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Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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befand. Als das Gift freigesetzt wurde, hauchte sie ihm ihren Atefurde, hauchte sie ihm ihren Atem in den Mund und zwang ihm ihren Speichel auf, bis sie spürte, wie er zurückwich, als der bittere Mandelgeschmack seinen Gaumen erreichte.
    Die Waffe entglitt seiner Hand. David sank rückwärts. Er keuchte nur einmal, ehe er hintenüberfiel, sich mit Entsetzen der Unvermeidlichkeit seines eigenen Todes bewußt wurde und mit brechenden Augen Ellie ansah, als die Wachen zu seiner Hilfe herbeieilten.
    Ellie verwandte das letzte bißchen Leben, das noch in ihr steckte, dazu, den Knopf ihrer Armbanduhr einzudrücken. Über ihr dröhnten die Explosionen, gefolgt von Gepolter, als das mittelalterliche Schloß von oben herabzustürzen begann. Sie war längst tot, als die Decke über ihnen einstürzte, um die Tote und die dem Tode Geweihten mit den Trümmern von zwölf Jahrhunderten zu bedecken. Aber ihr Gesicht blieb sanft und ruhig, zeigte einen Menschen, der im Tode mit sich selbst mehr im Frieden als zuletzt im Leben gewesen war.
    Inzwischen waren die Leute von Sintra und den umgebenden Ortschaften durch das Getöse erwacht, das sie für ein Erdbeben hielten. Im Umkreis von vielen Kilometern erzitterte der Boden. Die Leute rannten in Angst und Furcht aus ihren Häusern. Fassungslos blickten sie auf den Staub- und Trümmerregen, auf die sich immer noch vergrößernde Wolke, die sich aus dem Nebel am nächtlichen Himmel erhob. Erst bei Sonnenaufgang würden sie verstehen, was geschehen war. Erst dann würden sie sehen, was die rüde und erschreckende Unterbrechung ihres Schlafes verursacht hatte.
    Das Schloß der Mauren gab es nicht mehr.

Epilog
    Drew wußte nicht, wie die Insel hieß, und es war ihm auch ziemlich egal. Er wußte nur, daß sie Arthur Trelana gehörte, und das reichte ihm, denn schließlich war er es ja gewesen, der ihm das Leben gerettet hatte.
    So gut wie alles, an das er sich erinnern konnte, war der Schmerz. Während der ersten Tage, die er hier war, wurde sein Schlaf ständig durch Träume gestört, in denen er von Flammenmauern eingeschlossen war. Dann wachte er schreiend und schwitzend auf und riß sich das Bettzeug weg, während die Klimaanlage am Fenster leise summte.
    Seitdem waren Wochen vergangen, und Drew wußte nicht einmal genau, wie viele. Er maß ihr Verstreichen einfach an den Besuchen der Ärzte, an den länger werdenden Intervallen, in denen sie ihm die Besserung seines Zustandes bestätigten. Trotzdem hatte er immer noch heftige Schmerzen, dazu ein Bein und einen Arm, die ihm den Dienst versagten. Die Schmerzen waren eine Weile mit Medikamenten betäubt worden, aber jetzt wurden ihm immer weniger Pillen und Spritzen verabreicht, und Drew lernte, mit den Schmerzen zu leben und sie einigermaßen gut zu ertragen. Allmählich wurde sein Kopf klarer, und das Gedächtnis kehrte nach und nach zurück.
    Eigenartigerweise kamen ihm die Ereignisse in umgekehrter Reihenfolge wieder ins Gedächtnis zurück. Er erinnerte sich, wie er eines Morgens erwachte und der Timberwolf vor ihm stand. Auch er war reichlich angeschlagen, das Gesicht bandagiert, einen Arm in der Schlinge und eine Krücke unter der Achselhöhle. Bei einer früheren Gelegenheit hatte sich Trelana über Drews Bett gebeugt, hatte ihm erklärt, wo er war, und ihm versichert, daß er in Sicherheit sei. Schließlich erinnerte er sich an das Eintauchen in das kalte Wasser vor Prudence Island. Er hatte das Bewußtsein erst wiedererlangt, nachdem man ihn in eines der Trelana-Boote gehoben und in eine Kabine neben der des Timberwolfs gebracht hatte.
    Trelana war an diesem Morgen zurückgekehrt und hatte ihn informiert, daß es seit jenem Tage genau vier Wochen her sei. Sie saßen unter der warmen Sonne der Karibik zusammen und trennten sich erst, als Trelana ihm für den Nachmittag den Besuch des Timberwolfs ankündigte.
    Tatsächlich dauerte es dann bis zum frühen Abend, ehe Waymann in der Villa eintraf. Es wurde schon dunkel, aber der Himmel war immer noch bernsteinfarben vom majestätischen Glühen der untergehenden Sonne. Sie saßen einander auf der Veranda gegenüber. Minutenlang sprach keiner von ihnen ein Wort. Der Timberwolf war jetzt ohne Verband, aber bei raschen Bewegungen verzog sich sein Gesicht noch immer schmerzhaft zur Grimasse.
    »Du hast sie überrascht, Drew«, sagte er schließlich. »Eine ganze Weile hat niemand damit gerechnet, daß du das durchziehen würdest.«
    Reflexhaft glitten Drews Hände über die immer noch

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