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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Prolog
     
    Es war geradezu gespenstisch ruhig. Lieutenant Colonel David Coltor war nicht gerade der Typ Mensch, der leicht zur Nervosität neigte. Dennoch fühlte er sich im Moment ganz und gar nicht wohl in seiner Haut. Dafür sehr, sehr verwundbar. Zwei Emotionen, auf die er gut hätte verzichten können. Nur mit Mühe widerstand er dem überwältigenden Drang, sich alle paar Meter zu vergewissern, dass ihm niemand folgte.
    Die vier orbitalen Forts, die die Serena-Kolonie in einer niedrigen Umlaufbahn umkreisten, waren eigentlich nur dem Namen nach rein militärische Einrichtungen. Tatsächlich handelt es sich eher um kleine Städte, die neben den jeweils stationierten dreitausend Soldaten noch an die viertausend Zivilisten als Heimat dienten; überwiegend Arbeiter und Angestellte in den Hangars und Docks sowie die Familien der Soldaten. Die Orbitalforts gehörten der Baureihe vom Typ Protector an. Es handelte sich um Trutzburgen im All, die nicht nur überaus schwer gepanzert waren, sondern auch mit überwältigender Feuerkraft ausgestattet. Ein Zugeständnis an Serena als eine Welt in Frontnähe.
    Die Forts verfügten darüber hinaus über ein ausgedehntes Erholungs- und Freizeitzentrum für dienstfreie Soldaten und die ansässige Zivilbevölkerung. Damit Frauen und Kinder zumindest zeitweise vergaßen, dass sie sich im All befanden.
    Es war eigentlich unmöglich, sich in dieser Einrichtung verloren vorzukommen, und dennoch hatte David gerade das Gefühl, der einzige Mensch in dieser großen Anlage zu sein. Das war insofern beunruhigend, als dass er das bevorstehende Treffen lieber an einem Ort mit etwas größerem Publikum abgehalten hätte. Nur für alle Fälle. Leider hatte sein Gesprächspartner dies strikt abgelehnt.
    Er schaute auf die Uhr.
    Das Stationschronometer war auf einen 31-Stunden-Tag eingestellt. Seine Armbanduhr immer noch auf den 24-Stunden-Tag der Erde. Demnach war auf der Erde gerade 18 Uhr abends, während hier auf Serena bereits 25 Uhr nachts war.
    Und diese Erkenntnis half ihm … kein bisschen weiter.
    Es erklärte lediglich, warum die ganze Station wie ausgestorben wirkte.
    David erreichte den Stationsabschnitt, in dem sich hauptsächlich die Büros der Logistik und einige kleinere Lagerräume befanden. Er kämpfte nun nicht mehr gegen seine Instinkte an, sondern sah sich nach allen Seiten um, bevor er das Büro mit der Nummer elf betrat und leise die Tür hinter sich schloss.
    Der Raum war in schummriges Licht getaucht, die Umrisse eines schmalen Schreibtisches gerade noch zu erkennen. Dahinter stand ein kleiner, unbequem aussehender Bürostuhl, allein bei dessen Anblick David schon Rückenschmerzen bekam.
    »Tony?«
    Keine Antwort.
    »Tony? Bist du hier?«
    »Ja«, drang eine wispernde Stimme endlich aus dem Dunkel einer Ecke. Jegliche Anspannung wich aus Davids Muskeln, als sich die korpulente Gestalt seines Kontaktmannes aus den Schatten schälte.
    »Das hat ja gedauert«, hielt der Mann ihm vor. »Ich warte schon eine halbe Ewigkeit.«
    »Tut mir leid. Ich wollte sichergehen, dass mir niemand folgt.«
    »Und?«
    »Scheint so weit alles in Ordnung zu sein«, beschwichtigte er den nervösen Informanten.
    »Es scheint? Es SCHEINT? Hast du überhaupt eine Ahnung, was ich hier alles riskiere?«
    »Beruhige dich und sei verdammt noch mal etwas leiser! Niemand ist mir gefolgt. Versprochen.«
    »Bist du sicher?« Die Stimme des Informanten klang immer noch etwas weinerlich, trotzdem war dieser anscheinend bereit, Davids Worten vorerst Glauben zu schenken.
    »Ja und jetzt komm mal wieder auf den Teppich runter. Was hast du für mich?«
    Der Mann trat einen Schritt näher, sodass David ihn endlich deutlicher sehen konnte. Er war etwas kleiner als David und trug die weiße Uniform eines Flottenoffiziers mit den Insignien eines Lieutenant Commanders am Kragen.
    Lieutenant Commander Anthony Benson war Kommunikationsoffizier und Computerexperte an Bord von Serena-Orbitalfort-III . Darüber hinaus war er ein Bekannter Davids aus früheren Zeiten. Ein Freund, den David sehr schätzte. Auch wenn dieser, trotz der eingeschlagenen militärischen Laufbahn, nicht mit großem Mut gesegnet war.
    Die beiden Offiziere tauschten einen freundschaftlichen Händedruck. Als sie sich voneinander lösten, trat David einen Schritt zurück und musterte den anderen Offizier besorgt. Der Mann wirkte aufgelöst, fast schon der Panik nahe. Hätte David es nicht besser gewusst, er wäre sicher gewesen, dass Tony am Rande

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