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Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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gebrochenen Hand ausgeführt. Es war dabei schwer zu sagen, für wen der Schmerz dabei größer war. Waymann wurde schwindlig. Blut lief ihm von der Schläfe, und ihm wurde leicht schwarz vor Augen.
    Corbano schlug erneut auf ihn ein, diesmal auf die Seite mit der Schußwunde, und Waymann stöhnte auf, als die Weiße Schlange ihn nach hinten gegen das Schott stieß.
    Waymann fühlte, wie ihm der Atem wegblieb. Corbano holte mit der gesunden Hand zum tödlichen Schlag gegen den Hals aus, doch der Timberwolf konnte rechtzeitig den Kopf ducken. Corbanos Faust knallte auf Stahl, und jetzt war er an der Reihe aufzuschreien.
    Waymann versuchte an seinem Gegner vorbei zu dem Raketenwerfer zu gelangen, wobei er allerdings nicht ganz sicher war, was er damit tun würde, doch Corbano verhinderte das, indem er ihm ein Bein stellte. Anstatt sich dann auf ihn zu stürzen, wollte er sich wieder seiner Pistole aus rostfreiem Stahl bemächtigen, die er im Zwielicht des Laderaums mitten im weißen Pulver aufblitzen sah.
    Der Timberwolf erkannte dies rechtzeitig und versuchte, halb gehend, halb kriechend, zur Tür zu gelangen. Corbano schoß zweimal, vernahm ein Stöhnen – für ihn das Zeichen, daß eine der Kugeln ihr Ziel getroffen hatte – und begab sich vorsichtig zur Tür, um den Fangschuß abzugeben.
    Er kam mit der gesunden Seite zuerst auf den Gang. Niemand war zu sehen. Kein Zeichen vom Timberwolf. Corbano guckte zu Boden. Eine Blutspur führte sauber den Gang entlang in Richtung Laderaum Nummer zwei. Die Verbindungstür stand noch offen und schwang leicht nach innen. Der große Timberwolf hielt wahrscheinlich Ausschau nach einer ruhigen Ecke zum Sterben. Nun, das würde Corbano ihm gern besorgen. Er stürmte mit gezogener Pistole durch die Tür und hielt Ausschau nach seinem Opfer.
    Er hatte gerade wahrgenommen, daß der Raum leer war und daß die Blutspur an der Tür endete, als sich ein eiserner Griff um das Gelenk seiner Schußhand legte, so daß ihm die Waffe entfiel. Die Wucht des Angriffs warf ihn in die Mitte des Raums, und er wirbelte herum wie ein Schatten in der Dunkelheit. Vor ihm blitzte etwas auf, und Corbano erkannte, daß es der Lauf einer Pistole war, ehe ihm der heiße Schmerz die Brust zerriß. Die Mündung spie noch weitere zweimal Feuer, und die Weiße Schlange fand sich am Boden wieder, ohne sich überhaupt an den Fall erinnern zu können. Er wußte, daß er sterben würde, aber er war noch lange genug am Leben, um einen Schatten über sich zu erfassen.
    »Fast so, wie du es mit mir auf Korsika gemacht hast«, sagte der Timberwolf ruhig. »Erinnerst du dich noch? Und jetzt stirb.«
    Er schoß noch dreimal.
    Als er sicher war, daß Corbano nicht mehr lebte, eilte Waymann den Gang entlang zu einem Vorratsschrank, in dem Dutzende von Dosen mit Reserveöl lagerten. Er meinte, zwei würden für seinen Plan reichen, und kehrte zu dem Laderaum zurück, wo das Pulver verstreut war. Er schüttete den Inhalt der ersten Dose darüber aus. Als die Dose leer war, begann er mit der zweiten, die er ebenfalls bis zur Neige auskippte. Dann verließ er den Raum. Er wußte, daß ihm nur noch wenig Zeit blieb, um sich in Sicherheit zu bringen.
    Vom Gang aus schoß er zweimal in das Pulver, wo die Hitze der Kugeln unverzüglich das Öl in Flammen setzte. Das Pulver bot dafür perfekten Nährstoff. Die Flammen verschlangen es zischend und bildeten eine ölschwarze Wolke, die den gesamten Laderaum ausfüllte.
    Waymann ließ die Tür offen, um zu gewährleisten, daß das Feuer ungehindert weiterbrennen würde, bis es nichts mehr zu vertilgen hatte. Eine plötzliche Neigung nach links ließ ihn gegen die Wand knallen, und er hörte ein knirschendes Geräusch, woraus er schloß, daß ein Teil des Schiffes auf Grund gekommen war und wegsackte. Das spielte insofern keine Rolle, als zu dem Zeitpunkt, wenn das Wasser in diesen Schiffsteil kommen würde, keine Pulverreste mehr da sein würden, um noch irgendeine Bedrohung darzustellen. Es war fast vorüber.
    Aber nicht ganz. Er mußte noch sein eigenes Entkommen bewerkstelligen. Waymann riß sich die Schuhe von den Füßen, um sicher zu sein, daß er keine Pulverreste mit an Deck bringen würde. Er konnte die Hitze der Stufen durch seine Socken fühlen, als er, so rasch es ihm seine Wunden erlaubten, nach oben stürmte. Er mußte noch eine zweite Treppe hoch, um auf das Hauptdeck zu gelangen, wo er rasch über die Reling springen wollte.
    Als er oben ankam, stellte er fest, daß

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