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Der Ring an meiner Hand

Der Ring an meiner Hand

Titel: Der Ring an meiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SARA CRAVEN
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ihrem großen Glück schien Simon dasselbe zu empfinden. Wenn er sie in die Arme schloss, kam Emily alles, was er sagte, wie das Versprechen einer gemeinsamen Zukunft vor.
    Die Party am zweiten Weihnachtsfeiertag böte die ideale Gelegenheit, um ihre Beziehung in offiziellere Bahnen zu lenken.
    Zunächst musste sie aber das Weihnachtsfest überstehen, was leichter war, als Emily erwartet hatte. Offenbar erkannte ihr Vater endlich, dass er sie vernachlässigt hatte, und er gab sich alle Mühe, so liebevoll und herzlich zu sein, wie sie es von ihm kannte.
    Einen heiklen Augenblick gab es allerdings. Rafaele Di Salis brachte sie völlig aus der Fassung, als er sich für ein Buch über die lokale Geschichte bedankte, das sie ihm angeblich geschenkt hatte. Natürlich kam die Idee von ihrem Vater. Also stammelte sie eine unbehagliche Antwort und errötete heftig unter dem ironischen Blick des Conte.
    Im Gegenzug schenkte er ihr ein Dutzend edler Taschentücher, mit italienischer Spitze gesäumt.
    Absolut korrekt und langweilig, entschied Emily. Falls jemals ein Geschenk aus Pflichtbewusstsein gemacht worden war, dann dieses.
    Am Nachmittag machte er einen langen Spaziergang und ließ Emily und ihren Vater für ihre übliche Backgammonpartie allein.
    „Was hältst du von Rafaele?“, fragte Sir Travers unerwartet, als er die Steine für ein neues Spiel aufstellte.
    Sie zuckte die Schultern. „Ich versuche, gar nicht über ihn nachzudenken“, erwiderte sie und griff nach den Würfeln.
    Kurz glaubte sie, ihren Vater die Stirn runzeln zu sehen, entschied dann aber, dass er sich einfach auf das Spiel konzentrierte.
    „Du bist besser geworden“, verkündete er einige Zeit später, als Mrs. Pennystonee ins Zimmer kam, um die Vorhänge zuzuziehen und den Tee zu servieren.
    Emily verzog das Gesicht. „Du hast mich gewinnen lassen“, beschuldigte sie ihn und räumte Brett und Steine zurück in die Lederhülle.
    „Unsinn“, entgegnete er und schlenderte zum Kaminfeuer.
    Kaum wandte er ihr den Rücken zu, bemerkte sie, dass die Haushälterin ihr verstohlen zuwinkte. Neugierig folgte sie ihr nach draußen.
    „Da ist etwas für Sie abgegeben worden, Miss Emily … an der Hintertür.“ Mrs. Pennystonee sah sie schelmisch an. „Von einem netten jungen Mann.“
    „Oh.“ Emily errötete, als sie das schmale flache Päckchen entgegennahm. Das muss von Simon sein, dachte sie und beschloss, das Geschenk erst in ihrem Zimmer zu öffnen.
    Auf dem Weg nach oben las sie die Karte, die an dem Geschenk befestigt war. Für Emily – das Mädchen meiner Fantasie. S.
    Jetzt konnte sie ihre Ungeduld nicht länger bezähmen. Sie riss das Geschenkpapier ab und starrte auf das, was in der Schachtel zum Vorschein kam.
    Unterwäsche, erkannte sie schließlich. Aber von der Sorte, wie sie sie noch nie im Leben getragen hatte: ein BH aus zwei winzigen Dreiecken dünner schwarzer Spitze, die schmale Bänder miteinander verbanden. Und ein entsprechendes Höschen.
    Einen Moment hielt sie verwirrt inne. Bis jetzt hatte Simon sich stets wie der vollendete Kavalier verhalten und immer gesagt, er sei bereit, sich zu gedulden. Sie sei es wert zu warten.
    Bis jetzt. Bis zu dieser überraschenden Wendung. Denkt Simon wirklich so von mir, fragte sie sich verwundert, während ihre Haut wärmer wurde.
    „Emilia.“
    Sie hatte die Schritte hinter sich gar nicht gehört, und plötzlich stand Rafaele Di Salis vor ihr. Vor Schreck ließ Emily Unterwäsche und Karte zu Boden fallen.
    Einen Moment blieb sie wie erstarrt stehen. Dann bückte sie sich hektisch. Aber der Conte war schneller. Er richtete sich bereits wieder auf. An seinem ausgestreckten Zeigefinger baumelten BH und Höschen.
    „Ein Geschenk von einem Bewunderer?“, fragte er kühl.
    „Ich denke nicht, dass Sie das etwas angeht“, antwortete sie kurz angebunden. Warum habe ich nicht gewartet, bis ich in meinem Zimmer war? Musste ausgerechnet er Simons Geschenk bemerken? „Darf ich es bitte zurückhaben?“
    „Certamente.“ Mit einer geradezu herablassenden Hand bewegung ließ er die Wäschestücke in die Schachtel gleiten.
    Emily biss sich auf die Lippen. Alles was sie sich in diesem Moment wünschte, war, an einem Ort zu sterben, an dem man ihre Leiche niemals fand. Andererseits wollte sie vermeiden, dass ihr Vater eine ausführliche Beschreibung dieses Zwischenfalls erhielt. Also musste sie etwas tun.
    „Ich dachte, Sie machen einen Spaziergang?“, sagte sie steif.
    „Ihr Vater hat

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