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Der Schatten erhebt sich

Der Schatten erhebt sich

Titel: Der Schatten erhebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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aussehen. Egeanins Erleichterung beim ersten Blick auf diese Kleider war offensichtlich gewesen und genauso verwunderlich wie ihre Anwesenheit auf dem Karren. Elayne hatte sich das zunächst gar nicht vorstellen können.
    Es hatte schon einige Diskussionen gegeben - so hatten es die Männer zumindest genannt -, als sie in der Kammer der Fallenden Blüten zusammensaßen, aber sie und Nynaeve hatten die meisten ihrer närrischen Einwände entkräftet und den Rest einfach beiseite geschoben. Sie beide mußten in den Panarchenpalast hinein und zwar so bald wie möglich. Domon hatte noch einen Einwand geäußert, der nicht so dumm war wie die anderen.
    »Ihr nicht können gehen in Palast allein«, hatte der bärtige Schmuggler geknurrt, während er auf seine Fäuste herabsah, die auf der Tischfläche lagen. »Ihr sagen, Ihr nicht werdet verwenden Macht, um nicht zu warnen diese Schwarzen Aes Sedai.« Keine von ihnen hatte es für notwendig gehalten, den anderen gegenüber eine der Verlorenen zu erwähnen. »Dann Ihr brauchen Muskeln, um Knüppel zu schwingen, wenn die Notwendigkeit kommen, und Augen, um nach hinten zu blicken, auch nicht schlecht wären. Mich dort die Diener kennen. Ich auch altem Panarchen Geschenke bringen. Ich werden gehen mit Euch.« Und kopfschüttelnd hatte er noch gegrollt: »Ihr mich schon dazu bringen, meinen Kopf legen auf Richtblock, weil ich Euch verlassen haben in Falme. Glück stich mich, wenn es nicht so sein! Na ja, es sein nun einmal notwendig und Ihr können nicht widersprechen diesmal! Ich gehen hinein mit Euch.« »Ihr seid ein Narr, Illianer!« sagte Juilin voller Verachtung, bevor sie oder Nynaeve auch nur den Mund öffnen konnten. »Glaubt Ihr etwa, die Taraboner werden Euch gestatten, im Palast umherzulaufen, wie es Euch paßt? Einen schäbigen Schmuggler aus Illian? Ich weiß, wie sich die Diener verhalten und wie ich den Kopf einziehen muß und den hohlköpfigen Adligen vormachen... « Er räusperte sich schnell und fuhr fort, ohne Nynaeve - und sie! - anzusehen: »Ich sollte derjenige sein, der mitkommt.« Thom lachte die beiden anderen Männer aus. »Glaubt Ihr, einer von Euch könnte sich als Taraboner einschleichen? Ich kann es - der wird mir dabei behilflich sein.« Er strich über seinen langen Schnurrbart. »Außerdem kann man nicht mit Knüppel oder Bauernspieß im Panarchenpalast herumlaufen! Da braucht man schon eine... etwas subtilere... Art der Selbstverteidigung.« Er streckte eine Hand aus, und plötzlich lag ein Messer darin, wirbelte um seine Finger und verschwand genauso schnell, wie es aufgetaucht war - in seinem Ärmel, wie Elayne glaubte.
    »Ihr wißt alle genau, was Ihr zu tun habt«, fuhr Nynaeve die Männer an. »Und das könnt ihr nicht, wenn ihr über uns wacht wie über ein paar Gänse, die für den Markt bestimmt sind!« Sie atmete tief durch und fuhr dann in milderem Ton fort: »Wenn es eine Möglichkeit gäbe, einen von Euch mitzunehmen, dann wäre ich allein schon für ein weiteres Augenpaar dankbar, aber es geht nicht. Es scheint, wir müssen allein gehen, und damit hat sich's.« » Ich kann Euch begleiten«, verkündete Egeanin plötzlich von ihrem ihr von Nynaeve zugewiesenen Platz in einer Ecke des Raums her. Alle wandten sich zu ihr um, und sie blickte etwas unsicher zurück. »Diese Frauen sind Schattenfreunde. Man muß sie zur Rechenschaft ziehen.« Elayne war einfach nur überrascht von dem Angebot, aber Nynaeve, deren Mundwinkel sich weiß verfärbten, schien bereit, die Frau zu verprügeln für ihre Frechheit. »Glaubt Ihr, wir könnten Euch trauen, Seanchan?« fragte sie kalt. »Bevor wir gehen, werden wir Euch in einen Lagerraum einsperren, aus dem Ihr nicht entkommen könnt, wieviel Ihr jetzt auch reden mögt... « »Ich schwöre bei meiner Hoffnung auf einen höheren Namen«, unterbrach Egeanin ihren Redeschwall, wobei sie ihre Hände, eine auf die andere, über ihr Herz legte, »daß ich Euch auf keine Weise verraten werde, daß ich Euch gehorchen und Eure Rücken decken werde, bis Ihr wieder sicher aus dem Panarchenpalast heraus seid.« Dann verbeugte sie sich dreimal tief und formell. Elayne hatte keine Ahnung was dieses ›Hoffnung auf einen höheren Namen‹ bedeuten sollte, aber für die Seanchanfrau schien es durchaus bindend zu sein.
    »Sie können genau die Richtige sein«, sagte Domon bedächtig und unter Zögern. Er musterte Egeanin und schüttelte den Kopf. »Glück stich mich, wenn es mehr als zwei oder drei meiner Männer

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