Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

und sie werden mit Sicherheit kommen, und zwar schon sehr, sehr bald –, werden wir auf sie vorbereitet sein. Und dieses Mal werden wir sie schlagen.«
      
    Die Besprechung dauerte noch bis spät in die Nacht hinein. Als sich die beiden Admiräle zurückzogen und David eröffnete, er würde eine Nachricht zu seiner Frau auf dem Mars schicken und ihr mitteilen, dass es ihm gut ging, waren Rachel und Fitzgerald plötzlich ganz allein. Peinliches Schweigen senkte sich und beide wichen dem Blick des jeweils anderen aus.
    Bis sie schließlich anfingen, beide gleichzeitig zu plappern. Sie stockten und brachen in nervöses Gelächter aus.
    »Leiterin der Abteilung für innere Sicherheit? Starker Aufstieg.« Er lächelte freundlich.
    »Danke«, sie lächelte scheu zurück. »Und dabei hab ich mir geschworen, nie wieder in diesen Verein zurückzukehren.«
    »Na wenn du schon zurückkehrst, dann wenigstens, um ihn zu leiten.«
    Erneut senkte sich Schweigen über sie, in der beide nicht wussten, was sie dem anderen sagen sollten.
    »Übrigens, nochmals danke.«
    »Hä … wofür?«
    »Dafür, dass du mir das Leben gerettet hast. Eigentlich sogar zweimal.«
    »Gern geschehen.« Er grinste verlegen. »Und nun?«
    »Was meinst du?«
    »Was wird aus uns? Wir konnten seit dieser Nacht nicht mehr in Ruhe miteinander reden.«
    »Um ehrlich zu sein, das weiß ich nicht genau. Ich gehe zur Erde zurück, um die schier unlösbare Aufgabe zu übernehmen, die Innere wieder aufzubauen, und du wirst weiß Gott wohin reisen, um irgend ein armes Schwein vor dem Gefängnis zu bewahren … oder um Nogujamas Spion zu spielen. Da sehe ich keine Zukunft für uns.«
    »Ja«, erwiderte er lapidar und gab sich betont lässig. »Da hast du sicherlich recht.«
    Trotzdem bemerkte sie, wie ihn ihre Worte verletzt hatten. Es war ja nicht so, dass sie seine Gefühle nicht erwiderte. Dem war ganz und gar nicht so.
    »Ich will ehrlich zu dir sein, Fitz. Die letzten sechs Jahre habe ich einen Sinn in meinem Leben gesucht. Irgendeinen Sinn. Ich habe mich in etliche sinnlose Affären geflüchtet, um ein Loch in meinem Leben zu füllen. Nun habe ich wieder eine Aufgabe. Eine schwierige zwar, aber eine, die ich entschlossen bin zu lösen. Ich weiß nicht, ob da im Moment Platz für einen Mann ist. Außerdem ist da noch der Krieg. Wir werden beide in Gefahr geraten. Möglicherweise stirbt einer von uns. Und dann? Dann müsste ich um dich trauern. Oder du um mich. Das ist nicht gut und das will ich dir nicht antun.«
    »Ist das nicht meine Entscheidung? Andere Soldatenpaare schaffen das auch. Denkst du, wir sind die Einzigen, die vor diesem Problem stehen?«
    »Nein, das weiß ich ja, aber … aber …«
    »Aber du bist so gewohnt, alle Männer wegzustoßen, dass du bei mir genau das Gleiche machst, stimmt’s?«
    »Das kann ich wohl nicht abstreiten.«
    »Ich hab eine Neuigkeit für dich, ich bin nämlich schon erwachsen und durchaus in der Lage, meine eigenen Entscheidungen zu treffen.« Seine Lippen verzogen sich zu einem breiten Grinsen. »Außerdem wird mich meine Arbeit sicherlich oft genug auch zur Erde führen. Was meinst du? Mir stehen noch einige Tage Urlaub zu. Vor allem nach diesem Auftrag. Sollen wir uns in einigen Tagen auf der Erde verabreden? Ich kenne da ein schnuckeliges, kleines Restaurant in Marrakesch.«
    Ungewollt erwiderte sie sein Grinsen und bemerkte, wie befreiend es wirkte, nicht immer nur das Negative zu sehen, sondern sich einfach einmal auf etwas in der Zukunft zu freuen. Und zum ersten Mal seit langer Zeit, fühlte sie sich restlos frei von jeder Art von Problemen.
    »Ich glaube, das würde mir gefallen.«
     
     
     

     
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