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Der Ripper - Roman

Der Ripper - Roman

Titel: Der Ripper - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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zurück.
    Ich rappelte mich auf, stemmte mich mit dem Rücken an die Wand und stach nach den Burschen, sobald sie näher kamen.
    Sie grunzten und fluchten und wichen vor der Klinge zurück.
    »Kommt schon, ihr verdammten Schweine!«, rief ich. »Ich reiß euch die Eingeweide raus! Na kommt schon! Ich schneid euch in Stücke!«
    Sue stand ein Stück abseits, sah zu und hielt die Beute fest.
    Ich schrie und hieb weiter auf die beiden ein.
    Schließlich gaben Ned und Bob es auf. Sie wichen keuchend zurück; der eine hielt sich den aufgeschlitzten Arm.
    »Los, ihr Dummköpfe, macht ihn fertig«, rief Sue. »Wir ham’ noch kaum was erwischt. Er hat die Tasche voller Geld, ich hab’s genau gefühlt.«
    Beide sahen sie an.
    »Los, macht schon!«

    Derjenige der beiden Kerle, der unverletzt war, gehorchte ihr.
    Er stürzte sich knurrend auf mich und hieb nach mir, um das Messer abzuwehren. Ich duckte mich unter dem Schlag hinweg und wurde hart gegen die Mauer geworfen.
    Das Messer versank in seinem Leib.
    Er stieß mir einen Schwall seines heißen, stinkenden Atems ins Gesicht.
    Eine Zeit lang regte er sich nicht. Ich spürte, wie sein Blut über meine Hand floss und meine Hose durchtränkte.
    Dann wich er zurück. Er hielt sich den Magen, machte ein paar Schritte und setzte sich auf den Hosenboden. Dem platschenden Geräusch nach zu urteilen genau in eine Pfütze.
    »Gottverdammt«, murmelte er. »Der Kerl hat mich umgebracht.«
    Sue und der andere Bursche ergriffen die Flucht.
    Ich blieb mit dem Mann, den ich erstochen hatte, allein in der Gasse zurück. Er gab schreckliche Geräusche von sich. Wimmern und Stöhnen und Weinen.
    »Es tut mir leid«, sagte ich zu ihm. »Aber du hättest mich nicht angreifen dürfen.«
    »Du hast mich auf dem Gewissen.«
    »Es tut mir schrecklich leid«, sagte ich. Und das tat es auch.
    Er stieß einen Schrei aus, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Ich lief davon. Nicht zur Straße. Die Richtung hatten Sue und ihr Freund eingeschlagen. Stattdessen rannte ich tiefer in die Dunkelheit der Gasse hinein.

4
    Der Lynchmob
    Ich schoss wie ein Hase um die Ecke eines Gebäudes am Ende der Gasse und rannte beinahe eine Frau über den Haufen, die dort unter einer Laterne stand. Einen kurzen Augenblick lang dachte ich, es sei Sue. Sie jagte mir einen furchtbaren Schrecken ein.
    Aber ich versetzte ihr noch einen viel größeren.
    Als ich mit Mühe eine Handbreit vor ihr zum Stehen kam, schrie sie aus vollem Hals.
    Für Sue war sie viel zu groß.
    Ich in ihren Augen dagegen keinesfalls zu klein für Jack the Ripper.
    »Mörder!«, kreischte sie und fuchtelte in der Luft herum. »Zu Hilfe! Er ist es! Der Ripper!«
    Dort stand ich, entblößt bis zur Taille, mit blutgetränkten Hosen, ein Messer in der Hand. Ich konnte es ihr nicht einmal zum Vorwurf machen, dass sie so hysterisch reagierte.
    »Das ist nicht wahr«, stieß ich hervor. »Bitte.«
    Noch immer wie am Spieß schreiend und mit den Armen rudernd stolperte sie ein paar Schritte zurück und fiel auf den Hintern. »Hilfe!«, kreischte sie. »Mörder! Verdammter Mörder!«
    Plötzlich war sie nicht mehr die Einzige, die lauthals schrie. Auf der ganzen Straße ertönten Warn- und Wutschreie.

    Zu den Stimmen gehörten Menschen.
    Menschen, die in meine Richtung liefen.
    Eine ganze Menge von ihnen.
    Ich machte, dass ich wegkam.
    Sie kamen von beiden Seiten, also jagte ich quer über die Straße auf eine andere Gasse zu. Das schrille Geräusch von Polizeipfeifen übertönte die Wutschreie.
    So, wie es sich anhörte, waren drei Konstabler hinter mir her.
    Wo zum Teufel hatten sie gesteckt, als man mich überfallen hatte?
    Ich schaffte es weit vor dem aufgebrachten Mob in die Gasse, hastete weiter durch die Dunkelheit und fragte mich, ob vielleicht Onkel Bill einer der Pfeifenbläser war, doch mehr noch wünschte ich, ihr Lärm hätte weniger weit entfernt geklungen.
    Die Leute, die sich auf meine Spur gesetzt hatten, wollten Blut sehen. Bis die Polizei da war, würde ich nicht mehr viel davon übrig haben.
    Ich klappte im Laufen mein Messer zusammen und schob es zurück in die Hosentasche. Das war ein kluger Schachzug. Da das Messer außer Sicht war, stürzten sich die aufgeschreckten, alarmierten Leute in der nächsten Straße nicht sofort auf mich.
    Bevor einer von ihnen auf die Idee kommen konnte, mich zu packen, stieß ich hervor: »Wo ist er hin?« Ich gab mir Mühe, wie ein Bursche aus dem Viertel zu klingen. Es klang wie

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