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Der Raub des Wikingers

Der Raub des Wikingers

Titel: Der Raub des Wikingers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Hill
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suche?«
    Rashid und Adam wechselten einen langen Blick, wobei keiner sich sicher war, ob er der Gesuchte sein wollte. Schließlich gab Adam zu: »Ich war ... ahm ... Adam, der Heiler.«
    »Und ich bin Ibn Rashid al Mustafa, Euer ergebener Diener.« Rashid vollführte eine komplizierte Verbeugung, die in seinem Land üblich war, wozu die rasche Berührung von Stirn, Nase, Mund und Herz gehörte.
    »Ich bin ausgebildeter Arzt«, fuhr Adam fort, »aber ich behandele keine Patienten mehr. Vielleicht kann ich Euch einen anderen Arzt empfehlen - in St. Peters in Jorvik gibt es einige heilende Mönche. Was genau ist das Leiden?«
    »Es ist nicht mein Leiden, was mich hierher führt«, erklärte sie und gab Emma und Bridget ein Zeichen, dass sie ihren Männern, die sich an den Tischen niedergelassen hatten, etwas zu trinken bringen sollten. Adam hätte beschämt sein sollen, weil er nicht selber Gastfreundschaft gezeigt hatte, aber diese Frau verwirrte ihn zu sehr. »Mein Vater, König Thorvald von Stoneheim, braucht Eure Hilfe. Er ist an einer unbekannten Krankheit schwer erkrankt. Kennt Ihr ihn?«
    Adam schüttelte langsam den Kopf.
    »Man nennt ihn Thorvald der Wolf.«
    »Aaaah. Jetzt erinnere ich mich. Sein Königreich hegt hoch oben in Norwegen, in Halogaland.« Adams Stiefonkel Tykir wohnte in Dragonstead, nahe bei der Grenze zum Norden. Ein Mann konnte Körperteile verlieren, wenn er dumm genug war, sich im Winter zu lange in die Kälte zu wagen. Stoneheim lag sogar noch weiter im Norden in einer unwirtlichen Berggegend, die fast unbewohnbar war.
    Sie nickte. »Wie lange braucht Ihr, um Eure Sachen zu packen ?«
    »Wie bitte, Mylday? Ich meine...« Er hielt inne, weil er ihren Namen nicht kannte. Wenn diese Frau, so schön sie auch ist, meint, dass ich mich auch nur auf Meilen dieser eiskalten Gegend nähere, muss sie umdenken.
    »Tyra. Tyra Sigrundottir. Tyra, eine vom Wolf. Tyra die Blonde, Tyra die Erstgeborene. Tyra die Mutige.« Sie zuckte die Achseln, als wenn er sich einen Namen aussuchen könnte.
    »Oder Tyra die Kriegsprinzessin«, schlug Adam vor.
    Zu seiner Überraschung stimmte sie zu. »Das auch.« Dabei lächelte sie nicht einmal. Die Frau war eindeutig zu selbstbewusst und hatte keinerlei Sinn für Humor.
    Doch ihr Charakter war egal. Er und ein Teil seines Körpers hielten sie für umwerfend. Vor allem, weil sie sich nicht wieder gekratzt hatte. Falls sie jetzt rülpste oder etwas anderes widerlich Männliches täte, würde er vor Enttäuschung schreien.
    »Wie auch immer, Tyra, tut es mir Leid, Euch mitteilen zu müssen, dass ich Eurem Vater nicht helfen kann. Ich praktiziere schon einige Zeit nicht mehr. Falls ich je wieder damit anfangen sollte, dann h ie r in Britannien. Die Zeit des Reisens ist für mich vorüber.«
    Sie schnaubte verächtlich. »Ich kann mich nicht erinnern, Euch darum gebeten zu haben. Ihr kommt auf jeden Fall, das steht außer Frage.«
    Adam richtete sich zu voller Höhe auf, die beträchtlich war, und funkelte sie an. »Das werde ich nicht.«
    Tyra verdrehte die Augen, als wollte sie sagen, nicht schon wieder.
    Einige ihrer Männer lachten leise und begannen, sich zu unterhalten. Er verstand perfekt Norwegisch. Die Männer schlössen Wetten ab, wer diesen Kampf gewinnen würde... gegen ihn!
    »Uh-Oh!«, sagte Rashid und trat rasch beiseite.
    Adams Blick schwankte. Dann sah er, dass diese Verrückte ihr Breitschwert gezogen hatte und es gegen ihn schwang. Er hatte keine Zeit, auszuweichen. Das flache Schwert traf ihn am Kopf, sodass er Sterne sah und seine Knie nachgaben.
    Die Kriegsprinzessin beugte sich über ihn und schimpfte: »Jetzt seht Ihr, wozu Ihr mich getrieben habt, Ihr Dummkopf!«
    Er war ein Dummkopf, denn alles, was er denken konnte, war, wie schön ihre Brüste waren.
    Ehe die Dunkelheit ihn einhüllte, geschah das Allerüberraschendste. Sie hob ihn hoch - sie hob ihn tatsächlich hoch - und warf ihn sich über die Schulter.
    Es sah ganz so aus, als würde er doch nach Norwegen gehen.

Kapitel 2
     
    Der Mann war bildschön.
    Normalerweise fielen Tyra solche Dinge nicht auf, da sie Tag und Nacht von Männern umgeben war. Großteils kannte sie Männer als übel riechende, flohbedeckte Wesen mit einer aufgeblasenen Meinung von sich selbst und dem lächerlichen Hang, mit ihren männlichen Teilen zu denken. Tatsächlich neigten sie dazu, sich an den intimsten Stellen zu kratzen; eine Gewohnheit, die sie widerwillig übernahm, um sich weniger von ihnen zu

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