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Der Ruf des Satyrs

Der Ruf des Satyrs

Titel: Der Ruf des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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ohne Rechte, noch nicht einmal auf seinen eigenen Körper oder Verstand. Und nun hatten seine Entführer frische Beute gemacht.
    Dies sind Geheimnisse, die du nicht entdecken musst.
    Geh wieder raus!
    Vor dir liegt nur Schmerz.
    Neeeiiin!
    Lass es ruhen!
    Biiitteee!
    »Wie weit noch? Ist Luc hier unten?«, fragte er, in der Dunkelheit vor sich hin murmelnd, als wäre er irrsinnig. »Wenn ich Eva finde, werde ich dann auch ihn finden?«
    Nun, da er Antworten haben wollte, verstummten die Stimmen. Grimmig lief Dane weiter, vorsichtig, denn er konnte nie wissen, wann er um eine Ecke biegen und auf jemanden stoßen würde.
    Dann plötzlich blieb er abrupt stehen, und sein Blick wurde schärfer. Evas kleines Buch lag zu seinen Füßen. Sie musste es hier fallen gelassen haben als eine Art letzten Hinweis. Er war nahe dran.
    Beim Klang einer sich öffnenden Tür erstarrte er. Gedämpfte Stimmen. Lautlos bewegte er sich weiter und spähte um die Ecke, um zu sehen, was ihn erwartete. Eva! Sie sah müde und verletzlich aus, aber unversehrt. Mimi saß auf ihrem Schoß, und Gaetano stand neben ihnen in der Mitte des Raumes. Und ganz hinten Serafina. Mit einem Messer.
    Bonadeabonadeabonadea!,
kreischte Daniel in seinem Kopf.
     
    »Versprich mir, dass du es ihm nie sagen wirst!«, bat Eva gerade Gaetano. Offenbar waren sie dabei, ein privates Gespräch zu führen.
    »Und was wirst du im Gegenzug für mich tun?«
    »Alles«, schwor sie, ohne nachzudenken. »Und lass Mimi gehen! Wenn du das tust, werde ich ohne Widerrede hier in diesen Räumen bei dir bleiben. Ich werde alles tun, was du willst.«
    Den Teufel würde sie tun!
    »Auch das Bett mit mir teilen? Du meine Persephone und ich dein Hades?« Gaetanos Hand streichelte über Evas Wange, und ein urtümliches Gefühl von Mordlust stieg in Dane auf und ließ ihn einen Schritt vortreten. Doch seine Ausbildung als Elitesoldat ließ ihn ebenso schnell wieder innehalten. Die Szenerie, die sich ihm offenbarte, schien im Moment nicht bedrohlich. Der beste Weg, seine Lieben zu schützen, war vorerst, die Dinge zu beobachten. Hinter diesen Türen mochten noch andere verborgen sein, die jeden überstürzten Rettungsversuch vereiteln konnten. Wenn er sich töten ließ, würde das weder Eva noch Mimi helfen.
    »Ich kann hören, wie du dort drüben deine Ränke schmiedest, Mademoiselle«, rief Serafina ihr über die Schulter zu. Sie legte das Messer beiseite und schüttete Olivenkerne in einen Mörser. »Aber hat mein Sohn dir auch von seinem kleinen ›Problem‹ erzählt?«
    Gaetanos Gesicht verfärbte sich. »Hör auf, Mutter!«
    Während sie die Kerne mit dem Stößel bearbeitete, warf sie ihm ein geziertes Lächeln zu. »Deine kleine französische
puta
sollte wissen, was bei dem Handel für sie herausspringt.« Sie sah zu Eva hinüber. »Er ist impotent. Wird nicht steif genug, um damit in eine Frau zu dringen.«
    »O ja, das musstest du ihr unbedingt erzählen!«, explodierte Gaetano. »Aber wir kennen beide den Grund für mein ›Problem‹, nicht wahr? Glaubst du, ich habe vergessen, was du mir angetan hast, Mama? Du und deine ›Damen‹?«
    Mit hochgezogenen Brauen fragte Serafina: »Sprichst du jetzt von deiner gelegentlichen Anwesenheit bei unseren geschäftlichen Treffen als Kind? Unschuldige Nachmittage mit Familie und Freunden bei Tee und Gebäck? Das ist Jahre her. Damals liebtest du diese kleinen Kuchen mit der Limonenglasur, weißt du noch?«
    Gaetanos Kiefer mahlte, und sein Blick wurde wild, als die Worte wie Gift aus ihm herausströmten: »Ich spreche von Müttern. Mit Söhnen. Vätern mit Töchtern. Perversionen. Und du weißt das!«
    Daraufhin sah sie ihn milde überrascht an. »Die Töchter der Bona Dea müssen die Familientraditionen weiterführen. Dafür entschuldige ich mich nicht. Das ist der Grund, warum du eine eigene Ehefrau und Kinder brauchst – um eines Tages dasselbe zu tun.«
    Gaetano stürmte durch den Raum und baute sich vor ihr auf. »Sei still!«
    Doch törichterweise war sie das nicht. »Du selbst bist doch auch nicht so unschuldig an alldem«, fuhr sie fort. »Vergiss nicht, dass du es bist, der die Söhne des Faunus hier herunterführt, um von diesen Kreaturen Gebrauch zu machen, während wir Töchter jeden Monat oben unserer Göttin huldigen.«
    »Schweig, Mutter!« Gaetano packte sie. Vor Wut traten seine Augen hervor. Der Mörser fiel mit einem Knall zu Boden. Seine Hände legten sich um Serafinas Hals und drückten zu. »Sei! Still!«
    Gut,

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