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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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dabei, die Truppenabteile zu öffnen. Die rote Leuchte über jedem Abteil wechselte zu Grün und Justin schnallte sich aus seinem Sitz los.
    »Es geht los!«, brüllte er, damit ihn jeder hören konnte. Obwohl es eigentlich gar nicht notwendig war, da seine Stimme auf jedem HelmCom übertragen wurde. »Hoch mit euch und raus. Sobald ihr draußen seid, zu Kompanien formieren und ausschwärmen.«
    Justin war einer der Ersten von der Bloody Morning, der einen Fuß auf Ursus setzte. Der Kampf war bereits in vollem Gange. Über die Rampen des Truppentransporters strömten Soldaten wie eine endlose Flut ins Freie. Die Fahrzeughangars waren geöffnet und Schützenpanzer, bewaffnete Jeeps und Panzer wurden ausgeschifft. Die Geschütztürme der Bloody Morning drehte sich auf der Suche nach Zielen von links nach rechts. Sobald sich ein Ziel bot, röhrte eins der schweren Geschütze, stieß eine schwere Granate aus und verarbeitete es zu Hackfleisch.
    Eine versteckte ruulanische Artilleriestellung begann auf die Bloody Morning zu feuern und dicke Panzerplatten wurden unter den Einschlägen pulverisiert.
    »Alpha- und Bravo-Kompanie mir nach. Wir rücken ins Zentrum des Lagers vor. Charlie, Delta und Victor nach rechts. Räuchert dieses Widerstandsnest aus. Foxtrott, Tango und Zulu nach links und die Geschützstellung ausschalten.«
    Die Kompaniekommandeure bestätigten den Befehl. Die übrigen Kompanien schwärmten fächerförmig aus. Sofort schlug den Soldaten Feuer entgegen. Marines und TKA-Soldaten gingen zu Boden. Das Antwortfeuer mähte eine ganze Gruppe Ruul nieder. Die Überlebenden zogen sich tiefer ins Lager zurück. Sanitäter robbten zu den Gestürzten, um zu sehen, wem man noch helfen konnte.
    Justin gab ein kurzes Handzeichen und die Kampfkompanien rückten weiter vor. Nun, da der Kampf begonnen hatte, zählte nur noch eins: so schnell wie möglich vorrücken und das Lager sichern, bevor der Gegner sich erholen und zum Gegenangriff ansetzen konnte.
    Weit im Westen, Norden und Osten waren bereits dicke Rauchwolken zu erkennen, die sich träge in den Himmel wanden. Einige der anderen Soldaten bemerkten es ebenfalls.
    »Wir müssen uns beeilen«, schrie Justin außer Atem über die Schulter. »Die anderen Einheiten rücken bereits in das Lager vor.«
    Das Gefangenenlager war im Grunde nur eine riesige Ansammlung provisorischer Sperrholz- und Wellblechschuppen, die man willkürlich und ohne besonderen Plan aufgestellt hatte. Das machte die Einnahme des Lagers enorm schwierig, da die Ruul praktisch hinter jeder Ecke lauern konnten. Was sie auch taten. Dreimal gerieten seine Truppen in Hinterhalte. Zwar waren sie immer in der Lage, den Gegner zurückzuschlagen, doch mit jedem Gefecht ließen mehr seiner Soldaten ihr Leben.
    Von den Gefangenen sah man indes wenig. Sie hielten sich versteckt und wagten sich kaum aus ihren Löchern. Nur gelegentlich sah man Schatten zwischen zwei Häusern – falls man sie so nennen konnte – verschwinden oder verängstigte Augen unter einer dreckigen Plane hervorlugen.
    Justin ließ an jeder Kreuzung Trupps von dreißig oder vierzig Mann zurück, um das Areal zu sichern und dafür zu sorgen, dass die Ruul ihnen nicht in den Rücken fielen. Es machte keinen Sinn, blindlings vorzurücken und das Gelände hinter ihnen nicht abzusichern. Vier Schützenpanzer folgten ihnen durch die enge Gasse, die leichten Lasergeschütze wachsam auf die Umgebung gerichtet.
    Mit der flachen Hand bedeutete er seinen Trupps, anzuhalten. Das Gelände voraus gefiel ihm absolut nicht. Eine langgezogene, enge Gasse, durch die die Schützenpanzer kaum würden folgen können. Wenn er dieses Lager hätte verteidigen müssen, wäre das seine bevorzugte Wahl für einen Hinterhalt gewesen. Was auch immer er von den Slugs hielt, dumm waren sie mit Sicherheit nicht. Justin konnte sich nicht vorstellen, dass sie eine so ideale Position ungesichert ließen.
    Er bedeutete seinen Soldaten, weiterzugehen. Aber langsam. Wie er vorhergesehen hatte, reichte der Platz für die Schützenpanzer gerade aus, um vorwärtszukommen. Aber an Manöver irgendwelcher Art war nicht zu denken. Die breiten Reifen streiften knapp an den Schuppen entlang. Einen Moment lang erwog er, die Schuppen abzureißen. Doch er verwarf den Gedanken sofort wieder. In den Behausungen drängten sich vermutlich Hunderte verängstigter Gefangener und es war ihm lieber, sie dort an einem Ort versammelt zu wissen, als sie kopflos ins Freie zu treiben, wo sie mit

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