gestalt auf ihn zuschwebte.
    »Adam? Du bist hier?«, fragte die Frau, deren schwarze Haarspitzen im Bodennebel eintauchten.
    Unsicher ruderte Adam mit den Armen.
    »Amelia? ... Kaiserin ... Mutter?«
    Gladiolas Abbild näherte sich zögernd.
    »Sie ist hier?«, flüsterte das Mädchen.
    »Hast du davon nichts gewusst, Gladiola?“, fragte Amelia. „Ich bin ein Teil des Synus. Und der Synus ist ein Teil von mir. Ich bin froh, dass ich euch noch einmal sehen darf.«
    »Wie ist das im Synus?«, flüsterte Adam.
    »Der Synus ist eine neue Erfahrung, mein Junge. Es gibt keine körperlichen Belange, keine Gefühle, es gibt weder Liebe noch Schmerz. Es gibt nur das Wissen und die Kenntnis der Vollkommenheit.«
    »Willst du etwa die Existenz ohne Liebe und Schmerz als vollkommen bezeichnen?« Provozierend blickte Adam die Kaiserin an.
    Sie antwortete nicht auf die Frage. »Sag, wie ergeht es meinem Sohn Prinz Sinep?«, fragte sie stattdessen.
    Der Junge druckste herum. »Er ... ich ...«
    »Möchtest du die Wahrheit wissen?«, half Gladiola nach. »Admiral Alyta, dein früherer Mann, er hat Sinep auf FV1 verschleppt. Was auch immer er dort mit ihm angestellt hat, dein Junge reagiert nicht mehr auf unsere Anwesenheit. Alyta hat eine gewaltige Armee geschaffen. Und er wird sie jeden Tag vergrößern. Er hat dem Rat der Planeten unzählige Lügen aufgetischt, so dass die Abgeordneten Adam und Heeroo lynchen wollten! Er verbreitet großen Hass gegen die Feesen und alle Menschen. Wir wurden gezwungen, in den Ersten Distrikt zu flüchten. Das, liebe Kaiserin, ist die Wahrheit.«
    »Sinep ist bei ihm?«
    Adam nickte. »Wir sind noch zu schwach, um etwas auszurichten. Doch hoffen wir, dass es uns im Ersten Distrikt gelingt, neue Kräfte zu sammeln.«
    »Ich kann euch nicht helfen ... Ich ...« Die Kaiserin wollte Adam berühren, doch ihre Hand durchstieß sein Abbild ohne Kontakt.
    »Der Synus mag eine großartige Evolutionsstufe der Menschen sein«, sagte Adam, »doch vollkommen ist er keineswegs. – Dürfen wir den Übergang passieren?«
    Das Aussehen der Kaiserin nahm eine andere Gestalt an. Ihr Gesicht änderte sich unablässig. Jedes neue Gesicht raunte Worte, die zusammengesetzt die Meinung des Synus wiedergaben:
    »Die LORIAN ...«
    »... darf weiterreisen.«
    »... sie darf.«
    »Das Ziel ...«
    »... kennt der Monotyp ...«
    »Adam geleitet die Menschen ...«
    »... in den Ersten Distrikt.«
    Mit dem letzten Wort verlor sich das Leuchten. Adam und Gladiola öffneten gleichzeitig ihre Augen und fühlten, wie die übrigen Besatzungsmitglieder sie anstarrten.
    Nur Heeroo, der schwebende Chef der Grooritter, behielt die Übersicht. Wie ein UFO flog er von einem Bedienpult zum nächsten und erfasste die Daten. »Die Geschwindigkeit nimmt zu. Wir bewegen uns in den Übergang. Es wird zu heftigen Turbulenzen kommen. Die Besatzung sollte gesichert werden!«
    Augenblicklich suchte sich jeder einen Platz in der Zentrale. Über die Bediensensoren der Sessel schlossen sich die Gurte. Der Roboter Kozabim fuhr seine Greifer aus und nahm eine Stellung ein, bei der er nicht umstürzen konnte.
    Gerade zwei Sekunden lang ging ein Rütteln durch das Raumschiff.
    »War’s das schon?« Adam blickte in die Runde. Auf dem Hauptmonitor waren Sterne und Galaxien zu sehen.
    »Wir haben den Übergang verlassen. Wir sind im Ersten Distrikt des Universums.« Ein Anflug von Jubel schwang in den Worten des kybernetischen Objekts Heeroo mit. »Wir müssen unseren Kurs eingeben.«
    Adam und Komsomolzev erhoben sich gleichzeitig.
    »Wohin wir wollen, nicht sicher ich bin«, gab der Kandare von sich.
    »Woher solltest du das auch wissen, Juri.« Samuel Simon, der Kapitän, erhob sich ebenfalls. »Wir sind in einer neuen Welt. Vor uns war erst ein einziges Raumschiff in diesem Distrikt.«
    Der kräftige Navigator stemmte die Hände in die Seiten. »Wohin aber wir wollen? Ein Wille sein muss, wenn eine Straße da.«
    »Du quatschst wieder einen Scheiß zusammen«, Emmanuel Tämmler schüttelte sein junges Haupt, »da

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