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Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1

Titel: Der Schatz des Ritters Hermelhain - Die Geisterreiter ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Baumhaus
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gut, wenn sie mal ganz ehrlich war, dann war da was dran, aber das konnte sie ja schlecht vor Tommy zugeben. Der würde dann bestimmt die nächsten Tage nur darauf rumreiten. Und das durfte er ja auch, schließlich war morgen und übermorgen noch alles erlaubt.
    »Na ja, also puh …!«, fing Mia an.
    »Schisser!«, kam es von Tommy, und das war genau das, was Mia jetzt so gar nicht gebrauchen konnte. Sie fuhr herum.
    »Großmaul!«, kam es da schon von Susanne, und beide starrten sie ungläubig an. Tommy, weil er nicht mit einer Retourkutsche von Susanne gerechnet hatte, und Mia, weil sie noch nie erlebt hatte, dass Susanne jemals ein Ferienkind beschimpft hatte. Sie war die Neutralität schlechthin.
    »Was denn? Alles ist erlaubt. Gilt auch für mich.« Susanne grinste breit.
    »Na ja, ich meinte ja bloß, man sieht, dass du Angst hat«, berichtigte Tommy sich und schien sich selbst darüber zu wundern, wie er auf einmal diplomatischer wurde.
    »Und du? Wie war das bei dir am Anfang? Du bist doch auch nicht gleich über die Doppelhecke, oder?«, fauchte Mia.
    »Nö, nicht gleich.«
    »Und was hast du gemacht, um sie dann doch zu nehmen?«, bohrte Mia weiter.
    »Immer wieder versucht und so.«
    »Was heißt und so?« Mia spürte, dass Tommy etwas verbarg. Irgendeinen Trick.
    »Na ja.« Tommy schaute abwechselnd Mia und Susanne an. Schließlich holte er tief Luft und sagte dann ganz schnell: »Also, ich bin nachts heimlich an das Hindernis und bin so lange selbst rübergesprungen, bis ich keinen Schiss mehr hatte runterzufallen. Dafür bin dann auch vom Hof Wiesenbach geflogen, weil ich die Strohballen aus der Scheune geholt hatte.«
    »Strohballen?« Susanne runzelte die Stirn, und auch Mia konnte keinen Zusammenhang erkennen. Tommy scharrte unruhig mit den Füßen. »Die hatte ich auf die andere Seite getan, damit ich mir nicht alle Gräten breche, wenn ich rüberspringe. Vorne hab ich eine Stufe aus Ballen gebaut, hab Anlauf genommen und bin rüber. Immer wieder, bis ich mich daran gewöhnt hatte, aus einem Meter fünfzig ins Stroh zu fallen. Und dann später mit Pferd wusste ich ja schon, was auf mich zukommt. Da war das dann kein Problem mehr.«
    »Das will ich sehen«, sagte Mia entschlossen und marschierte auf die Scheune zu.
    In Windeseile hatten sie nach Tommys Anleitungen eine Art Treppe aus Stroh vor das Doppelhindernis gebaut und auf der Rückseite den Boden ebenfalls hüfthoch mit Stroh bedeckt. Tommy machte vor, wie er damals heimlich geübt hatte. Mia sah gebannt zu, wie Tommy Anlauf nahm und über das Hindernis hechtete. Sein Strubbelkopf verschwand hinter der Hecke. Dann folgte ein dumpfes Geräusch. Tommy war wohl aufgekommen. Mia konnte es nicht fassen. Doch keine zwei Sekunden später kam Tommy grinsend und mit ungefähr einer Tonne Stroh im Haar um die Hecke herum. Okay, das wollte sie jetzt aber auch probieren. Mia nahm Anlauf, erklomm die Stufen aus Stroh, setzte über die Hecke und hielt die Luft an. Das war verdammt hoch, und es schien ewig zu dauern, bis sie überhaupt vom Steig- in den Sinkflug überging. Sie schrie und fand sich im nächsten Moment in einem Meer aus goldenen Halmen wieder. Das hatte Spaß gemacht. Als sie kichernd zu den anderen zurückging, nahm gerade Susanne Anlauf, die wohl nicht einzusehen schien, warum nur die Kinder Spaß haben sollten. Angelockt von dem Gekreische kamen bald Peter und Ben dazu und machten mit. Selbst Oma Maigrund schaute vergnügt zu, als sie mit Lara von ihrem Ausritt wiederkam. Sie hätten alle bestimmt noch eine Weile so weitergemacht, wenn nicht plötzlich eine dunkle Limousine mit quietschenden Reifen und lauter Musik auf den Hof gefahren wäre. Alle drehten sich um, und die Mienen von Susanne, Peter und Oma Maigrund verdüsterten sich schlagartig.
    »Was will der denn hier?«, knurrte Peter.
    Tommy knuffte Mia. »Wer ist denn das?«
    »Das ist Steinmann. Besser bekannt als ›das Scheusal‹.«
    Das Scheusal kam in Gestalt eines keuchenden dicken Mannes auf das Gatter zugewackelt, der sich immer wieder mit einem Taschentuch über die verschwitzte Stirn wischte. Im Schlepptau hatte er einen fast ebenso pummeligen Mann, der sein Sohn sein musste, denn er war ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Nur jünger. Beide lehnten sich auf das Gatter und sahen mit falschem Lächeln herüber.
    »’n Tach«, nuschelte Steinmann. »Immer noch beim Unterricht, Frau Maigrund?«
    »Wieso noch?«, fragte Susanne spitz.
    »Na ja, sind doch nur noch ein paar

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