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Der rote Tod

Der rote Tod

Titel: Der rote Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pat N. Elrod
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seine Behauptung bestätigen wolle, passte der nächste Schlüssel, und Roddys Hand war frei. Ich gab ihm den Schlüsselring und sagte zu ihm, er solle die Aufgabe zu Ende führen, während ich Wache hielt.
    Der Wächter lag da, wie ich ihn verlassen hatte, und bedeutete für uns keine Gefahr, aber er war deutlich zu erkennen, falls jemand hereinkäme. Mein Magen machte eine Umdrehung nach der anderen. Wenn wir jetzt gefasst würden – es war noch nicht zu spät, die Dinge aufzuhalten – konnte ich nicht erwarten, dass Roddy und Andrews die Flucht schaffen könnten ... dafür waren zu viele Soldaten in der Nähe.
    Eine Umdrehung und noch eine.
    Roddy Kopf erschien in der Türöffnung. Mit seinem schweiß bedeckten Gesicht und seinen angsterfüllten und übermäßig leuchtenden Augen sah er aus, als habe er Fieber. Er stierte den schlafenden Soldaten an, aber nickte verständig, als ich einen Finger auf meine Lippen legte. Er stieg aus der Türöffnung und machte Platz für Andrews.
    »Schlüssel?«, flüsterte ich.
    »Hab' sie unten gelassen«, sagte er unglücklich.
    Nun gut, ich würde ohnehin zurückgehen müssen, um die Kerze zu holen.
    »Dort entlang«, sagte ich, indem ich auf einen Gang hinter ihnen zeigte. »Der Gang musste euch nach draußen bringen, und falls ihr Wert auf euer Leben legt, macht kein Geräusch, und lasst euch nicht sehen.«
    Mittlerweile war der Gedanke endlich in Andrews' Dickschädel gedrungen, dass ich entweder einen Sinneswandel durchgemacht oder meine Loyalitäten geändert hatte. Er griff nach Roddys Arm, und schon waren sie verschwunden.
    Indem mein Magen immer noch verrücktspielte, stieg ich noch einmal die Leiter hinab, wobei ich mir schmerzhaft den Arm anschlug, als mein Fuß auf der letzten Sprosse ausrutschte. Ich verbiss mir ein Stöhnen und stieg die Leiter ganz hinab, um die Schlüssel und die Kerze vom Erdboden aufzusammeln. Sie durften nicht entdeckt werden, denn sonst würden die Schlüssel ein beträchtliches Rätsel für Nash darstellen.
    Ein letzter schwerfälliger Schritt, und ich stopfte die Schlüssel mit zitternden Händen zurück in die Tasche des Wächters. Als ich sein stumpfsinnig friedliches Gesicht sah, wurde mir klar, dass ich ihn nicht so liegen lassen konnte. Ein einziger Hinweis auf eine Unstimmigkeit, und die erste Handlung, die vorgenommen würde, wäre die, nach den Gefangenen zu sehen. Sie benötigten Zeit, um zu flüchten, und ich benötigte Zeit, um etwas Distanz zwischen mich und mein Verbrechen zu bringen.
    Indem ich meinen gesunden Arm unter seine Schultern schob, hievte ich den Mann auf die Beine und schüttelte ihn. Diese Handlung weckte ihn und ließ ihn in Verwirrung verfallen. Ich schenkte ihm etwas, wovon ich hoffte, dass es aussähe wie ein Lächeln freundlicher Besorgnis, und half ihm, seine Kleidung in Ordnung zu bringen, indem ich sie ausklopfte . Ich hoffte, ihn mit einem schnellen, unzusammenhängenden Vortrag noch mehr zu verwirren.
    »Meine Güte, ich dachte, Sie hätten sich vielleicht verletzt, ist alles jetzt in Ordnung? Wir sind mit den Köpfen zusammengestoßen, wissen Sie, als ich hochkam, haben Sie sich gebückt, und peng! Da haben Sie's, aber Unfälle passieren nun mal. Alles ist jetzt in Ordnung, oder?«
    »Was?«
    »Ach ... der Kopf...« Ich tippte zuerst auf meine Stirn, dann auf seine, und sagte: »Au«, während ich andeutete, dass er hin gefallen sei. Für all meine Schauspielkunst erhielt ich verdientermaßen einen seltsamen Blick von ihm, den ich nicht zu bemerken vorgab. Er hob seine Muskete auf, brachte Säbel und Scheide in Ordnung und versuchte eine würdevolle Haltung wiederzuerlangen. Ich bedeutete ihm, die Falltür zu schließen und den Riegel vorzuschieben.
    »Ich werde mich jetzt zu Leutnant Nash begeben. Vielen Dank und gute Nacht.«
    Die Erwähnung von Nashs Namen erinnerte ihn daran, dass ich eine Art Sonderstatus innehatte. Ich gab ihm ein paar Pennys für seine Mühe und ging. Wenn er schon seine Gefangenen für eine Weile in Ruhe ließ ... Schade, dass ich seine Sprache nicht besser beherrschte, sonst hätte ich dies noch besser zu meinem Vorteil ausnützen können. Auf meinem Rückweg schwor ich mir, mich sofort darum zu kümmern, mein Deutschvokabular zu vergrößern.
    Nash begrüßte mich und fragte, ob mein Gespräch gut verlaufen sei.
    »In der Tat sehr gut, Sir. Ich bin sehr dankbar für Ihre Großzügigkeit. Ich wollte den armen Tropf nur noch ein letztes Mal sehen und Sie bitten, so gut zu

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