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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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lachte in mich hinein. Altersbeschwerden waren mir noch sehr fern. Mein Morgenritt bedeutete für mich steife Gelenke.
    Wir gingen ins Haus durch dieselbe Tür, die ich für meine Flucht benutzt hatte, und Elizabeth führte mich in die Bibliothek. Ein loderndes Feuer brannte nun dort, und wir strebten darauf zu wie Motten, ohne einen weiteren Gedanken über den kühlen Tag zu verschwenden.
    »Also, du schätzt, es ist Unsinn, dass du nach Cambridge gehst?«, fragte sie, wobei sie ihre Hände ausstreckte und ihre langen Finger den Flammen entgegenspreizte.
    »Hmm. Die Frau ist verrückt. Wenn ich Vater sehe, werde ich alles mit ihm in Ruhe besprechen, wie du schon gesagt hast.«
    »Sie ist sehr selbstsicher. Was, wenn er auf ihrer Seite steht?«
    »Warum sollte er?«
    »Weil er normalerweise das tut, was sie will. Das ist nicht so laut wie Streiten, verstehst du.«
    »Ich glaube nicht, dass er das bei etwas so Wichtigem wie dieser Sache tun wird. Außerdem beachte, wie unpraktisch das alles ist. Warum soll ich die weite Strecke nach England geschickt werden, nur um Jura zu studieren? Das mag mir einen bestimmten Status einbringen, aber was sonst?«
    »Eine Ausbildung?«, schlug sie vor.
    »Klar, aber jedermann weiß, dass man in Wirklichkeit deshalb zur Universität geht, um die Art von Freunden und Bekannten zu treffen, die später im Leben nützlich sein werden. Das kann ich in England zwar tun, aber sie werden alle zurückbleiben, wenn ich nach Hause zurückkehre.«
    »Wirst du jetzt schon zynisch, kleiner Bruder?« Sie war kaum ein Jahr älter als ich, aber hatte an ihrer Position als Älteste immer schon Gefallen gefunden.
    »Realistisch. Ich habe in diesem Raum viel Zeit damit verbracht, Vater und seinen alten Freunden zuzuhören, während sie gemeinsam eine Flasche leerten. Ich kann zwar als Jurist arbeiten, aber besser wäre es für mich, wenn ich dabei ein paar Freunde an meiner Seite hätte, so wie er. Das erinnert mich an etwas ...«
    Ich ging von dem Kamin fort zu einem nahe gelegenen Schrank, öffnete ihn und goss mir etwas Wein ein, um meine Kraft aufrechtzuerhalten. Mein Magen knurrte undankbar wegen der zuvorkommenden Geste.
    Elizabeth kicherte über den Lärm. Sie ähnelte bemerkenswert dem Porträt, das über ihr hing. Nur hübscher. Lebendiger. Und ganz bestimmt mental gesünder.
    »Was ist los?«, fragte sie, als sie meine Nachdenklichkeit bemerkte.
    »Ich habe nur darüber nachgedacht, dass du fast dafür Modell gesessen haben könntest.« Ich zeigte auf das Gemälde.
    Sie trat ein Stück zurück, um einen besseren Blick zu haben. »Vielleicht, aber mein Gesicht ist länger. Wenn es dir recht ist, würde ich es vorziehen, überhaupt nicht mit ihr verglichen zu werden.«
    »Sie war damals vielleicht anders«, betonte ich. »Falls nicht, warum sollte Vater sie sonst geheiratet und uns bekommen haben?«
    »Das geht uns kaum etwas an, Jonathan.«
    »Wir sind sicher die lebenden Resultate ihrer ... Zuneigung? ... füreinander.«
    »Jetzt bist du geschmacklos.«
    »Nein, das bin ich nicht. Wenn ich geschmacklos werde, wirst du es wissen, liebe Schwester. Wem sehe ich ähnlich?«
    Sie neigte den Kopf, unbewusst Mutters Manieriertheit kopierend, aber auf eine ungekünstelte Art. »Vater natürlich, aber jünger und nicht so schwer.«
    »Vater ist nicht dick«, protestierte ich.
    »Du weißt, was ich meine. Wenn Männer älter werden, werden sie entweder dick oder bauen noch eine zusätzliche Schicht Muskeln auf.«
    »Oder beides.«
    »Pfui. Aber nicht du. In ein paar Jahren wirst du die Muskeln haben und dann genau wie er aussehen.«
    »Das ist ermutigend.« Wir hatten Vater immer als gut aussehend betrachtet.
    »Eitler Pfau«, sagte Elizabeth, indem sie in meinem Gesicht und dadurch meine Gedanken las. Ich grinste und prostete ihr mit meinem Glas zu. Es war leer, doch diesen Fehler korrigierte ich bald. Der Wein schmeckte vorzüglich, aber ohne Essen in meinem Magen stieg er mir sogleich zu Kopf.
    »Bei Mutter wird ein Blutgefäß platzen, wenn du betrunken in der Küche auftauchst«, bemerkte sie ohne Groll.
    »Wenn ich wirklich betrunken bin, wird mir das nichts ausmachen. Möchtest du welchen?«
    »Ja«, sagte sie entschieden und nahm sich ein Glas. »Sie wird aus uns allen Trinker machen, bevor sie mit uns fertig ist. Ich bin überrascht, dass Vater nicht...« »Vater ist mit anderen Dingen beschäftigt«, antwortete ich, während ich ihr großzügig eingoss und liebevoll an Mrs. Montagu

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