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Star Wars™ Darth Plagueis

Star Wars™ Darth Plagueis

Titel: Star Wars™ Darth Plagueis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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Prolog
    Ein Beben erschütterte den Planeten. Aus Tod geboren, kam es einer mächtigen Woge gleich über das Gestirn, die sich nicht nur tief in den Kern der Welt bohrte, sondern auch von ihrer lieblichen Atmosphäre ausstrahlte, um die Sterne selbst erzittern zu lassen. Im Epizentrum des Bebens stand Sidious, eine elegante Hand auf dem polierten Sims eines riesigen Fensters ruhend, er selbst ein Gefäß, das mit einem Mal bis zum Bersten voll war. Die Macht war so stark in ihm, dass er fürchtete, womöglich darin zu verschwinden, um niemals wieder zurückzukehren. Gleichwohl stellte der Augenblick nicht so sehr ein Ende, sondern vielmehr einen wahrhaftigen, lange überfälligen Anfang dar. Es war weniger eine Transformation als eine Steigerung des bereits Bestehenden – eine grundlegende Veränderung.
    Ein Wirrwarr von Stimmen, nah und fern, aktuell und Äonen alt, überflutete seine Gedanken. Lobpreisend erhoben verkündeten die Stimmen seine Herrschaft und bejubelten den Anbeginn einer neuen Ordnung. Mit gelben Augen blickte Sidious zum Nachthimmel empor und sah, wie die bebenden Sterne aufloderten, und in den Untiefen seines Selbst spürte er, wie die Kraft der Dunklen Seite ihn salbte.
    Langsam, beinahe widerstrebend, kehrte er in seinen Körper zurück, den Blick auf die manikürten Hände gerichtet. Als er sich wieder in der Gegenwart befand, bemerkte er seinen rasch gehenden Atem, während der Raum hinter ihm sein Bestes tat, den Eindruck zu vermitteln, alles sei wie gehabt. Luftreiniger brummten – kostbare Wandteppiche wogten in der so heraufbeschworenen Brise. Teure Teppiche versiegelten ihre Fasern, damit sich verschüttete Flüssigkeiten nicht ausbreiten konnten. Der Droide wuselte in offenkundiger Verwirrung umher. Sidious drehte sich einmal um sich selbst, um die Unordnung in Augenschein zu nehmen: antike Möbel – umgeworfen; gerahmte Gemälde – schief an den Wänden hängend. Als wäre ein Wirbelsturm durch den Raum gefegt. Auf dem Boden lag, mit dem Gesicht nach unten, eine Statue von Yanjon, einem der vier gesetzgebenden Weisen von Dwartii – ein Kunstwerk, das Sidious insgeheim innig begehrt hatte.
    Und auch Plagueis lag dort hingestreckt: seine schlanken Gliedmaßen von sich gereckt und den länglichen Kopf zur Seite gedreht. Er hatte sich herausgeputzt wie für einen festlichen Abend in der Stadt. Nun war er tot … oder etwa nicht?
    Unsicherheit durchfuhr Sidious, und der Zorn kehrte in seine Augen zurück. War dieses Zittern sein eigenes Werk oder eine Vorwarnung? War es möglich, dass der hinterlistige Muun ihn getäuscht hatte? Hatte Plagueis den Schlüssel zur Unsterblichkeit gefunden und am Ende doch überlebt? Ganz gleich, dass das für jemand so Weisen ein kleinlicher Schachzug gewesen wäre – für jemanden, der behauptete, den Großen Plan über alles andere zu stellen. Hatte sich Plagueis in einem selbst gewobenen Netz aus Neid und Habgier verfangen? War er zu einem Opfer seiner ureigenen Machenschaften geworden, in seine eigene Grube gefallen?
    Wäre Sidious nicht so um seine eigene Sicherheit besorgt gewesen, hätte er Plagueis vielleicht bedauert.
    Als er sich dem Leichnam seines einstigen Meisters vorsichtig näherte, nutzte er die Macht, um den betagten Muun auf den Rücken zu drehen. Aus diesem Blickwinkel sah Plagueis beinahe genauso aus wie damals, als Sidious ihm zum ersten Mal begegnet war, Jahrzehnte zuvor: ebenmäßiger, haarloser Schädel; eine krumme Nase, deren Sattel wie von einem Schockballtreffer abgeflacht wirkte und deren scharf zulaufende Spitze fast gegen die Oberlippe drückte; ein weit vorstehender Unterkiefer; tief eingesunkene Augen, die noch immer vor Gefährlichkeit überquollen – eine physische Eigenschaft, auf die man bei einem Muun nur selten traf. Andererseits war Plagueis weder ein gewöhnlicher Muun noch ein gewöhnliches Wesen gewesen, ganz gleich welcher Spezies.
    Sidious sah sich vor und streckte weiterhin seine Machtsinne aus. Bei näherer Betrachtung stellte er fest, dass sich Plagueis’ bereits zyanotisches Fleisch glättete, seine Gesichtszüge entspannten sich.
    Sidious war sich des Surrens der Luftreiniger und der Geräusche der Außenwelt, die in die luxuriöse Suite drangen, vage bewusst, während er seine Totenwache fortsetzte. Dann richtete er sich erleichtert zu voller Größe auf und stieß den Atem aus. Dies war keine Sith-List. Dies war kein Fall von vorgetäuschtem Tod, vielmehr hielt selbiger Plagueis fest in seiner

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