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1179 - Der Killerzwerg

1179 - Der Killerzwerg

Titel: 1179 - Der Killerzwerg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ein altes Gesicht. Ein Gesicht mit zerstörter Haut. Bedeckt mit nässenden Blasen und Pusteln. Dicke Lippen eine knotige Nase, trübe, böse Augen. Lange Haare, die wie weißgraues, zottiges Fell das Gesicht umrahmten, dicke, schwarze Augenbrauen.
    Hinzu kam der verwachsene Körper mit dem Buckel, der Lippy noch kleiner machte. Lange Arme mit ebenfalls langen kräftigen Händen, auf deren Finger kleine Härchen wuchsen. Er war derjenige, mit denen man Kindern Angst machen konnte. Er war immer der Böse. Der grausame seelenlose Zwerg. Jemand wie ihn konnte man nur hassen, und er hasste ebenfalls.
    Wieder sah er sich.
    Wieder stöhnte er auf und streckte sich selbst eine klumpige feuchte Zunge entgegen.
    Danach stellte er die Frage erneut. Er wollte es endlich wissen. Der Spiegel war der Maßstab für alles. Er zeigte die Wahrheit, und Lippy glaubte an sie, und er glaubte daran, was hinter der Wahrheit lag. Dass es dort jemand gab, der alles regierte und sich nur in einer anderen Welt versteckte.
    »Spiegel, Spiegel in der Hand, wer ist der Hässlichste im ganzen Land?« Seine freie Hand ballte er zur Faust. Jetzt musste ihm der Spiegel einfach antworten. Er drehte sonst durch, wenn dies nicht geschah. Er hatte alles eingesetzt.
    Wieder herrschte Schweigen. Der Spiegel gab nur sein hässliches Gesicht zurück.
    Lippy stöhnte auf. Speichel verließ den Mund. Bevor die Tropfen an seinem Kinn hinablaufen konnten, wischte er sie mit dem Handrücken weg. Er schüttelte den Kopf. Er fühlte sich enttäuscht.
    In seinem Innern wühlte es. Er merkte, wie die Energie aus seinem Körper rann. Es war grauenhaft.
    Die Enttäuschung fraß in ihm, und ein jaulender Laut verließ seinen Mund, als er den Spiegel sinken ließ und ihn auf den Tisch vor sich legte.
    Er stand auf.
    Größer wurde er dabei kaum. Er war klein. Er besaß einen Buckel. Lippy war eigentlich eine Sitzgröße. Darüber hatte er schon oft genug geflucht. Nicht nur sein hässliches Aussehen, sondern auch die geringe Körpergröße machten ihn zu einem Außenseiter und zu einem Ausgestoßenen.
    Aber er lebte. Er würde weiterleben. Er wollte alles ändern. Es konnte nicht so weitergehen, und der Spiegel war geschaffen worden, um ihm Auskunft zu geben.
    Er selbst wirkte wie eine Gestalt aus dem Märchen. Deshalb hatte er auch diesen märchenhaften Text gewählt. Unruhig lief er im Raum hin und her. Den Kopf hielt er gesenkt. Er starrte zu Boden.
    Er wollte nichts mehr sehen. Die Gefühle peitschten ihn auf. Er bekam ein rotes Gesicht, und er schlug mit beiden Fäusten gegen einen unsichtbaren Feind, der ihn belauerte.
    Der Spiegel lag auf dem Tisch. In ihn hatte er alle Hoffnungen gesetzt. Er hätte ihm jetzt die Wahrheit sagen müssen. Was war geschehen? Nichts, gar nichts. Der Spiegel hatte nicht reagiert und ihn einfach abgewiesen.
    Die Fläche wurde von einem Holzrahmen umgeben. Sie war viereckig und trotzdem an den Seiten abgerundet. So wirkte sie nicht kantig. Der untere Griff lag gut in seiner Hand. Für Lippy war der Spiegel etwas Besonderes. Ein Geschenk des Himmels oder der Hölle. So genau stand das noch nicht fest.
    Wieder blieb er vor dem Tisch stehen. Der Spiegel lag so, dass er hineinschauen konnte. Dafür brauchte er nur den Kopf zu senken. Er hatte seine Schwierigkeiten. Lippy wusste nicht, ob er ihm noch trauen konnte. Er war bisher davon überzeugt gewesen, dass sich sein Leben durch den Besitz des Spiegels ändern würde.
    Er blies seine Wangen auf. Sein Gefühlsleben schwankte zwischen Hass und Liebe. Lippy wusste nicht, wie er dem Spiegel entgegentreten sollte.
    Eigentlich war er der Wendepunkt in seinem Leben. Das sollte er zumindest sein, und er wünschte sich mit jeder Faser seines Körpers, dass er sich nicht geirrt hatte.
    Es war kein normaler Spiegel, auch wenn er so aussah. Hinter ihm steckte etwas Besonderes. Es war eine Kraft, die von den Menschen kaum erfasst oder begriffen werden konnte. Man musste schon genau hinhören und daran glauben.
    Lippys Zweifel waren zu groß geworden. Auf diese Nacht hatte er sich gefreut. Da sollte sich sein Leben ändern, und es würde sich ändern, so oder so.
    Wenn nicht durch den Spiegel, dann würde er es selbst in die Hand nehmen und sich umbringen. Es reichte ihm, von den Freuden der anderen Menschen ausgeschlossen zu werden. Die anderen lachten ihn aus und vergaßen dabei, dass auch ein hässlicher Gnom nur ein Mensch war, auch wenn die Laune der Natur es anders gewollt hatte. Wobei er sich

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