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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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genug waren, um einen Vorstoß gegen die Verteidigungsstellungen zu wagen, dann mussten sie wirklich siegessicher sein.
    »Wie sieht der Plan aus?«
    Kehler gönnte seinem Offizierskollegen ein schmales Lächeln. »Da bleibt uns nicht viel Handlungsspielraum. Ich formiere meine Schiffe mit Ihrem äußeren Verteidigungsperimeter. Gemeinsam versuchen wir, die Ruul möglichst lange auf Abstand zu halten. Über kurz oder lang werden sie nach Fortress durchstoßen, aber jeder Tag, den wir sie aufhalten können, vergrößert unsere Chancen.«
    Das ergab durchaus Sinn. Der äußere Verteidigungsperimeter bestand aus großen Abwehrsatelliten, die mit schweren 5-Zoll-Lasern und teilweise auch mit Anti-Schiffsraketenwerfern bestückt waren. Mit deren Hilfe konnte es Kehlers unterlegene Streitmacht zumindest eine Weile mit den überlegenen Kräften der Slugs aufnehmen. Möglicherweise.
    »Was können wir tun? Soll ich Ihnen die Spectre schicken?«
    »Noch nicht. Die Spectre behalten wir als Trumpf in der Hinterhand. Besser wir lassen die Slugs noch etwas über das volle Ausmaß unserer Möglichkeiten im Unklaren. Ansonsten bleibt Ihnen im Augenblick nichts anderes übrig, als für uns zu beten und die Daumen zu drücken.«
    »Verstanden. Malkner Ende.«
    »Mr. Mallingworth. Senden Sie Admiral Kehler den Aktivierungscode für den äußeren Verteidigungsperimeter.«
    »Sir, sollten wir nicht …«
    »Keine Diskussionen jetzt, XO. Tun Sie’s einfach.«
    Mallingworth machte den Eindruck, widersprechen zu wollen, besann sich dann aber eines besseren. »Codes werden übermittelt.«
    Die blauen Symbole auf Malkners Bildschirm, die den äußersten Verteidigungsperimeter symbolisierten, fingen an zu blinken. Kehler hatte keine Zeit verloren und die Satelliten sofort aktiviert. Seine Schiffe, in Grün dargestellt, nahmen Position zwischen den großen Satelliten ein und warteten auf den ersten Ansturm des Gegners.
    Die führende ruulanische Welle näherte sich schnell und immer noch trafen neue Schiffe im System ein. Kehler übermittelte so viele seiner Sensordaten, wie er konnte, an die Alamo-Station, damit Malkner auf dem Laufenden blieb. Dabei benutzte er einige miteinander vernetzte Kommunikationssatelliten, damit Malkner das Gefecht auch aus dieser Entfernung in Echtzeit beobachten konnte. Und wenn nötig, um aus dessen Fehlern zu lernen, falls er überrannt wurde.
    Das Gros der feindlichen Streitmacht blieb noch jenseits der Nullgrenze und wartete auf den ersten Schlagabtausch. Es waren inzwischen unfassbar viele.
    »Warum schicken sie nicht gleich ihre komplette Flotte rein? Je mehr Schiffe sie einsetzen würden, desto höher wären ihre Chancen auf einen Durchbruch.«
    »Sie testen noch unsere Verteidigung. Sie wollen wissen, was wir gegen sie aufbieten können. Nur Geduld, Mr. Mallingworth. Die Slugs werden die übrigen Schiffe noch früh genug ins Gefecht werfen.«
    Das erste Kräftemessen zwischen Kehler und seinem ruulanischen Gegenspieler verlief sehr viel zaghafter und zeitlich kürzer, als Malkner vermutet hätte. Die Ruul blieben auf Distanz und überließen es Kehler, sie mit Torpedos anzugreifen. Die Slugs verloren lediglich drei Schiffe, Kehler keines. Anschließend zogen sie sich wieder außer Reichweite zurück.
    »Sieht aus, als könnten sie sich nicht entscheiden«, mutmaßte Mallingworth mit einem Optimismus, den er sich selbst einzureden versuchte. Malkner erinnerte sich, dass sein XO noch kein einziges Gefecht mitgemacht hatte. Weder vor noch während des Krieges. Der Junge musste im Moment sehr nervös sein. Hoffentlich brach er unter dem zu erwarteten Druck nicht zusammen.
    »Feindliche Streitkräfte rücken wieder vor«, berichtete sein taktischer Offizier angespannt, der die Sensoren nicht aus den Augen ließ.
    Auch dieser Schusswechsel verlief relativ unspektakulär. Diesmal rückten die Ruul weiter vor. Kehler ließ seine Schiffe aus allen Rohren feuern, setzte aber vorsorglich den Abwehrperimeter noch nicht ein. Diesen Trumpf auszuspielen, behielt er sich noch vor.
    Die Slug-Schiffe rückten bis auf ihre eigene äußerste Feuerdistanz vor und verschossen mehrere Salven, bis sie sich erneut zurückzogen. Verluste auf ruulanischer Seite elf, drei auf terranischer. Außerdem hatte ein Glückstreffer einen der Abwehrsatelliten ganz in der Nähe von Kehlers Flaggschiff ausgeschaltet.
    Malkner glaubte nicht, dass der Abschuss des Satelliten beabsichtigt gewesen war. Die Waffenplattformen waren zwar aktiviert,

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