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Der Schachspieler

Der Schachspieler

Titel: Der Schachspieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey B. Burton
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gehören.«
    »Okay, Andrew, wann müssen wir aufbrechen?«
    »Ich fürchte spätestens bis Ende des Monats. Drake und Lucy Hartzell werden nach London fliegen und dort einige Unterlagen und Schlüssel aus einem Bankschließfach holen. Anschließend fahren Vater und Tochter Pierson mit dem Eurostar nach Paris, und von dort in die Toskana.«
    »Schade, dass es so bald sein muss.«
    »Ja, wirklich schade, dass wir’s nicht noch ein paar Monate aufschieben können. Aber leider werde ich das Spiel nicht mehr lange fortsetzen können.«
    »Warum, Papa?«
    »So wie alle anderen leichtgläubigen Narren hat auch Drake Hartzell nicht damit gerechnet, wie plötzlich die Märkte einbrechen, wie tief die Aktienkurse abstürzen und wie eifrig die Politiker alte Fehler wiederholen würden. Mit anderen Worten, dein lieber alter Dad wurde kalt erwischt. Immerhin hat Drake Hartzell im Laufe der Jahre zahlreiche Immobilien erworben, außerdem ein Bentley-Autohaus und ein paar andere nette Kleinigkeiten. Sobald Hartzell verschwunden ist, wird sich das Fenster schließen und die Behörden werden auf die Immobilien zugreifen. Verdammt schade um das Anwesen in St. Leonards – ich hab mich dort immer wohl gefühlt – und auch um das Häuschen in Marokko. Wirklich schade.« Hartzell sah seine Tochter an. »Aber wir wollen jetzt nicht gierig sein, stimmt’s, Slim?«
    Lucy nahm einen Schluck Earl Grey und stellte die Tasse auf den Tisch. »Was genau wäre notwendig, Papa, damit du noch genug Zeit hast, um die restlichen Immobilien zu verkaufen?«
    »Du hast nicht zufällig fünfzig Millionen auf deiner Kommode liegen, oder?«
    Lucy schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Was ich bräuchte, wäre eine Schar neuer Investoren.«
    »Was ist mit Paul Crenna?«
    Hartzell schaute sie einen Moment lang verständnislos an. Wenn Lucy von ihren männlichen Bekannten erzählte, verwendete sie meist die Spitznamen, die sie ihnen zugewiesen hatte. »Ist das Metro oder Hermes?«
    »Paul Crenna ist Metro, Papa, jedes Haar auf dem Kopf liegt genau an seinem Platz. Gestylt wie direkt aus der GQ . Er verbringt mehr Zeit vor dem Spiegel als ich.«
    »Dann lassen wir Paul lieber sein Essensgeld.«
    »Ich mein’s ernst, Papa«, beharrte Lucy etwas gereizt. »Du brauchst Zeit, um noch ein bisschen zu zaubern, und ich will Mom noch einmal besuchen, bevor wir gehen.«
    »Fünfzig Millionen sind kein Pappenstiel, Slim. Das willst du keinem Freund antun.«
    »Paul ist kein richtiger Freund. Er ist ein Angeber und Langweiler.«
    Hartzell staunte über die Wendung, die das Gespräch genommen hatte. »Wenn das so ist, dann erzähl mir bitte mehr über den jungen Master Crenna.«
    »Ich habe Paul letzten Herbst auf einer Party bei Caitlin kennengelernt. Sie kennt ihn von der New York University. Seine Familie ist steinreich: Er holt mich jedes Mal mit einem anderen Cabrio ab. Und du kannst dich geschmeichelt fühlen, Papa: Dein Ruf reicht bis nach Chicago. Pauls Vater hat viel von dir gehört, vielleicht seid ihr euch sogar auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung begegnet.«
    Hartzell dachte an die Events, die er in den vergangenen Jahren in der Windy City veranstaltet hatte. »Der Name Crenna sagt mir nichts.«
    »Paul findet es schade, dass es keine geschäftlichen Kontakte zwischen dir und der Investmentgesellschaft seines Vaters gibt.«
    »Was studiert Metro an der NYU?«
    »Betriebswirtschaft. Ich glaube, er soll einmal das Familienimperium übernehmen.«
    »Was macht Master Crennas Vater genau?«
    »Sein Dad vermietet Häuser in verschiedenen Städten im Mittleren Westen, Lagerhallen und solche Sachen. Klingt ziemlich langweilig.«
    Hartzell jonglierte Zahlen im Kopf. Wenn er damit Zeit gewann und mit frischem Geld ein paar ältere Kunden zufriedenstellte, konnte er einen großen Teil seines Besitzes verkaufen, und er und Lucy würden über einen schier unerschöpflichen Goldtopf am Ende des Regenbogens verfügen.
    »Wie schnell kannst du ein Treffen arrangieren?«

20
    L eigh Irwin, der Polizeichef von Grand Rapids, rührte lustlos in seinem Salat, als wäre es eine Suppe, und beäugte missmutig Cadys Cheeseburger mit Zwiebelringen. »Das ist einfach ungerecht. Meine Frau und ich essen genau das Gleiche, doch ihre Cholesterinwerte sind immer tipptopp und sie darf weiter ihre Pizza futtern. Mir raten sie danach immer, mich entweder gesünder zu ernähren oder eine Grabparzelle zu kaufen.«
    Cady war mit einer Kurzstreckenmaschine von Minneapolis hergeflogen und mit

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