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Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Der Rote Krieger: Roman (German Edition)

Titel: Der Rote Krieger: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Miles Cameron
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Oberschenkeln. Und sie hatte eine am Rücken.
    Keiner fand den anderen deshalb weniger fesselnd.
    Als der König seine Frau würdig und angemessen angebetet hatte, leckte er ihr über das Bein, biss sie sanft und erhob sich. »Die Männer werden mich verspotten«, sagte er. »Ein König, der nur seine Gemahlin liebt!«
    Sie lachte, streckte sich wie eine Katze aus, ballte die Fäuste, und ihr Körper beschrieb eine Kurve, bei der Brüste und Rücken höchst vorteilhaft zur Geltung kamen. »Ich bitte um Erlaubnis, die Worte Eurer Majestät anzweifeln zu dürfen«, schnurrte sie.
    Er lachte und warf sich wie ein viel jüngerer Mann neben sie. »Ich liebe dich«, sagte er.
    Sie rollte sich auf ihn und küsste ihn. »Und ich liebe dich, mein Gebieter.«
    Eine Weile lagen sie in kameradschaftlichem Schweigen da, bis die königlichen Knappen unten in der Halle Lärm schlugen, der andeutete, dass königliche Arbeit zu erledigen war.
    »Ich habe den Zeitpunkt für dein Turnier in Lorica festgelegt«, sagte der König. Er wusste, wie sehr sie danach begehrte. »Es wird helfen – nach der Schlacht. Nach dem nächsten Pfingstfest.«
    Sie holte tief Luft, was ihr ebenfalls gut stand, und schlug die Hände gegeneinander.
    »Und ich habe Meister Pyle befohlen, zusammen mit der Fuhrmannsgilde zwei von deinen Militärwagen zu bauen, um den Entwurf zu testen«, sagte er. »Ich werde sie auf dem Turnier vorführen. Und ich werde Männer mit großem Gefolge bitten, eigene Wagen nach diesem Vorbild zu bauen. Es wird ein Anfang sein.«
    »Und der Rote Ritter?«, fragte sie.
    Er zuckte zusammen, als wäre er gestochen worden.
    Sie schüttelte den Kopf. »Seine Truppe besitzt Standardwagen, die zum Einsatz in Gallyen erbaut wurden.« Sie zog die Stirn kraus. »Offenbar bin nicht ich es, die diese Idee zuerst hatte.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das hatte ich noch nicht bemerkt.«
    Sie zuckte die Schultern, was bei ihr sehr schön aussah.
    »Wenn du dich nicht bald anziehst, wird mich der neue Botschafter des Kaisers als einen sehr säumigen Gastgeber kennenlernen.« Er griff nach ihr.
    »Ich habe mir erlaubt, ihn zum Turnier einzuladen«, sagte die Königin und beobachtete den König wie ein Falke.
    Er gab keine Regung preis.
    »Ah«, sagte er nur.
    Morea · Der Rote Ritter
    An diesem Spätsommerabend war es recht gemütlich im Lager. Und die Rückkehr dorthin war so sehr wie ein Nachhausekommen gewesen, dass er am liebsten geweint hätte. Doch er lächelte angestrengt und ritt durch das Lager.
    Gelfred saß auf einem Wagen und fütterte einen Adler.
    »Gütiger Gott, Gelfred! Haben wir Parcival zurück?« Der Hauptmann glitt von seinem Pferd und schockierte den Jäger damit, dass er ihn umarmte.
    Der Adler stieß einen hohen Schrei aus.
    Gelfred nickte. »Ein wunderbarer Vogel.« Er sah sich um. »Wenn er auch nicht ganz passt. Weder Ihr noch, pardon, die Äbtissin haben oder hatten die Königswürde inne.« Er machte eine Grimasse.
    Der Hauptmann nickte kurz. »Wir werden den Kaiser um ein entsprechendes Privileg bitten«, lachte er. »Auch wenn ich mir fast sicher bin, dass die Äbtissin eigentlich so etwas wie eine Königin gewesen ist.«
    Gelfred wirkte entsetzt.
    Ser Alcaeus nickte jedoch. »Ich teile diese Vermutung.«
    Ser Gawin sah den Hauptmann an. »Ich bin leider nur der Bruder, dessen Verstand langsamer arbeitet. Worüber reden wir gerade?«
    Harmodius lachte im Kopf des Hauptmanns. Es war ein hässliches, geschwätziges Lachen. Aha! Du hast also erkannt, wer sie war.
    »Über die Mätresse des alten Königs. So haben die Männer sie genannt. Sophia Rae. Hawthor der Große hatte ihr nach der Schlacht bei Chevin die Heirat angeboten, doch er wurde abgewiesen.« Der Hauptmann lächelte. »Man stelle sich das nur einmal vor – die Geliebte von Hawthor und Richard Plangere zur gleichen Zeit .« Er schüttelte den Kopf. »Und dann war sie dreißig Jahre lang Äbtissin.« Er streckte die Hand aus und glättete die Federn des Vogels. »Hawthor wird ihr diesen Vogel geschenkt haben. Er muss wohl schon sehr alt sein.«
    Die Augen des Tieres waren tief und golden, mit einem schwarzen Mittelpunkt.
    »Ich habe gehört, dass sie fünfzig Jahre alt werden können«, sagte Gelfred.
    Die Augen des mürrischen Vogels waren jetzt starr auf die des Hauptmanns gerichtet.
    »Ich verstehe«, sagte er.
    Meg saß mit Johne le Bailli im Licht der Laternen auf Lagerstühlen, die zwar recht bequem, aber rückenlos waren – und sie spürte ihr Alter.

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