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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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Heizung niedriger.«
    »Nein, alles bestens.«
    Seine Fürsorge war eine andere Sache. In den vergangenen vierundzwanzig Stunden hatte er sie keinen Handgriff machen lassen, nicht einmal ins Bad durfte sie allein gehen.
Sie hatte ihn mit glühenden Wangen hinausschmeißen müssen, damit sie ohne Aufsicht pinkeln konnte. Er schien sich eigenmächtig zu ihrem Leibwächter ernannt zu haben. Und zu ihrem Kindermädchen. Und Chauffeur.
    Sie fuhren in ihre Tiefgarage, und Jack parkte den Honda auf einem Stellplatz in der Nähe der Tür. Fiona sah sich um.
    »Wo ist dein Pick-up?«
    »In der Werkstatt«, erwiderte er. »Er müsste bald fertig sein. Ein paar Reparaturen an der Karosserie.«
    Reparaturen an der Karosserie? Das war eins von den vielen Dingen, die sie noch genauer in Erfahrung bringen musste. Jack war sehr wortkarg gewesen, was die Ereignisse am vergangenen Samstagabend anging, und ihr war klar, dass sie bald offen und ehrlich darüber reden mussten.
    Wenigstens hatte ihr Santos bei ihrem Telefonat einen gewissen Überblick verschafft. Der Mann, der Natalie und Marissa umgebracht und Lucy überfallen hatte, befand sich hinter Gittern. Sein Name war Scott Schenck, und seine DNS stimmte mit den Proben überein, die man von den Leichen der Opfer genommen hatte. Bislang hüllte Schenck sich in Schweigen, aber sie warteten ab und gingen davon aus, dass er zu guter Letzt ein Geständnis ablegen würde und ihnen sagte, wo sie Veronica Morales fanden.
    Jack half Fiona beim Aussteigen. Sie erreichten problemlos ihre Wohnung, und er fasste ihren Ellbogen, als sie durch die Tür trat, als wäre sie eine gebrechliche alte Frau. Nachdem er ihr den Mantel abgenommen und aufgehängt hatte, trug er ihre Tasche zum Bett. Den Strauß Nelken legte er auf ihrer Kommode ab, neben einer Vase mit langstieligen gelben Rosen, die nur von ihm sein konnten. Fiona biss sich auf die Unterlippe und sah weg.
    Es war merkwürdig, wieder zu Hause zu sein. Der
schwache Geruch von Leinöl und Terpentin war wunderbar vertraut, aber sonst kam ihr alles irgendwie anders vor. Ihr Blick blieb bei der Lederjacke an dem Haken neben der Tür hängen. Auf dem Fußboden stand ordentlich aufgereiht ein Paar Cowboystiefel.
    Fiona ging zur Couch und setzte sich. Sie fühlte sich etwas wacklig auf den Beinen und fragte sich, ob das an dem Vicodin lag. Sie streckte sich aus und legte den Kopf auf die Lehne.
    »Alles in Ordnung?« Jack blickte mit gerunzelter Stirn auf sie herunter.
    »Nur müde.«
    »Willst du eine Tablette?«
    »Nein«, sagte sie seufzend. »Ich muss nur einen Moment die Augen zumachen.«
    Das tat sie auch, und als sie sie wieder öffnete, fiel ihr Blick auf ihren Wecker. Sieben Uhr einundfünfzig. Irgendwie war sie in ihrem Bett unter der Decke gelandet. Sie sah zum Fenster. Draußen war es hell.
    Es war sieben Uhr einundfünfzig morgens. Sie setzte sich mit einem Ruck auf und meinte im nächsten Moment, ihr Kopf würde explodieren. Ein paar Sekunden lang blieb sie reglos sitzen, bis der Schmerz nachließ.
    Sie hatte fünfzehn Stunden geschlafen. Sie blickte an sich hinunter und stellte fest, dass sie zwischendurch einmal wach genug gewesen sein musste, um ein Nachthemd anzuziehen und ins Bett zu gehen. Ihre Erinnerung war verschwommen. Sie beschloss, das restliche Vicodin nachher in den Müll zu werfen.
    Sie hörte im Bad Wasser laufen und schwang vorsichtig die Beine aus dem Bett. Angelockt von dem Geruch von Rasierschaum machte sie sich auf den Weg zum Bad, wo sie
einen wunderbaren halbnackten Mann vorfand. Er beugte sich zum Spiegel und zog mit geübten Bewegungen einen Rasierer über seine Wangen.
    »Guten Morgen, mein Schatz.« Er zwinkerte ihr im Spiegel zu.
    »Ich kann es nicht fassen, dass ich so lange geschlafen habe.« Sie sah in den Spiegel und zuckte zurück – sie sah wirklich schlimm aus. Auf der linken Seite der Stirn hatte sie einen dunkelroten Bluterguss mit grünlichen Rändern. Und was ihre Haare anging, war Courtneys Beschreibung ausgesprochen euphemistisch gewesen. Mit den Stichen sah sie aus wie Frankensteins Monster. Courtney hatte gemeint, mit einem guten Haarschnitt ließe sich das hinkriegen, aber Fiona fand, dass hier nur eine Perücke helfen konnte.
    Sie zog verlegen ihre Haare über die Wunde und begegnete im Spiegel Jacks Blick. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich auf den frischen weißen Verband an seiner Schulter. Er war schmaler als der gestern, aber sie ertrug den Anblick trotzdem nicht. Fleischwunde . Was

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