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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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Carlos an. »Ich versuche, in dem Moment zu schießen. Warte auf mein Zeichen.«
    Jack stützte seine Arme auf der Motorhaube ab und wartete. Er musste hundertprozentig sicher sein. Wenn er das Ziel verwechselte … Schweiß lief über sein Gesicht, er holte tief Luft und nickte.
    Die Scheinwerfer flammten auf, und in dem Autowrack regte sich etwas. Jack krümmte den Finger um den Abzug, aber er war sich nicht sicher.
    Peng!
    Er fuhr zurück, als hätte er sich verbrannt. »Verdammte Scheiße!« Er rutschte nach unten, lehnte sich gegen den Radkasten und presste die Hand an die Schulter.
    »Bist du getroffen?«
    »Das Schwein hat mich gestreift.« Jack schloss für einen Moment die Augen.
    »Bist du sicher, dass es nur ein Streifschuss ist?«
    Nein. »Ja, ich bin sicher.«
    »Scheiße, es blutet wie verrückt.«
    »Vergiss es.« Verdammt, wie hatte das passieren können? Er hatte gedacht, er wäre im Vorteil. Er sah Carlos an. »Wir müssen uns was anderes überlegen. Wie wär’s …«
    »Runter!«
    Carlos riss ihn nach unten, und rings um sie hallten Schüsse wider. Jack schwenkte seine Pistole herum, aber der Schütze lag bereits ausgestreckt vor dem Pick-up auf dem Boden.
    »Du hast ihn erwischt!«

    »Hast du das gesehen?«, rief Carlos fassungslos. »Ein AK-47! Der wollte Schweizer Käse aus uns machen!«
    »Ich glaube, er lebt noch.« Jack richtete seine Waffe auf den Schützen und näherte sich ihm vorsichtig. Tatsächlich bewegte der Mann den Arm, als wollte er nach etwas greifen.
    Blitzschnell hatte Carlos ihn auf den Bauch gedreht und ihm Handschellen angelegt. Aus dem rechten Bein des Mannes quoll Blut.
    Jack sprang über ihn hinweg und rannte zu dem Geländewagen.
    Er war leer bis auf einen rasenden Rottweiler. Er war mit seiner Leine am Türgriff festgebunden, wahrscheinlich, damit er bei dem Angriff nicht dazwischenfunken konnte.
    »Fiona!« Jack rannte vor das Autowrack und sah sich panisch um. Die Scheinwerfer beleuchteten eine surreal anmutende weiße Landschaft aus Gestrüpp, Felsen und Zaunpfählen, aber keine Fiona. Wo konnte sie bloß sein? Sie musste unmittelbar nach dem Aufprall geflohen sein.
    Bevor geschossen wurde.
    »Fiona!« Verzweifelt drehte er sich im Kreis. Vielleicht versteckte sie sich. Vielleicht war sie in die andere Richtung gelaufen.
    Und dann entdeckte er sie. Eine dunkle Erhebung im Straßengraben.
    Er rannte zu ihr und fiel auf die Knie. Sie lag zwischen Blättern und Erde auf der Seite. »Fiona? O mein Gott.« Ihre Augenlider flatterten, schlossen sich wieder. Er drehte sich zu Carlos um. »Wir brauchen einen Krankenwagen!«
    Vorsichtig rollte er sie auf den Rücken. Ihre Haare fühlten sich feucht und klebrig an. »Fiona? Kannst du mich hören?
« Er strich ihr mit den Händen übers Gesicht, über den Kopf, den Hals, versuchte herauszufinden, woher das viele Blut kam. Es schien aus einer Wunde neben ihrem Ohr zu dringen. »Liebling, bleib bei mir.«
    Jack riss sich das blutverschmierte Hemd vom Leib und knüllte es zusammen. Er drückte es an ihren Kopf, während ein Strom unzusammenhängender Worte aus seinem Mund quoll. Er wusste nicht, was er sagte, nur dass er ihr gut zuredete, in der Hoffnung, dass sie ihn hörte.
    »Fiona, halt durch.«
    Sie öffnete die Augen, und Jacks Herz setzte einen Schlag aus. Sie murmelte etwas.
    »Was?« Er beugte sich über sie.
    »Ich … habe Angst.«
    »Es ist alles gut. Der Krankenwagen ist schon unterwegs.« In der Ferne war Sirenengeheul zu vernehmen, aber es schien keinen Meter näher zu kommen.
    Ihre schönen vollen Lippen waren grau. Ihre Augen waren vor Entsetzen weit aufgerissen.
    »Bleib bei mir.« Er nahm ihre Hand und drückte sie flach an seine Brust. »Der Krankenwagen ist unterwegs, hörst du? Halt durch.«

KAPITEL 23
    Shelby Sherwood hatte Hunger.
    Und zwar nicht dieses schwache Grummeln im Bauch, das man hatte, wenn man ohne Essen ins Bett ging. Dieser
Hunger war wild, wie ein Tier, das mit Zähnen und Krallen in ihrem Inneren wütete.
    Sie ging noch zwei Schritte und sank neben einem geborstenen Baumstamm auf den Boden. Ihr war schwindlig. Sie legte den Kopf in den Nacken, sah hinauf zu den Tannen, die so hoch wie Wolkenkratzer waren, und wünschte sich etwas zu essen.
    Eine Pizza mit extra viel Käse von Dino. Sie würde sie direkt aus der Schachtel essen und Colter kein einziges Stück abgeben.
    Na gut, eins vielleicht.
    Erneut zog sich ihr Magen schmerzhaft zusammen, und das, was sie seit Tagen und Nächten und

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