Der Ruf des Satyrs

Ruhm und Wohlstand der Herren von Satyr beständig wachsen.
    Der Rat warnt weiter ständig davor, dass die Anderwelt jederzeit entdeckt werden könnte. Doch hier in Rom leben wir auf einer Insel der Glückseligkeit, und die Bedrohung durch diese, größere Gefahr scheint weit entfernt.
    Daniel kommt nicht mehr zum Vorschein, und Dante erscheint nur noch, wenn Dane ihn bei Gelegenheit ruft, um an unserem Liebesspiel teilzuhaben. Es scheint eine Art Bedürfnis in Dane zu befriedigen, und ich gebe zu, dass ich das Unerwartete daran genieße.
    Ich bin glücklich. Wahrhaft glücklich, denn mein Liebster besitzt mein Herz, meinen Verstand und meinen Körper in einer vollkommen erfüllenden Weise. Ich bin nicht mehr in Gefahr, entdeckt zu werden, denn jedes Wesen aus der Anderwelt, das uns besucht oder mir auf der Straße begegnet, nimmt an, dass es die Berührung meines Ehemannes ist, die den Duft, der mir anhaftet, verursacht. Und er berührt mich oft, als wollte er sich vergewissern, dass ich real bin und wirklich ihm gehöre.
    Ich hoffe, Fantine würde sich freuen, zu wissen, dass ich solch einen Mann geheiratet habe. Es würde ihr gefallen, dass er reich ist und dass er und seine Brüder in den höchsten Kreisen der römischen Gesellschaft gern gesehen sind.
    Doch mir ist nur wichtig, dass er mich liebt. Dass ich in Sicherheit bin. Dass ich …
    Eva schnappte nach Luft und ließ den Stift fallen, als sie eine seltsame Wahrnehmung spürte. Ein Flattern. Ihre Augen weiteten sich, und ihre Hand glitt an ihren Bauch. Da war es wieder, direkt unter ihrer Handfläche! Ein Flattern. Oh! Welche Freude!
    Sie fühlte, wie die Bettdecke weggezogen wurde. Eine Hand fuhr leicht über ihren Rücken. Sie sah über die Schulter.
    »Ja, ich bin wach, meine Liebste«, brummte Dane und schenkte ihr dieses Lächeln, das ihn so begehrenswert machte. »Und ich wünsche die Aufmerksamkeit meiner Frau.« Er drehte sie um und zog sie auf sich. Das Leintuch wölbte sich zeltförmig über seinem aufgerichteten Glied, doch forderte er nichts von ihr, sondern ließ seine Lippen auf ihre sinken, in einem langsamen süßen Kuss.
    Erneut machte sich das Flattern bemerkbar. Er spürte es, dort, wo ihr Bauch auf seinem lag, und hielt sie ein wenig von sich. Langsam trat Erkenntnis in seine Augen. »Eva?« Es war eine Frage. Ein Aufblitzen von Hoffnung.
    Sie führte seine große Hand über ihren Bauch und sah ihm lächelnd in die Augen. »Ja, mein Liebster. Offenbar war dein Samen letzte Nacht fruchtbar. Ich bin
enceinte.
Und in einem Monat werden wir sehen, was für ein wundervolles Kind wir letzte Nacht erschaffen haben.«
    Freude erleuchtete sein Gesicht. »Jawohl, meine liebste Satyrfrau. Das werden wir!«

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Über dieses Buch
    Bei Vollmond verwandelt sich Dane in einen Satyr, ein mythisches Wesen, das nur für die Leidenschaft lebt. Doch in einer dieser Nächte passiert etwas Besonderes: Er begegnet einer Frau, die ihn mehr fasziniert als jede andere … und die es gar nicht geben dürfte. Denn Eva ist ein weiblicher Satyr, der einzige auf der ganzen Welt!

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Impressum
    Die amerikanische Originalausgabe erschien 2010 unter dem Titel
Dane
bei Kensington Books, New York.
     
    eBook-Ausgabe 2012
    Knaur eBook
    © 2010 Elizabeth Amber
    Für die deutschsprachige Ausgabe:
    © 2012 Knaur Taschenbuch
    Ein Unternehmen der Droemerschen Verlagsanstalt
    Th. Knaur Nachf. GmbH & Co. KG, München
    Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise –
    nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
    Published by Arrangement with KENSINGTON PUBLISHING CORP., New York, NY, USA.
    Redaktion: Kathrin Stachora
    Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München
    Coverabbildung: FinePic®, München
    ISBN 978-3-426-41314-2

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