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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Sicherheit zwischen die Fronten geraten würden.
    Das Erste, das sie vom Hinterhalt wahrnahmen, war der alarmierte Ausruf eines Marines direkt hinter Justin.
    »Auf den Dächern! Sie sind auf den Dächern!«
    Das Zweite waren Kreischer, die zwei der Schützenpanzer in rauchende Wracks verwandelten. Die geübten Soldaten reagierten sofort. Sie schwärmten zu beiden Seiten der Gasse aus und jede Gruppe nahm die jeweils andere Dächerfront unter Beschuss. Die verbliebenen Schützenpanzer schalteten sich in das Gefecht mit ein und ließen einen Hagel von Laserfeuer auf die Slugs niedergehen.
    Justin konnte nicht genau sagen, wie viele Ruul sie innerhalb der ersten fünf Minuten erledigten, aber es mussten eine Menge sein. Denn die Slugs entschieden sich plötzlich zu einer Änderung ihrer Taktik. Sie ließen Kreischer und Blitzschleudern fallen und sprangen von den Dächern. Direkt unter die verdutzten Soldaten.
    Einer der Ruul landete genau vor Justin. Dieser entlud aus einem Reflex heraus das gesamte Magazin seines Sturmgewehrs in den Leib des Gegners. Er konnte sich aber auf seinem Erfolg nicht ausruhen. Ein weiterer Ruul sprang ihn an und rammte ihn zu Boden.
    Justin trat mit beiden Füßen zu und traf den Slug am Brustkorb. Dieser taumelte zwei Schritte zurück, fing sich wieder und griff erneut an. Justin versuchte, sein Kampfmesser aus dem Gürtel zu ziehen, und kroch währenddessen von dem über ihm wie ein Riese aufragenden Gegner weg. Beides gelang ihm aber nicht so richtig. Der Ruul witterte leichte Beute und grinste bösartig.
    Justin hatte das Gefühl, der Tod persönlich sah auf ihn herab. Als er sich Jahre später an die Schlacht zurückerinnerte, konnte er nur noch daran denken, was für ein unglaubliches Glück er gehabt hatte. Sein Überleben verdankte er zwei einfachen Umständen.
    Erstens wurde den Gefangenen endlich bewusst, dass ihre Rettung bevorstand. Immer mehr strömten aus ihren behelfsmäßigen Unterkünften und stürzten sich auf den verhassten Gegner. Nur mit ihren bloßen Händen rangen sie ihre Bewacher zu Boden, entwaffneten sie und schalteten sie aus. Nicht nur in Justins Kampfabschnitt, sondern überall im Lager.
    Zweitens befanden sich zwei besonders mutige Gefangene keine drei Meter von Justin entfernt und erkannten seine Notlage. Zwar unterernährt, nur in dreckige Lumpen gekleidet und am Ende ihrer Kraft, aber trotzdem zu allem entschlossen nahmen sie Anlauf und rannten den ruulanischen Krieger einfach um.
    Als Justin aufsah, waren die zwei Männer dabei, den Mann zu Tode zu prügeln. Alle aufgestaute Wut, Angst und Frustration brach sich Bahn. Erst nachdem er sich nicht mehr rührte, hörten sie auf.
    Einer der Gefangenen hob das Schwert des Ruul auf und drehte sich endlich um. Er musterte den am Boden liegenden Justin eine Weile mit einem seltsamen Ausdruck in den Augen.
    »Justin Hazard?? Sind Sie das, Sir?«
    Justin brauchte eine Weile, um zu begreifen, wer da vor ihm stand. »Carson??«
    Der Staff Sergeant lächelte über das ganze Gesicht und hielt Justin seine Hand hin, der sie dankbar ergriff. Mit einem Ruck stand er auch schon wieder auf den Beinen. Justins ehemaliger Untergebener sah abgehärmt und müde aus. Seine Augen lagen tief in den Höhlen, aber es leuchtete immer noch ein kämpferisches Funkeln in ihnen.
    »Ich sagte doch, ich würde zurückkommen«, grinste Justin.
    »Und ich sagte, ich würde dafür sorgen, dass noch jemand da ist, den Sie retten können.« Carson grinste unendlich erleichtert zurück. Der andere Gefangene gesellte sich zu ihnen und salutierte zackig, was angesichts der Umstände irgendwie fehl am Platz wirkte, aber Justins Laune trotzdem erheblich steigerte.
    »Darf ich vorstellen?«, sagte Carson. »Lieutenant Colonel Justin Hazard von der TKA. Das ist Lieutenant Colonel Ibrahim Karalenkov von den Marines.« An Justin gewandt fügte er hinzu. »Der Colonel hat mir geholfen, das Lager beisammenzuhalten. Er ist gar nicht so übel … für einen Marine.«
    Der Marine-Colonel lächelte Justin erfreut an und schüttelte ihm die Hand. »Schön, dass uns endlich jemand abholt. Wir dachten schon, ihr hättet uns vergessen.«
    Über ihnen sanken die Storm und die Blizzard langsam aus der dichten Wolkendecke. Gefolgt von siebzehn Frachtern.
    »Colonel Karalenkov. Das hier war erst der Anfang.«
     
     

Kapitel 12
     
    Die Pioniere und das Technische Corps hatten sich selbst übertroffen. Als die mittlere Angriffsspitze der ruulanischen Armada das

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