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Der Rat der Zehn

Titel: Der Rat der Zehn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Ellie. Die Israelis mußten zufriedengestellt werden. Ich war ein Maulwurf für die Sowjets. Sie halfen mir in meine Position, und dann machte ich den Doppelagenten für die Amerikaner, und sie halfen mir aufzusteigen. Aber keine dieser Mächte, ebensowenig Israel selbst, war in der Lage, die Welt so zu organisieren, wie sie organisiert werden mußte. Die Unzufriedenheit brachte mich dazu, meinen eigenen Weg zu gehen. Ich benutzte meine Position, um mir andere auszusuchen, die ähnlich wie ich fühlten. Schließlich feuerten mich die Russen wegen meiner Ansichten, ebenfalls die Amerikaner und Israelis. Aber ich war in Gesellschaft dieser anderen Ausgestoßenen, allesamt mächtige Männer und Führer. Ich täuschte meinen eigenen Tod vor, meine Exekution, denn ich hatte die Mittel entdeckt, die sie brauchten, um ihre Anliegen miteinander zu verknüpfen. Wir bildeten den Rat, und ich legte die Fundamente für eine neue Ordnung zur Kontrolle der Welt.«
    »Die Zerstörung Amerikas«, keuchte Ellie.
    »Nein. Wir vernichten lediglich die Amerikaner. Die Entdeckung des weißen Pulvers hat es uns ermöglicht, dieses weite Land mit seinen Ressourcen für uns selbst zu erhalten. Erkennst du das nicht? Wir werden die Nation mit den Anhängern unserer eigenen Sache neu bevölkern. Die Transporte werden in einer Woche beginnen, und schon jetzt sammeln sich Tausende unserer amerikanischen Anhänger in Unterkünften, in denen sie während der Dauer der Aktion Pulverfaß sicher sein werden. Die wenigen Überlebenden Amerikas werden dann versklavt, um niedrige Arbeiten bei uns zu verrichten. Sie werden Landarbeiter sein, nutzloser Abschaum. Von der Welt, die sie einst selbst kontrolliert und die wir übernommen haben, wird ihnen nur eine verblassende Erinnerung bleiben. Amerikas Raketen werden gegen alle Länder gerichtet sein, die es wagen, sich gegen uns zu stellen, und wenn das nicht genug ist, haben wir immer noch das weiße Pulver, um sie in Schach zu halten. Wir werden in der Lage sein, die ganze Welt als Geisel zu nehmen, so wie man uns jahrelang als Geisel gehalten hat. Alles funktionierte perfekt.«
    Der Gesichtsausdruck von David Hirsch änderte sich, als er zu der zerstörten Kommandozentrale aufblickte. »Als der Ärger anfing, wußte ich sofort, daß du es warst, und begab mich in Sicherheit, weil ich befürchtete, daß meine Leute dich nicht würden aufhalten können. Bis zum heutigen Tage habe ich dich unterschätzt, Ellie. Ich habe die Besessenheit deines Verlangens nach Rache gegenüber jenen unterschätzt, die du für meine Mörder hieltest. Vermutlich hätte ich dir dankbar sein müssen, als ich die Verrücktheit deines Treibens beobachtete. Ich habe niemals gedacht, daß du so weit gehen würdest. Und jetzt ist wegen meines Irrtums ein perfekter Plan zerrissen worden – zerrissen, nicht zerstört, Ellie. Eine Störung, nichts weiter. Wo ich diese ausgestoßenen Führer fand, finde ich Hunderte von anderen. Und das Pulver ist immer noch dort draußen. Meine Leute warten in ganz Amerika auf mein Signal. Und es wird kommen, Ellie. Es gibt nämlich für solche Notfälle ein Stützungssystem, das nur ich selbst kenne. Nur ich. Du siehst, ich bin der Schlüssel, Ellie. Amerika sollte die neue Heimat für den Rat der Zehn werden, und so wird es eines nicht mehr fernen Tages auch der Fall sein. Ich werde den Rat wieder aufbauen, bis er die vorbestimmte Zahl erreicht hat, um die Welt so zu regieren, wie wir es für richtig halten. Zerstöre unser Hauptquartier, töte meine Untergebenen – aber ich werde trotz allem tun, was ich tun muß.«
    Ellies Augen trübten sich, ein Vorhang zog sich davor. Trotz all ihrer Hoffnungslosigkeit wußte sie, daß dieser Verrückte vor ihr gestoppt werden mußte. In ihr wuchs eine wilde Entschlossenheit, den Schlußakt dessen zu vollziehen, was sich so plötzlich als ein sinnloses Leben erwiesen hatte.
    »Ich liebe dich, David«, sagte sie schwach.
    Er schaute sie nur an.
    Schließlich nickte er und kniete in ihrem Blut nieder, um die Pistole gegen ihre Brust zu richten.
    »Küß mich, David. Laß mich dich ein letztes Mal fühlen.« Ellie setzte die Zyankalikapsel ihres hinteren Backenzahns frei.
    Sein Mund näherte sich ohne Erregung dem ihren. Sie bemühte sich – inmitten all des Blutes, das aus ihr herausströmte – um Leidenschaftlichkeit. Sie konnte fühlen, wie er begann, den Abzug durchzudrücken, und biß hart auf die Kapsel, die sich jetzt zwischen ihren hinteren Zähnen

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