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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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aber die Zielerfassung ihrer Systeme noch nicht auf die Ruul ausgerichtet. Dies würde es den Slugs schwer machen, die Satelliten als Ziele zu erfassen. Es konnte auch ein Zufall gewesen sein.
    Oder?!
    Zumindest versuchte er, sich das einzureden. Die Alternative wäre gewesen, dass die Sensoren der Ruul weit besser waren, als der MAD bisher vermutet hatte.
    »Sie kommen schon wieder zurück«, rief Mallingworth aufgeregt. Die roten Symbole der ruulanischen Schiffe bewegten sich erneut auf Kehlers Linie zu.
    Malkner warf ihm einen warnenden Blick zu. Der Mann war viel zu aufgeregt. In einem Gefecht mussten Kommandeur und XO der ruhende Pol einer Einheit sein. Wenn sie nicht die Ruhe bewahrten, dann ihre Untergebenen auch nicht. Und in diesem Fall war die Sache gelaufen.
    Er wollte Mallingworth schon leise zur Ordnung rufen, aber ein Blick auf seinen Plot ließ ihn vergessen, was er gerade hatte sagen wollen. Nicht nur das Vorhutgeschwader der Ruul war in Bewegung. Die gesamte ruulanische Flotte hatte sich in Bewegung gesetzt. Die ganze Bande rückte gegen sie vor.
    Malkner sah aus dem Fenster, durch das das Gefecht nur als entferntes Blitzen und gelegentliches Aufflammen einer Explosion zu erkennen war.
    »Es geht also los.«
     
    »Stehen unter schwerem Beschuss! Wir können Sie nicht mehr lange aufhalten. Ziehen uns zur nächsten Linie zurück.«
    Kehlers Stimme blieb überraschend ruhig, als er Malkner einen schnellen Bericht des Gefechts lieferte. Der Admiral fragte sich, ob er an der Stelle seines Offizierskollegen so gelassen hätte bleiben können.
    Das Gefecht dauerte bereits über zwei Stunden. Die Slugs hatten alles gegen Kehler geworfen, was sie aufbieten konnten, und ihre Taktik zeigte Wirkung. Die Typ-8-Kreuzer und Zerstörer der Ruul hatten einen sauberen Korridor durch den Perimeter aus Abwehrsatelliten geschossen. Zwar mit verheerenden Verlusten auf eigener Seite, doch die Slugs konnten sich den Verlust so vieler eigener Schiffe durchaus leisten. Vor allem, da sie ihre großen Kaliber aufsparten und nur leichtere Kampfschiffe dabei opferten.
    Langsam, aber sicher wurde Kehlers Flotte abgedrängt. Zuerst hatten seine Schiffe nur Schäden erlitten. Dann waren die Schäden immer schwerer geworden. Als die ersten Schilde ausfielen, wurde die Lage verzweifelt. Und dann fingen seine Schiffe an, zu explodieren. Inzwischen betrug seine Verlustrate zwanzig Prozent. Tendenz steigend. Von den überlebenden Schiffen war keines ohne Blessuren davongekommen. Vor allem die Kairo nicht, die ständig im Brennpunkt der Schlacht zu finden war.
    Auf seinem Bildschirm konnte Malkner beobachten, wie es auf der Brücke von Kehlers Flaggschiff hinter dem Admiral qualmte und mehrere Besatzungsmitglieder mit Feuerlöschern durch den Hintergrund rannten.
    Inzwischen befanden sich die ruulanischen Schiffe im Nahkampf mit der Verteidigungsflotte des Fortress-Systems. Malkner stellte sich vor, wie Energiestrahlen beider Parteien nach den Schiffen der jeweils anderen Seite griffen und sich unter ihrer feurigen Liebkosung Schilde, Panzerplatten und Leben auflösten, während dazwischen die Zerberusse und Arrows versuchten, die Reaper beschäftigt zu halten.
    Der Admiral hielt sich an den Lehnen seines Stuhls fest, als die Alamo plötzlich zu vibrieren begann. Mehrere Mitglieder seiner Brückenbesatzung – vor allem die Jüngeren – sahen sich unsicher um.
    »XO! Bericht!«
    »Die ersten ruulanischen Schiffe sind durch Admiral Kehlers Linie gebrochen und in Feuerreichweite der Station. Feindliche Reaper sind bereits im Anflug auf uns.«
    »Flak-Batterien Feuer frei, sowie sie in Reichweite sind«, befahl er knapp, bevor er sich wieder Kehler zuwandte.
    »Wir stehen jetzt ebenfalls unter Beschuss, Admiral. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sie in der Lage sind, den Planeten zu beschießen. Ich schlage vor, wir setzen die Spectre ein. Wenn wir sie jetzt nicht einsetzen, wird es bald nichts mehr zu verteidigen geben.«
    Kehler zog seine Stirn in nachdenkliche Furchen, als er sich über den Vorschlag den Kopf zerbrach. Dann sah er Malkner genau in die Augen und der Kommandant der Alamo-Station erkannte, wie schwer ihm diese Entscheidung fiel.
    »Tun Sie es!«
     
    Major Martin ›Mad Dog‹ Hunter saß im Cockpit seines Spectre und ging ein letztes Mal die Checkliste durch. Sein Waffensystemoffizier, Captain John ›Mercury‹ Osmond, auf dem Sitz hinter ihm gab die einzelnen Stichworte durch, die Martin mit einem knappen Check

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