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Der Schattenprinz

Der Schattenprinz

Titel: Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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Aktionen des Tages. Nachdem sie vom ersten Bergring zurückgedrängt worden waren, hatte sich die Skoda-Armee in sieben Teile aufgespalten, die sich ins Hochland zurückzogen und die vorrückenden Truppen aus dem Hinterhalt überfielen, wenn sie ins Gelände ausschwärmten. Diese plötzlichen Überfälle waren eine Plage für Ceskas Armeen und verlangsamten ihr Vordringen, wobei die Verluste auf Seiten der Skoda-Truppen erstaunlich gering blieben - mit Ausnahme von Parsals Trupp, von dem nicht ein Mann überlebt hatte.
    »Sie bewegen sich schneller als wir dachten«, sagte Katan. »Und sie haben Verstärkung aus Del-noch bekommen.«
    »Ich würde sagen, es sind insgesamt fünfzigtausend«, sagte Thorn. »Wir können die Stellung nicht halten - mit Ausnahme von Tarsk und Ma-gadon.«
    »Wir werden den Feind auch weiterhin treffen«, sagte Ananais. »Wie lange kannst du die Macht dieser verdammten Templer noch in Schach halten, Katan?«
    »Ich glaube, sie finden jetzt schon Wege, um durchzudringen.«
    »Sobald sie es schaffen, werden unsere Überfälle zu Selbstmordkommandos.«
    »Ich weiß, Schwarzmaske. Aber hier haben wir es nicht mit einer exakten Wissenschaft zu tun. Der Kampf in der Leere tobt unvermindert weiter, doch wir werden langsam zurückgedrängt.«
    »Tut euer bestes, mein Junge«, sagte Ananais. »Also schön - wir greifen noch einen Tag an. Dann ziehen wir sämtliche Männer hinter die Mauern zurück.«
    »Hast du allmählich auch das Gefühl, daß wir einem Wirbelsturm ins Auge spucken?« fragte Thorn.
    Ananais grinste. »Vielleicht, aber noch haben wir nicht verloren! Katan, ist es sicher, wenn wir reiten?«
    Der Priester schloß die Augen, und die Männer warteten ein paar Minuten. Dann zuckte Katan plötzlich zusammen, und er riß die Augen auf.
    »Nach Norden«, sagte er. »Wir müssen sofort los!«
    Der Priester sprang auf, stürzte beinahe, fing sich wieder und lief zu seinem Pferd. Ananais folgte ihm.
    »Thorn!« rief er. »Bring deine Männer zurück zu den anderen. Die übrigen folgen mir!«
    Katan ritt ihnen in halsbrecherischem Galopp nach Norden voran, gefolgt von Ananais mit zwanzig Kriegern. Es war kurz vor Sonnenaufgang, und die Bergspitzen rechts von ihnen waren in tiefes Rot getaucht.
    Der Priester gab seinem Pferd die Peitsche, und Ananais, der dicht hinter ihm war, schrie: »Du bringst es noch um, du Narr!« Doch Katan beachtete ihn nicht. Tief über den Hals des Tieres gebeugt, jagte er dahin. Vor ihnen war eine Felsnase; Katan zerrte an den Zügeln, sprang aus dem Sattel und rannte auf eine schmale Felsspalte zu.
    Ananais zog sein Schwert und folgte ihm.
    In der Spalte lagen zwei tote Bastarde, aus deren Kehlen schwarzgefiederte Pfeile ragten. Ananais stürmte weiter. Noch ein totes Ungeheuer, ins Herz getroffen. Er kam um eine Biegung und hörte das bestialische Grollen und das Klirren von Stahl auf Stahl. Er sprang über drei weitere tote Bastarde und bog mit erhobenem Schwert um die nächste Ecke. Zwei tote Bastarde lagen vor ihm. Ein drittes Untier attackierte Katan, und zwei weitere waren in einen wilden Kampf mit jemandem verwickelt, den Ana-nais nicht sehen konnte.
    »Zu mir, Drachen!« brüllte Ananais. Einer der beiden Bastarde wandte sich ihm zu, doch er wehrte einen wütenden Hieb ab und stieß dem Ungeheuer sein Schwert tief in den Bauch. Die Bestie holte mit den Krallen aus, und Ananais sprang zurück, als seine Männer, wild um sich schlagend, hinzukamen. Das Biest ging unter einem Schauer von Hieben zu Boden. Katan erledigte seinen Gegner mit spielerischer Leichtigkeit und stürmte dann weiter, um dem Krieger beizustehen. Aber das war nicht mehr nötig. Pagan hämmerte dem Ungeheuer seine Axt in den Nacken; dann sank er zu Boden.
    Ananais lief zu ihm und sah, daß sein Körper von Wunden übersät war. Die Brust war aufgerissen; das Fleisch hing in blutigen Fetzen von den Knochen. Der linke Arm war fast abgerissen, sein Gesicht zerfetzt.
    Der schwarze Mann atmete stoßweise, doch seine Augen strahlten, und er versuchte, zu lächeln, als Ananais seinen Kopf in seinem Schoß barg.
    »Da oben sind Kinder«, flüsterte Pagan.
    »Wir holen sie. Bleib still liegen.«
    »Wozu, mein Freund?«
    »Bleib still liegen.«
    »Wie viele habe ich erledigt?«
    »Neun.«
    »Das ist gut. Ich bin froh, daß ihr gekommen seid - die beiden letzten wären … schwierig gewesen.«
    Katan kniete neben Pagan nieder und legte seine
    Hand auf dessen blutigen Kopf. Alle Schmerzen fielen von dem

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