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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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Frauen magst, warum warst du dann zwei Jahre enthaltsam?«
    Musste denn jeder über sein Sexleben sprechen? Musste jeder seine Gefühle analysieren? Er konnte es ihr genauso gut sagen. Er seufzte. »Weil ich in Trauer war ... um meine Schwester Adela, die vor zwei Jahren gestorben ist. Ich habe sie mehr geliebt als jeden anderen auf der Welt, aber ich konnte sie nicht retten. Ich bin nicht aus Vorsatz keusch geblieben, nicht weil ich einen Eid geleistet hätte oder so. Ich hatte nur einfach kein Interesse.« Er zuckte die Achseln und konnte nichts mehr dazu sagen.
    Tyra verstand ihn anscheinend. Sie legte ihm eine Hand auf die Schulter und drückte sie mitfühlend. Er wollte ihr Mitleid nicht, aber ihr schweigendes Verständnis tröstete ihn.
    Genug Schwermut. »Aber was ich sagen wollte, ehe du mich unterbrochen hast, Tyra, ist, dass ich Frauen mag und bemerke, wenn sie hübsch sind, so wie deine Schwestern, aber du bist viel mehr. Wenn du im Zimmer bist, bist du wie eine schöne helle Blume, neben dir verblassen alle anderen.«
    »Hmmpf! Ich und eine Blume? Das glaube ich keine Minute lang. Aber es ist nett, dass du das sagst«, gestand sie dann zu. Zweifelsohne waren es die drei Becher Bier, die sie dazu brachten, das einzugestehen.
    »Komm!« Er sprang auf und zog sie mit sich. »Ich will dir etwas zeigen.«
    Sie wich zurück. »Gleich wird das Essen serviert.«
    »Wir sind gleich wieder da«, versicherte er ihr. »Ich verspreche dir, dass es dir gefallen wird, Süße.«
    Sie waren im Stall.
    Ausgerechnet im Stall! Da lobte der Mann sie wegen ihres femininen Äußeren, und dann brachte er sie in den Stall.
    Adam hielt in einer Hand eine Fackel und zog sie mit der anderen mit sich durch den Stallgang. Draußen war es kalt, aber hier drinnen schufen die Pferdeleiber eine wohltuende Wärme.
    »Sieh mal«, rief er, steckte die Fackel in einen Wandhalter und öffnete die Tür zum letzten Verschlag, der leer war. Nun, nicht ganz. Darin waren eine Katze und ihre Jun gen ... ein paar Wochen alt, schätzte Tyra.
    Sie kniete sich hin und streichelte eines. Es machte einen Buckel und rieb sich an ihren Fingern. »Hübsches Kätzchen, hübsches Kätzchen«, gurrte sie.
    »Ich habe dir doch gesagt, dass du meine Überraschung mögen wirst«, sagte Adam, kniete sich neben sie und nahm ein anderes Kätzchen auf den Arm. Dieses war nicht so sanft und wehrte sich.
    Die Mutterkatze zischte sie erst an, dann fixierte sie sie mit einem Blick, offenbar beruhigt, dass sie ihrem Nachwuchs nichts tun würden.
    »Ich mag deine Überraschung, aber ich verstehe nicht, warum du sie mir zeigen wolltest.«
    »Dieser kleine Liebling ist der Grund, warum ich dich hergebracht habe.« Er breitete die Arme aus, sodass sie das kämpferische Kätzchen besser sehen konnte, das nur so groß war wie seine Hand, aber mit allen Pfoten um sich schlug. Es sah auch anders aus als die anderen. Sein Fell war silbergrau, die anderen schwarz. Und es hatte abstehende Haare, als es unzufrieden mauzte.
    »Genau wie du«, erklärte er.
    »Wie bitte ?«
    »Alle Kätzchen sind auf ihre Art anbetungswürdig, aber dieses hier ist eine Kämpfernatur und wird es auch immer bleiben. Es hebt sich vom Rest des Wurfes ab. Weil es anders aussieht, wird es auch anders behandelt, und dadurch wird es immer unabhängiger werden.«
    Tyra lachte. »Das ist das Seltsamste, was ich je gehört habe. Ich hoffe doch sehr, dass das kein Kompliment sein sollte.«
    »Wieso, das ist doch nichts Schlechtes.« Er legte das Kätzchen wieder zu seiner Mutter zurück und zog Tyra hoch. »Ich denke, wir sollten sie Kriegerin nennen, so wie ihre Namenspatronin.«
    »Hmpf. Woher weißt du überhaupt, ob es ein Weibchen ist?«
    »Ty-ra! Schäm dich! Ich bin schließlich Arzt, da weiß man solche Dinge.« Er sah sie an.
    Tyra lachte. »Dann vergleichst du meine Schwestern und mich also mit Katzen?«
    Er nickte, aber sie sah, dass er mit seinen Gedanken woanders war ... womöglich in den Tiefen ihres entblößten Ausschnitts.
    Sie hätte ihm ihre Hand entziehen sollen, aber sie tat es nicht. Sie hätte ihn zurückstoßen sollen, als er sich an die Wand lehnte und sie an sich zog, aber sie tat es nicht. Sie hätte um ihr Leben rennen sollen, als sie sah, wie seine Augen sich vor Erregung verschleierten, aber sie tat es nicht.
    »Komm heute Nacht mit in mein Bett«, drängte er und zog sie enger an sich.
    »Nein«, lehnte sie ab.
    »Du riechst gut«, flüsterte er an ihrer Schulter.
    Das Gefühl seiner

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