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Der Sandmann: Kriminalroman (German Edition)

Der Sandmann: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Sandmann: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lars Kepler
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ein.
    Anders Rönn dankt ihr, erkundigt sich, wer in der kommenden Nacht Dienst hat, und bittet sie, den Medikamentenwagen aufzufüllen, falls sie dafür noch Zeit haben sollte.
    »Vergiss nicht, hinterher die Arzneimittellisten abzuzeichnen«, sagt er und geht.
    Er biegt um die Ecke zum zweiten Korridor und betritt den Umkleideraum. Auf der Station herrscht vollkommene Stille. Er weiß nicht, was ihn treibt, als er Mys Schrank öffnet und mit zittrigen Händen beginnt, in ihrer Sporttasche zu wühlen. Vorsichtig hebt er ein feuchtes T-Shirt und die hellgraue Jogginghose an und findet einen verschwitzten Slip. Er nimmt ihn heraus, führt ihn an sein Gesicht und atmet ihren Geruch ein. Plötzlich wird ihm bewusst, dass My ihn in diesem Moment auf dem Monitor sehen könnte, wenn sie zur Überwachungszentrale zurückgekehrt sein sollte.

41
    Als Anders Rönn nach Hause kommt, ist es still im Haus, und die Lampe in Agnes’ Zimmer ist ausgeschaltet. Er schließt die Tür hinter sich ab und geht in die Küche. Petra steht an der Spüle und trocknet den Aufsatz eines Standmixers ab.
    Sie trägt bequeme Freizeitkleidung: ein zu großes T-Shirt mit der Aufschrift »Chicago White Sox« und gelbe Leggings, die sie bis zu den Kniebeugen hochgezogen hat. Anders stellt sich hinter sie und legt die Arme um sie, riecht den Duft ihrer Haare und des neuen Deos. Sie dreht sich weg, aber seine Hände gleiten dennoch aufwärts und legen sich auf ihre schweren Brüste.
    »Wie geht es Agnes?«, fragt er und lässt sie los.
    »Sie hat im Kindergarten einen Freund gefunden«, antwortet Petra breit lächelnd. »Es ist ein Junge, der seit letzter Woche in ihrer Gruppe ist und sie offenbar liebt … ich weiß nicht, wie gegenseitig das ist, aber sie fand es immerhin ganz in Ordnung, dass er ihr Legosteine gegeben hat.«
    »Das klingt nach wahrer Liebe«, sagt er und setzt sich.
    »Bist du müde?«
    »Ich habe Lust auf ein Glas Wein – möchtest du auch eins?«, fragt er.
    »Ob ich möchte?«
    Sie sieht ihm in die Augen und lächelt so breit, wie sie es schon sehr lange nicht mehr getan hat.
    »Was soll denn das jetzt heißen?«, fragt er.
    »Spielt es denn überhaupt eine Rolle, was ich möchte?«, flüstert sie.
    Er schüttelt den Kopf, und sie sieht ihn mit leuchtenden Augen an. Sie verlassen die Küche und gehen leise ins Schlafzimmer. Anders schließt die Tür zum Flur ab und beobachtet, wie Petra die Spiegeltür des Kleiderschranks aufschiebt und eine Schublade herauszieht. Sie schiebt einen Stapel Unterwäsche zur Seite und zieht eine Plastiktüte heraus.
    »Da hast du die Sachen versteckt?«
    »Mach mich jetzt bitte nicht verlegen«, sagt sie.
    Er zieht die Tagesdecke weg, und Petra schüttelt die Sachen aus der Tüte, die sie gekauft hatte, nachdem sie Shades of Grey gelesen hatte. Er greift nach dem weichen Seil und fesselt ihre Hände, lässt das Seil zwischen den Sprossen des Kopfendes hindurchlaufen und zieht dann daran, so dass sie mit den Armen über dem Kopf nach hinten fällt. Er befestigt das Seil mit zwei Knoten an den Bettpfosten des Fußendes. Sie presst die Beine zusammen und windet sich, als er ihr Leggings und Slip herunterzieht.
    Er löst das Seil noch einmal, schlägt es um ihren linken Fußknöchel, führt es erneut um die unteren Bettpfosten und zu ihrem rechten Knöchel hoch.
    Vorsichtig zieht er an dem Seil, so dass ihre Beine langsam auseinandergleiten.
    Sie sieht ihn errötend an.
    Plötzlich zieht er fester und zwingt so ihre Schenkel extrem weit auseinander.
    »Vorsicht«, sagt sie schnell.
    »Du bist jetzt still«, sagt er streng und sieht, wie sie zufrieden in sich hineinlächelt.
    Er befestigt das Seil und zieht ihr das T-Shirt über das Gesicht, so dass sie ihn nicht mehr sehen kann. Ihre Brüste wippen, als sie versucht, den Stoff von ihrem Gesicht fortzubekommen.
    Sie kann sich unmöglich befreien – sie ist ihm vollkommen ausgeliefert, die Arme sind über ihrem Kopf gefesselt und die Beine so weit gespreizt, dass es in den Leisten schmerzen muss.
    Anders Rönn steht vor ihr und beobachtet, wie sie den Kopf schüttelt. Sein Herz schlägt schneller und härter. Langsam knöpft er seine Hose auf und sieht, dass ihr Geschlecht vor Feuchtigkeit glänzt.

42
    Joona betritt das Krankenzimmer und sieht einen älteren Mann am Bett des Jungen sitzen. Es dauert einige Sekunden, bis er begreift, dass es Reidar Frost ist. Es ist zwar viele Jahre her, seit sie sich das letzte Mal gesehen haben, aber der Mann ist

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