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Der Schattenprinz

Der Schattenprinz

Titel: Der Schattenprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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vierzig Kriegern. Er sprang aus dem Sattel. »Ist sie tot?«
    »Nein, sie schläft. Was gibt es Neues?«
    »Die Hunde wollten nichts sagen. Ich habe alle bis auf einen getötet, und der wird gerade verhört.«
    »Gut. Und Subodai?«
    »Er hat Glück gehabt. Die Wunden werden rasch heilen.«
    »Dann ist alles gut«, sagte Tenaka. »Jetzt hilf mir, meine Frau nach Hause zu bringen.«
    »Alles ist gut?« wiederholte Ingis. »Da läuft ein Verräter frei herum, den wir finden müssen.«
    »Er hat versagt, Ingis. Morgen früh ist er tot.«
    »Wie kannst du da so sicher sein?«
    »Warte ab, du wirst es sehen.«
    Tenaka wartete, bis Renya sicher in seinem Zelt untergebracht war, ehe er Ingis dorthin begleitete, wo der Attentäter verhört wurde. Sie hatten den Mann an einen Baum gebunden und ihm nacheinander jeden einzelnen Finger gebrochen. Tenaka trat hinzu und gebot den Folterern Einhalt.
    »Dein Auftraggeber ist tot«, sagte er. »Deine Qualen sind also nicht mehr nötig. Wie möchtest du sterben?«
    »Ist mir egal.«
    »Hast du Familie?«
    »Sie wissen nichts davon«, sagte der Mann. In seinen Augen glomm Angst auf.
    »Sieh mich an, Mann, und glaube mir. Ich werde deiner Familie nichts zuleide tun. Dein Auftraggeber ist tot, und du bist gescheitert. Das ist Strafe genug. Ich will nur eins wissen: warum?«
    »Ich bin zum Gehorsam verpflichtet«, sagte der Mann.
    »Du warst mir verpflichtet.«
    »Nein. Nur meinem Kriegsherrn - er war dir verpflichtet, aber ich habe keinen Schwur gebrochen. Wie ist er gestorben?«
    Tenaka zuckte die Achseln. »Möchtest du gern die Leiche sehen?«
    »Ich möchte gern an seiner Seite sterben«, antwortete der Mann. »Ich werde ihm in den Tod folgen, denn er war gut zu mir.«
    »Schön.« Tenaka schnitt seine Fesseln los. »Mußt du getragen werden?«
    »Ich kann laufen, verdammt«, fauchte der Mann. Von Tenaka, Ingis und den vierzig Kriegern gefolgt, ging er durch das Lager voran, bis er zum Zelt von Murapi kam, vor dem zwei Mann Wache standen.
    »Ich bin gekommen, den Leichnam zu sehen«, sagte er. Die Wachen blickten ihn verblüfft an - und dann traf den Mann die Erkenntnis wie ein Schlag.
    Er wirbelte zu Tenaka herum. »Was hast du mir angetan?« rief er.
    Die Zeltklappe ging auf, und Murapi stand vor ihnen. Er war mittleren Alters und kräftig gebaut. Er lächelte dünn.
    »Unter allen Männern«, sagte er ruhig, »hätte ich nicht gedacht, daß du diesen brechen könntest. Das Leben steckt voller Überraschungen!«
    Der Mann fiel auf die Knie. »Ich wurde hereingelegt, Herr«, schluchzte er.
    »Das spielt keine Rolle, Nagati. Wir werden auf der Reise darüber sprechen.«
    Tenaka trat vor. »Du hast einen Lebensschwur gebrochen, Murapi. Warum?«
    »Es war ein Spiel, Tenaka«, erwiderte der Mann gleichmütig. »Wenn du recht hast, stehen uns die Tore von Dros Delnoch offen, und damit das ganze Reich der Drenai. Aber du willst nur deine Drenai-Freunde retten. Es war ein Spiel.«
    »Du kennst den Preis des Verlierers?«
    »Ja. Darf ich mich selbst töten?«
    »Ja.«
    »Und du wirst meiner Familie nichts antun?«
    »Nein.«
    »Du bist großherzig.«
    »Wärst du bei mir geblieben, hättest du herausfinden können, wie großherzig.«
    »Ist es zu spät?«
    »Ja, allerdings. Du hast eine Stunde Zeit.«
    Als Tenaka sich umdrehte, um zurück zu seinem Zelt zu gehen, kam Ingis an seine Seite. »Du hast ein feines Gespür, Tenaka Khan.«
    »Hattest du etwas anderes erwartet, Ingis?«
    »Keineswegs, Herr. Darf ich Sember, meinem Sohn, das Kommando über Murapis Wölfe übertragen?«
    »Nein. Ich werde sie befehligen.«
    »Gut, Herr.«
    »Morgen sollen sie mein Zelt bewachen.«
    »Du lebst wohl gern gefährlich?«
    »Gute Nacht, Ingis.«
    Tenaka trat in sein Zelt und ging zu Subodais Lager. Der Krieger schlief tief und fest, und er hatte eine frische Farbe. Dann ging Tenaka in den hinteren Teil, in dem Renya lag. Er berührte ihre Stirn, und sie erwachte. Ihre Augen waren wieder menschlich.
    »Hast du mich gefunden?« flüsterte sie.
    »Ich habe dich gefunden.«
    »Dann weißt du es also?«
    »Ich weiß es.«
    »Meistens kann ich es beherrschen. Doch heute Abend waren es so viele, und ich dachte, du müßtest sterben. Ich habe die Kontrolle verloren.«
    »Du hast mich gerettet.«
    »Wie geht es Subodai? Lebt er?«
    »Ja.«
    »Er verehrt dich.«
    »Ja.«
    »So … müde«, sagte sie. Die Augen fielen ihr zu, und Tenaka beugte sich vor, um sie auf den Mund zu küssen.
    Sie schlug die Augen noch

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