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Der Ring des Todes - ein Wagner Krimi

Der Ring des Todes - ein Wagner Krimi

Titel: Der Ring des Todes - ein Wagner Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Waldkirch Verlag
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Zeitalter kann beginnen.
    Theobald Wagner ließ das Buch langsam sinken. ‚Wenn er tatsächlich etwas dieser Dimension vorhat, ist der Typ noch größenwahnsinniger als ich dachte.‘
    Er lehnte sich mit dem Rücken an das Bücherregal und versuchte, einen klaren Gedanken zu fassen. ‚Was hast du jetzt vor, Albert Müller? Was machst du als Nächstes, vielleicht etwas Großes, Finales, Endgültiges? Was hat Erda damit zu tun?‘ Theobald Wagner riss die Augen auf. Na, klar! Er will Wallhall zerstören und somit Erdas Prophezeiung erfüllen und dann - erst dann tötet er sie!
    Unter dem aufkommenden Zorn bebte sein Körper. ‚Komm schon! Was ist dein Wallhall, Loge? Sprich mit mir!‘ Theobald Wagners Hände krampften in seinen Locken. Es schmerzte, und das war genau richtig in diesem Moment. Das Rathaus etwa? Eines der großen Firmengelände im Rhein-Neckar-Gebiet? Absurd, die waren zu gut bewacht! Andererseits war vielleicht gerade dies eine würdige Herausforderung. Der Typ hielt sich immerhin für einen Feuergott! Die Gedanken rasten unaufhaltsam und wirr durch Wagners Kopf. Was für Ziele gab es da noch? Irgendeine der bekannteren Kirchen im Stadtgebiet? Eine der größeren Bankfilialen? Großer Gott. Die Möglichkeiten waren unbegrenzt. Wagner stellte sich die Frage, wie er an Müllers Stelle vorgehen würde.
    Bomben per Fernzünder? Selbstmordattentat? Feuerinferno? Und…war diese finale Aktion bereits im Gange? Hatte er Elle bei sich?
    Wagner rief seinen Chef nochmals an. „Lass hören“, war Lutz Hartmanns knappe Botschaft.
    Hauptkommissar Wagner räusperte sich. „Was soll ich sagen? Am Ende dieses Opernzyklus herrscht im wahrsten Sinne des Wortes Weltuntergangsstimmung. Bevor die Welt sich sozusagen gesundet und erneuert, wird das Ende der Götterherrschaft und die Zerstörung ihres Machtzentrums Wallhall initiiert. Wenn sich unser Opernfreund eng ans Libretto hält, dürfte ein bestimmtes Gebäude, das für ihn eine große Rolle spielt, sein finales Ziel sein. Dabei wird er aus dramaturgischen Gründen als Feuergott auf die Mitwirkung von reichlich Flammen und Rauch vermutlich großen Wert legen.“
    Wie unangebracht der offene Zynismus in diesem letzten Satz war, fiel Theobald Wagner erst auf, als alles bereits gesagt war. Offenbar war Hartmann ohnehin mit anderen Schwerpunkten des knappen Berichts beschäftigt, denn er fuhr Wagner zornig an: „Hättest du eventuell die Güte, mir mitzuteilen, welches Gebäude das Ziel deines Irren sein soll? In dieser Stadt gibt es mehr als zwei in Frage kommende Bauten.“ Wagner kniff die Augen zusammen, um sich zu beherrschen, während sein Chef fortfuhr:„Und was ist, wenn du mit deinem Verdächtigen und dieser Operndrehbuchtheorie vollkommen falsch liegst?“ Jetzt war es soweit, Wagner platze der Kragen. Diese ständige Taktiererei seines Chefs kostete ihn nicht nur den letzten Nerven sondern vor allem Zeit. Zeit, die Elle nicht mehr hatte!
    „Ich bin mir absolut sicher, dass ich bei Albert Müller richtig liege. Allerdings weiß ich nicht, welches immens wichtige Gebäude sich dieser beschissene Psychopath ausgesucht hat! Vielleicht will er auch die ganze Stadt anzünden! Wäre ja nicht der erste Wahnsinnige mit so einer Idee!“ Theobald Wagner schwieg einen Moment. „Wir können in dieser Richtung nicht viel tun. Wenn du willst, lass verstärkt Streife fahren. Die sollen sich auf historische und moderne Symbole der Macht konzentrieren und dabei die bedeutenderen Kirchen nicht vergessen. Gib den großen Konzernen Bescheid, sie sollen ihre Wachmannschaften verstärken und schärfere Einlasskontrollen durchführen.“ Wagner sprach hastig weiter, damit Hartmann gar nicht erst die Gelegenheit bekam, ihm ins Wort zu fallen. „Wir können das alles nur verhindern, wenn wir diesen Typen endlich stellen. Eine andere Chance sehe ich nicht! Also, was ist mit meinem Durchsuchungsbefehl? Die Zeit wird knapp!“ „Läuft! Fahr los, ich lass mir was einfallen und trickse ein bisschen. Es ist garantiert das allerletzte Mal, wenn du diese Nummer hier versaust. Ich schicke dir Leute zur Verstärkung. Wo war das gleich wieder?“ Hauptkommissar Wagner schloss erleichtert die Augen. „Am Herrschaftswald, Gartenstadt. Du wirst es nicht bereuen. Ich bringe dir dieses Monster, bevor er seinen wie auch immer gearteten Plan ausführen kann. Da wäre noch etwas. Die Kollegen sollten nicht mit dem vollen akustischen Programm im Herrschaftswald vorfahren. Der Typ könnte in

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