Der Rat der Planeten - Erweiterte und ueberarbeitete Gesamtausgabe der Space Opera
..., es ist ..., wir haben Kontakt! ... Gewissermaßen, quasi !« Dr. Schmitts schrie ins Telefon. Aus dessen Hintergrund hörte die Kanzlerin anhaltenden Jubel.
»Kontakt? Ähm ... mit wem?«
» Gewissermaßen, quasi ... mit Extraterrestrischen, Frau Kanzlerin.«
»Mit was?«
»Wir haben Kontakt mit Außerirdischen!«
Die Kanzlerin hielt wieder den Hörer zu. »Ist das gut oder schlecht?«, fragte sie den Sekretär.
Der zuckte mit den Schultern. »Wenn wir es für uns nutzen, kann es für die Wahl gut sein.«
»Kommen Sie zu uns und bringen Sie einen vernünftigen Bericht mit, Schmitts!«, rief die Bundeskanzlerin ins Telefon. Der Sekretär machte eine deutliche Fingerbewegung, worauf sie revidierte: »Nein, wir kommen zu Ihnen ins Krankenhaus nach Darmstadt. Die Presse bringen wir mit.«
Nachdem die Kanzlerin aufgelegt hatte, fragte der Sekretär erstaunt: »Was meinen Sie mit Krankenhaus?«
»Sie haben doch vom Operationszentrum in Darmstadt gesprochen!«, erwiderte die Frau.
»Selbstverständlich, Frau Bundeskanzlerin. Selbstverständlich.«
*
»Mister President? Bitte! Wichtig!« Der Sekretär reichte dem amerikanischen Präsidenten ein Telefon.
»Ja?«, fragte der sofort.
»COSEC. Commander Hilton.«
»Central organisation for the supervision of extraterrestrial contacts«, flüsterte der Sekretär, das amerikanische Staatsoberhaupt unterstützend.
»Sprechen Sie bitte, Commander!« Der dunkelhäutige Präsident nahm Platz, während sein Gegenüber redete.
»Ich melde mich aus einem geheimen Büro der NASA in Washington, das bisher keine Bedeutung hatte und nur Geld verbrauchte. Dies dürfte sich mit dem heutigen Tage geändert haben. Mister President! Wir sind uns zu einhundert Prozent sicher, dass wir Kontakt mit einer außerirdischen Lebensform haben.«
»Was haben wir? Wer weiß noch davon?«
»Wahrscheinlich alle, Mister President. Das Signal war klar und eindeutig. Wir können davon ausgehen, dass das europäische digitale Radioteleskop LOFAR – Low Frequency Array – die Sendequelle bereits identifiziert und sichtbar gemacht hat. Wir gehen auch davon aus, dass es sich um einen Flugkörper handelt, der auf direktem Weg zur Erde ist und die Nachricht auch direkt und bewusst zu uns gesendet hat.«
»Okay, Commander Hilton, informieren Sie den zuständigen Einsatzstab, ich nehme Kontakt mit den Vertretern der G7 auf!«
*
Den gleichen Kontakt konnten alle großen Weltraumorganisationen der Erde nachweisen. Am Morgen des folgenden Tages trafen sich die Vertreter zu einem außerordentlichen und geheimen G7-Gipfel in der deutschen Stadt Darmstadt. Dort einigte man sich darauf, den Fremden zu antworten. Deren Signale konnten zwar empfangen, jedoch nicht entschlüsselt werden. Die Antwort enthielt ein Sprachpaket der wichtigsten irdischen Sprachen, ein Bild- und ein Videopaket sowie eine Willkommensbotschaft in deutscher, englischer, russischer und chinesischer Sprache. Für die Sendung des Signals zeichnete sich die ESA verantwortlich. Ein zweites, gleichlautendes Datenpaket wurde über ein neues System der Chinesen verschickt. Dann begann die Zeit des Wartens, während die ersten Medien bereits die obskursten Meldungen verbreiteten, die allesamt von den Regierungen dementiert wurden. Die Vereinten Nationen wurden ebenfalls informiert. In fast allen Krisengebieten der Erde einigte man sich auf Waffenruhen. Die großen Armeen der Weltmächte wurden in die Stützpunkte zurückbeordert und in Alarmbereitschaft versetzt, alle anstehenden Weltraumflüge wurden abgesagt, nur die Chinesen bereiteten weiterhin einen ohnehin gerade anstehenden Flug zum Mond vor.
*
Mit extrem hoher Geschwindigkeit bewegte sich die LORIAN durch die fremde Galaxis. Noch vier Bordtage, die denen des Doppelplaneten Fees entsprachen, dann würde das Ziel erreicht sein.
Heeroo bewegte sich sanft durch den Raum und schwebte direkt über Adam, der in einer der Kojen der LORIAN schlummerte, das blaue Leuchten des Thronarios fühlte und dadurch erwachte.
»Adam hat seine Erholungsphase noch nicht beendet. Es ist nicht von Vorteil, dass du ihn jetzt schon aufweckst«, summte Sirena vorwurfsvoll, die am Fußende des Bettes schwebte.
»Stör nicht in wichtigen Dingen!«, brummte Heeroo. »Adam, bist du endlich wach?«
Der Junge rieb sich die Augen. »Jetzt ja«, flüsterte er und erhob sich fragend, während er die Arme ausstreckte: »Was gibt’s, ihr Streithähne?« Er lief nackt zu einer milchigen Schallwand und
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