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Der Schachspieler

Der Schachspieler

Titel: Der Schachspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey B. Burton
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ihr zurückverfolgt werden konnte.
    Cady schüttelte den Kopf. »Warum?«
    »In dieser kranken Welt muss man sehen, wo man bleibt.« Schommers Blick schweifte kurz zu den Hartzells und zu Ciolino, der auf der anderen Seite des Hubschraubers lag und den Hals reckte, um besser sehen zu können, was da vor sich ging.
    »Unsere Leute werden jeden Moment hier sein.«
    »Mach schon, Beth!«, rief ihr Ciolino zu. »Puste dem Schwanzlutscher den Kopf weg und hol mich aus dieser verdammten Zwangsjacke!«
    »Die Stewardess arbeitet für Moretti«, sagte Cady, ohne den Blick von Schommer zu wenden.
    »Moretti steckt mit drin?«
    »Das ist doch Bullshit!«, schrie Ciolino zurück. »Erschieß den Scheißkerl endlich!«
    »Wenn die Stewardess Ihre Reise bucht, dann können Sie sich das Retourticket sparen.«
    Als hätte jemand einen Schalter betätigt, ließ Ciolino den Kopf sinken und verfiel in tiefes Schweigen. Seine privaten Dämonen hatten ihn eingeholt. Genau darauf hatte Cady gehofft.
    »Moretti überwacht ihn und seine Leute, seit sie in New York angekommen sind.«
    »Das ist nicht gut.« Agent Schommer war offenbar eine Meisterin des Understatements.
    »Das ist noch nicht alles. Wir wissen schon länger, dass wir einen Maulwurf haben. Jund hat seit einer Woche keine Informationen mehr weitergegeben. Wir wissen von Fiorella und Hartzell.«
    In diesem Augenblick traute Cady seinen Augen nicht – oder vielmehr dem einen Auge, das nicht zugeschwollen war. Westlow trat einige Meter hinter Schommer aus der Dunkelheit hervor. Dass er aussah wie nach einem Trip durch die Hölle, musste wohl bedeuten, dass der groß gewachsene Killer außer Gefecht war. In diesem Moment war Cady froh, dass sein Gesicht so malträtiert war: Es half ihm, sein Staunen vor Schommer zu verbergen. Und er betete, dass sich auch die Hartzells nichts anmerken ließen.
    »Gehen Sie, solange noch Zeit ist«, redete ihr Cady zu, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, während Westlow von hinten auf sie zuschlich. »Mit Ihrem Ausweis kommen Sie ohne Probleme hier raus.«
    Westlow war nur noch fünf Meter hinter der Agentin aus Chicago. Noch drei.
    »Sie würden jemanden anrufen.«
    »Nehmen Sie mein Handy.« Cady zeigte auf seine Jackentasche. »Nehmen Sie unsere Handys mit und verriegeln Sie die Tür. »Sie hätten einen Riesenvorsprung.«
    Seine langen Berufsjahre hatten Cady einiges über Menschen und ihre Motivation gelehrt. Es fiel ihm nicht schwer, Agent Schommers Blick zu deuten. Er schien zu sagen: Tote können nicht reden. Vier Schüsse aus der Waffe, die man nicht zu ihr zurückverfolgen konnte. Sicherheitshalber noch ein oder zwei Kugeln in den Hinterkopf, damit etwaige medizinische Wunder auszuschließen waren. Danach Fingerabdrücke abwischen und die Waffe in den Hubschrauber legen oder einfach vom Dach werfen. Und schließlich Agent Preston irgendeine Geschichte erzählen. Bis Liz oder Jund Verdacht schöpften, würde man sie nicht mehr auf Schmauchspuren untersuchen können, und sie hätte sich mit Anwälten abgesichert.
    Westlow war nur noch zwei Meter hinter ihr.
    »Tun Sie’s nicht, Beth«, redete ihr Cady zu, um Zeit zu gewinnen. »Wenn Sie zu Fiorella zurückgehen, haben Sie die Lebenserwartung einer Stubenfliege.«
    Westlows grimmig-entschlossener Gesichtsausdruck sagte Cady, dass der Mann zum gleichen Schluss gelangt war wie er selbst: dass Agent Schommer sich gerade dazu durchrang, die Drecksarbeit hinter sich zu bringen. Westlow trat schwer mit einem Fuß auf, um sie abzulenken. Als Schommer herumwirbelte, schlug er zu: ein mächtiger linker Haken gegen ihr Kinn. Ein Schuss löste sich, als Westlows Faust ihr Ziel traf, und beide kippten rücklings um wie Kegel.
    Cady kickte die Pistole – es war eine Jennings J-22 – ins Treppenhaus hinunter. Im Gegensatz zu dem kahlköpfigen Monster hatte Schommer tatsächlich ein Glaskinn. Nach dem Kinnhaken und dem Aufprall mit dem Hinterkopf auf dem Beton blieb sie bewusstlos liegen.
    »Wenn sie sich rührt, verpassen Sie ihr einen Tritt gegen den Kopf«, schrie Cady Hartzell zu, als er zu Westlow lief.
    »Was?«
    »Wenn sie zu sich kommt, erschießt sie Ihre Tochter.«
    Mehr brauchte er nicht zu sagen: Hartzell eilte zu der bewusstlosen Agentin und stand bei ihr wie ein Kicker beim Football, der auf seinen Einsatz wartete.
    Cady kniete sich zu Westlow.
    »Jetzt können Sie … mich verhaften.«
    »Nicht sprechen, Jake.«
    Das Blut strömte aus der Schusswunde in der Brust. Cady

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