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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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gut sein damit. Vor dir liegen wesentlich wichtigere Pflichten als die Farmarbeit. Von jetzt an wirst du niedrige Arbeit wie diese den Männern überlassen, die dafür angestellt wurden.«
    »Ja, Mutter.« Mein Kopf drehte sich in dieser sonderbaren Desorientierung, die ich mit Trunkenheit in Verbindung brachte. Mit jeder Minute, die verging, sickerte der Wein tiefer in mein Inneres und verstärkte seine Wirkung, aber ich hütete mich, es zu zeigen.
    »Während du hier bist, möchte ich unsere Unterhaltung über deine Ausbildung fortsetzen. Du kannst gehen, Elizabeth.«
    Von der Stelle, an der ich stand, konnte ich deutlich den Ärger im Gesicht meiner Schwester sehen, als sie fortgeschickt wurde, als sei sie eine der Dienerinnen. Sie kniff den Mund zusammen und hob ihr Kinn, aber sie sagte nichts – überhaupt nichts, ziemlich demonstrativ, auf ihrem gesamten Weg zur Tür hinaus.
    Mutter ignorierte sie weniger, als dass sie es einfach nicht bemerkte. Ihre Aufmerksamkeit war vollkommen auf mich gerichtet. Sie durchmaß den Raum, auf dem Weg zu dem Stuhl neben Vaters Schreibtisch, den sie für sich beansprucht hatte, und arrangierte sich dort. Ich wurde nicht gebeten, mich zu setzen, und ich fragte auch nicht danach. Das könnte unser Gespräch unnötig verlängern. Mein Magen, momentan überfüllt mit Wein, würde mir bald genug einen triftigen Grund zum Gehen liefern. Ich war immer noch hungrig, aber gewichtiger war das Bedürfnis, ihr zuzuhören, das Bedürfnis, Informationen zu sammeln, um später logische Argumente dagegen vorbringen zu können. Bei Vater. Ich war nicht so dumm, mit seiner Frau zu streiten, die nur mit ihrer eigenen, einzigartigen Logik vertraut war und keiner anderen.
    Sie brachte von irgendwoher ihren Kratzstab zum Vorschein und klopfte damit leicht gegen eine Handfläche. »Und nun, Jonathan«, verkündigte sie wichtig, »werden wir über das reden, was du tun wirst, wenn du nach Cambridge kommst.« Sie machte eine Pause, um mit dem Stab nachdrücklich an einer Stelle in ihrem Genick zu stochern. Sofort zog sich mein Mund zusammen.
    Nie, niemals zuvor in meinem Leben war ich so froh gewesen, betrunken zu sein.

KAPITEL
2

    Etwa zwanzig Minuten später entließ Mutter mich großzügig. Inzwischen hatte ich das dringende Bedürfnis entwickelt, den ganzen Wein loszuwerden. Ein großer Teil davon blieb dennoch in meinem schmerzenden Kopf zurück. Der Schmerz beeinträchtigte mein Denken dermaßen, dass ich mich danach nicht entscheiden konnte, ob ich der Küche einen Besuch abstatten oder mich in meinem Elend in mein Zimmer zurückziehen sollte, um meinen Rausch auszuschlafen.
    Jericho löste dieses Problem, indem er in der Halle auftauchte, die zur Küche führte, und ein volles Tablett trug.
    »Ist das für mich?«, fragte ich hoffnungsvoll als Antwort auf sein Begrüßungslächeln.
    »Miss Elizabeth hat es vorgeschlagen. Etwas, das Ihnen über die Zeit bis zum Abendessen hinweghelfen soll.«
    »Dann möge Gott sie schützen, dafür, dass sie die liebste, süßeste Schwester ist, die je ein Mensch gehabt hat. Wo ist sie?«
    »Draußen. Sie reitet alleine aus.«
    »Ja. Seit Mutter zurückgekommen ist, erhalten die Pferde mehr als genug Bewegung. Komm, stell das irgendwo ab.«
    »Ich selbst würde vorschlagen, dass Sie es in Ihr Wohnzimmer mitnehmen – um Störungen zu vermeiden«, fügte er viel sagend hinzu.
    Ich warf einen unbehaglichen Blick zurück zur Bibliothek und bedeutete ihm, nach oben voranzugehen. Indem ich mich schwer auf das Geländer lehnte und häufig schluckte, schaffte ich es irgendwie, ihm zu folgen. Mit heißem Gesicht und Schwindelgefühl torkelte ich die letzten Schritte in mein Zimmer und brach an dem großen Schreibtisch zusammen. Jericho räumte ruhig einige Bücher beiseite, um Platz für mein Essen zu schaffen. Er hatte die beneidenswerte Gabe, das Tablett auf einer Hand zu balancieren, während seine andere schnell und ziemlich unabhängig von der anderen aus dem Chaos Ordnung machte. Im Nu setzte er seine Last nieder und nahm das Tuch ab. Zum Vorschein kamen ein praller Laib Brot, etwas Käse und ein klobiger Krug. Aus Letzterem goss er etwas zu trinken ein und gab mir den Becher.
    »Noch mehr Wein?«, fragte ich unschlüssig.
    »Gerstenwasser. Es wird den Wein in Ihrem Blut verdünnen.«
    »Gute Idee.« Ich nahm einen tiefen Schluck und fühlte mich gleich besser. Nun beäugte ich das Essen mit mehr Interesse als zuvor und fiel über den Käse her.
    »Das ist zu

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